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Finanzlage des OeRK


From smm@wcc-coe.org
Date 07 Aug 1996 10:26:06

                       OeKUMENISCHER RAT DER KIRCHEN

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          PRESSEMITTEILUNG        ZUR VEROeFFENTLICHUNG FREI    

12. JULI 1996

                           FINANZLAGE DES OeRK:
              GENERALSEKRETAeR ALARMIERT DIE MITGLIEDSKIRCHEN

"Die Einnahmen reichen nicht mehr aus, um die gegenwaertigen
Aktivitaeten des Rates weiter zu finanzieren," warnte Dr. Konrad
Raiser, Generalsekretaer des Oekumenischen Rates der Kirchen
(OeRK), in einem Begleitschreiben zum Finanzbericht 1995, der
soeben erschienen ist.

Normalerweise liegt dem OeRK-Finanzbericht ein Schreiben des
Persoenlichen Referenten des Generalsekretaers fuer Finanzwesen
und Verwaltung bei. Diesmal hat Raiser jedoch beschlossen, sich
persoenlich an die Mitgliedskirchen des OeRK zu wenden, "um Sie
auf die gravierende Finanzlage aufmerksam zu machen, in der sich
der Rat befindet, und Sie um Ihre direkte Hilfe zu bitten".

Raiser erinnert die 330 Mitgliedskirchen des OeRK daran, dass der
Finanzbericht des Vorjahres zwar Finanzschwierigkeiten erkennen
liess, man aber angenommen habe, es handele sich um eine jener
periodischen Schwankungen, die sich mit der Zeit von selbst
wieder einpendeln. 

"Diese Annahme war jedoch bei weitem zu optimistisch," faehrt
Raiser fort und weist darauf hin, dass "die verfuegbaren
allgemeinen Mittel und Reserven" aufgrund des auch in diesem Jahr
zu erwartenden Defizits "Ende 1996 trotz strenger
Ausgabenkontrolle und bereits vorgenommener Einsparungen
aufgebraucht sein werden".

Raiser erklaert, dass "drastische Massnahmen" erforderlich seien,
um den Haushalt fuer 1997 auszugleichen, wie es der
Zentralausschuss zur Auflage gemacht hatte. 

Er kuendigt an, er habe aktive Schritte unternommen, um "die
Programm- und Dienstleistungssektoren des Rates eingehend zu
ueberpruefen. (...) Leider muessen - zusaetzlich zu der 20%igen
Kuerzung im Stab in den Jahren 1991 und 1992 - weitere
umfangreiche Personalkuerzungen vorgenommen werden." (Der
Personalbestand wird im laufenden Jahr um 16% gekuerzt und wird
damit zum 1. Januar 1997 gegenueber dem Zeitpunkt der Siebten
Vollversammlung 1991 um ein Drittel abgenommen haben.)

Laut Raiser werden sfr 2 Millionen benoetigt, um denen, deren
Stellen gestrichen werden, "eine angemessene Abfindung" zu
zahlen. Er appelliert an die Mitgliedskirchen, diese Abfindungen
mit Sonderbeitraegen mitzufinanzieren.

Der Finanzbericht fuer 1995 weist Gesamteinnahmen in Hoehe von
sfr 80,4 Millionen aus, das sind sfr 9,3 Millionen weniger als
1994. Die Gesamtausgaben des Rates beliefen sich 1995 auf sfr 101
Millionen im Vergleich zu sfr 114 Millionen im Vorjahr.

Zum Finanzbericht gehoert auch ein 7seitiger Ueberblick ueber die
Aktivitaeten des Rates im Jahre 1995. Diese Aktivitaeten, auf die
sich die Zahlen des Berichts beziehen, sind vielfaeltig und
umfangreich und schliessen u.a. ein: Theologie, kirchliche
Einheit, Spiritualitaet, Gebet, Bibelarbeit, Mission,
Evangelisation, Ethik, Gerechtigkeit, Frieden, Ganzheit der
Schoepfung, humanitaere Hilfe, Rassismus, entwurzelte Menschen,
HIV/AIDS, Ueberwindung von Gewalt, Gewalt gegen Frauen, Menschen
aus anderen Religionen, Klimawandel, internationale
Angelegenheiten. 

Diese Programme entsprechen zwar den von den Mitgliedskirchen
geaeusserten Anliegen, doch muessen sie nun auf ihre zeitliche
und finanzielle Weiterfuehrbarkeit hin ueberprueft werden.


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