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Atomtests im Pazifik


From smm@wcc-coe.org
Date 07 Aug 1996 10:28:22

                       OeKUMENISCHER RAT DER KIRCHEN

         Kommunikationsabteilung - Presse- und
Informationsreferat 

                    150, Route de Ferney, Postfach 2100
                           1211 Genf 2, Schweiz

       Telefon: (022) 791 61 52/51         Telefax: (022) 798 13
46
                         E-Mail:  JWN@WCC-COE.ORG

                             PRESSEMITTEILUNG
        N.B.  SPERRFRIST: 12.00 Uhr GMT, Donnerstag, 13. Juni
1996
 

             OeRK UNTERSTUeTZT UNTERSUCHUNG DER AUSWIRKUNGEN 
                         DER ATOMTESTS IM PAZIFIK

Der Oekumenische Rat der Kirchen (OeRK) unterstuetzt mit US-$ 50
000 aus seinem "Prioritaetenfonds" die ersten unabhaengigen
Untersuchungen moeglicher Folgen der franzoesischen Atomtests
fuer Gesundheit und Lebensqualitaet der Einwohner von
Franzoesisch-Polynesien.

Die Kosten der Untersuchung, die auf eine Intiative der
Evangelischen Kirche von Franzoesisch-Polynesien und der
nationalen nichtstaatlichen Organisation Hiti Tau zurueckgeht,
belaufen sich auf insgesamt US-$ 200 000.

Die Untersuchungen beginnen Ende Juni und werden von zwei
Sozialoekonomen der Universitaet Wageningen (Niederlande)
geleitet. Dr. Pieter de Vries und Dr. Han Seur hoffen, ihre
Untersuchungen bis Jahresende abgeschlossen zu haben. 

Im Laufe der 30 Jahre, in denen Frankreich Atombomben auf den
Atolls Mururoa und Fangataufa gezuendet hat, haben einheimische
und internationale Organisationen immer wieder eine unabhaengige
Untersuchung der Auswirkungen der Atomtests auf die Gesundheit
der polynesischen Bevoelkerung verlangt. 

Unabhaengige Wissenschaftler (Atkinson-Kommission 1983,
IPPNW-Frankreich 1990 und M?decins sans Fronti?res [Aerzte ohne
Grenzen] 1995) haben bei Kurzmissionen Luecken in den
verfuegbaren Daten und Gesundheitsstatistiken festgestellt und
weitere Untersuchungen gefordert. Diese Forderungen sind bis
heute ohne Antwort geblieben.

Trotz der wenigen oeffentlichen Untersuchungen moeglicher
gesundheitsschaedlicher Auswirkungen der Tests in
Franzoesisch-Polynesien hat die franzoesische Regierung immer
behauptet, dass keine Gefahr fuer Gesundheit und Umwelt bestehe.

Viele Menschen in Franzoesisch-Polynesien sind jedoch von diesen
Beteuerungen nicht ueberzeugt. Die Evangelische Kirche und Hiti
Tau haben in der Bevoelkerung wachsende Angst vor den Folgen der
Tests festgestellt.

Sie haben daher mit Unterstuetzung des Oekumenischen Rates der
Kirchen in Genf (Schweiz), des Dokumentationszentrums fuer
Friedens- und Konfliktforschung in Lyon (Frankreich) und des
Europaeischen Zentrums fuer Fragen des Pazifik in Zeist
(Niederlande) sowie in Zusammenarbeit mit der Universitaet
Wageningen das jetzt anlaufende Untersuchungsprojekt
ausgearbeitet.

Das Projekt hat zum Ziel:

1)	zur oeffentlichen Diskussion ueber die medizinischen,
sozialen und oekologischen Folgen der Atomtests fuer die
Bevoelkerung von Franzoesisch-Polynesien beizutragen;

2)	verlaessliche Informationen ueber die Umweltbedingungen und
den  Gesundheitszustand der identifizierten Risikogruppen zu
sammeln, d.h. der Polynesier, die im Testgebiet beschaeftigt
waren, sowie der Einwohner aller Inseln in einem Umkreis von 500
km.

Das Projekt beginnt mit einer qualitativen Fallstudie an einer
kleinen Gruppe, bei der die verschiedenen Aspekte der moeglichen
Auswirkungen der Atomversuche auf Gesundheit und Umwelt in
Franzoesisch-Polynesien untersucht werden.

Auf der Grundlage dieser Fallstudie ist dann eine quantitative
Erhebung geplant, die im Oktober 1996 mit Hilfe eines Fragebogens
unter einer groesseren Bevoelkerungsgruppe durchgefuehrt werden
soll.

Man geht davon aus, dass die qualitativen und die quantitativen
Erhebungen verlaessliche Daten zu den Auswirkungen der Atomtests
auf Gesundheit und Umwelt in Franzoesisch-Polynesien liefern
werden.

Anm. fuer Redakteure: Am 13. Juni 1995 kuendigte Jacques Chirac
die Wiederaufnahme der Atomversuche in Franzoesisch-Polynesien
an.

Weitere Informationen:

	Eglise Evang?lique de Polyn?sie Fran?aise
	B.P. 113 Papeete
	Tel.: +689-42.00.29	Fax: +689-41.93.57
	Kontaktperson: Pfr. R. Teinaore, Generalsekretaer

	Hiti Tau
	B.P. 4611 Papeete
	Tel.: 1689-52.13.71	Fax: +689-57.28.80
	Kontaktpesonen:	G. Tetiarahi, Koordinator
				B. Hahe, Projektleiter

	Oekumenischer Rat der Kirchen
	Postfach 2100
	1211 Genf 2, Schweiz
	Tel.: 141-22-791.63.07 (Durchwahl)	Fax: +41-22-788.00.67
	Kontaktperson: John Doom, Referent fuer den Pazifik, Einheit
IV

	Centre de Documentation et de Recherche sur la Paix et les
Conflits (CDRPC)
	B.P. 1027	69201 Lyon	Frankreich
	Tel.: +33-78.36.93.03	Fax: +33-78.36.36.83
	Kontaktperson: B. Barillot, Koordinator

	European Centre for Information on Pacific Issues (ECSIEP)
	Postfach 151	3700 AD Zeist	Niederlande
	Tel.: +31-30-692.78.27 oder +31-24-360.12.03	Fax:
+31-30-692.56.14
	Kontaktperson: M. Helmer, Koordinator  


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