From the Worldwide Faith News archives www.wfn.org


Kichen auf der Klimakonferenz


From smm@wcc-coe.org
Date 07 Aug 1996 10:30:12

                       OeKUMENISCHER RAT DER KIRCHEN

         Kommunikationsabteilung - Presse- und
Informationsreferat 

                    150, Route de Ferney, Postfach 2100
                           1211 Genf 2, Schweiz

       Telefon: (022) 791 61 52/51         Telefax: (022) 798 13
46
                         E-Mail:  JWN@WCC-COE.ORG

          PRESSEMITTEILUNG        ZUR VEROeFFENTLICHUNG FREI    

10. JULI 1996

            KIRCHEN AUF DER KLIMAKONFERENZ - SONDERGOTTESDIENST

Mit traditioneller Musik aus dem Pazifik und aus der Schweiz wird
am kommenden Sonntag, dem 14. Juli, im Rahmen eines
Sondergottesdienstes, der um 17.00 Uhr im Oekumenischen Zentrum
veranstaltet wird, vor den Gefahren des Klimawandels gewarnt
werden.

An dem Gottesdienst, zu dem der Oekumenische Rat der Kirchen
(OeRK) zusammen mit weiteren oekumenischen, internationalen und
anderen Organisationen mit Sitz in Genf einlaedt, werden
Regierungsdelegierte der Zweiten Vertragsstaatenkonferenz zur
Klimarahmenkonvention teilnehmen, die augenblick in Genf
stattfindet. Ferner sind hohe UN-Beamte geladen sowie Mitglieder
von Umweltgruppen, kirchlichen Gruppen und Buergerinitiativen aus
Genf und Umgebung.

Auf dieser Zweiten UN-Klimakonferenz wird weiter ueber ein
Protokoll verhandelt, das die Industriestaaten zur Reduktion
ihrer Treibhausgas-Emissionen verpflichten wuerde, welche
weitgehend fuer die Klimaveraenderungen verantwortlich gemacht
werden.

Der OeRK ist zutiefst besorgt darueber, dass in diesem Prozess so
wenig Fortschritte erzielt werden. Der Gottesdienst am Sonntag
wird die ethischen und spirituellen Dimensionen des Klimawandels
ansprechen, der eine ernsthafte Bedrohung fuer das Wohl von
Gottes Schoepfung darstellt. Als Sondergaeste sind Vertreter und
Vertreterinnen der Allianz der kleinen Inselstaaten (AOSIS)
eingeladen, deren Bevoelkerung als erste die Auswirkungen des
Klimawandels zu spueren bekommen wuerde.

Der Gottesdienst wird musikalisch eroeffnet mit einer Weise, die
auf der "p " gespielt wird, einer Muschel aus dem Pazifik, die
die Menschen traditionell zum Gottesdienst ruft. John Doom aus
Tahiti, der im Stab des OeRK arbeitet, wird die "p " spielen, die
auch als "Stimme des Pazifik" bekannt ist. Darauf wird dann ein
Schweizer Alpenhorn antworten. Die Leitung des Gottesdienstes hat
Pastor Gilbert Tinembart aus Genf uebernommen, der auch
Praesident der Schweizer-Pazifischen Solidaritaetsgruppe ist.

Der Oekumenische Rat der Kirchen ruft die Teilnehmer und
Teilnehmerinnen an der Zweiten Vertragsstaatenkonferenz auf, sich
um Fortschritte bei der Abfassung des Zusatzprotokolls zu
bemuehen, das eine Reduktion des Ausstosses von Treibhausgasen
verbindlich machen wuerde.

Die allgemeine Besorgnis hat sich in dieser Woche noch erhoeht
angesichts der wissenschaftlichen Beweise, die ein Bericht der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) liefert, der am kommenden
Freitag offiziell veroeffentlicht wird. Darin werden die
negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit
dokumentiert und veranschaulicht.

Der OeRK engagiert sich seit vielen Jahren fuer Probleme im
Zusammenhang mit Gerechtigkeit, Frieden und Schoepfung und
konzentriert sich seit acht Jahren speziell auf das Problem der
Klimaveraenderungen. Fuer die Kirchen wirft der Klimawandel eine
grundlegend ethische Frage auf, da er weitgehend von den
Industriestaaten verursacht wird, unter den Folgen aber zu einem
unverhaeltnismaessig grossen Teil die Entwicklungslaender und
kuenftige Generationen zu leiden haben werden. Der OeRK ist
ueberzeugt, dass die Mobilisierung der oeffentlichen Meinung
entscheidend zum Erfolg der Verhandlungen beitragen kann.

Daher hat der OeRK vor einigen Monaten eine Petitionskampagne in
den Industrielaendern gestartet, um oeffentliche Unterstuetzung
fuer ein strenges Protokoll zu gewinnen. Die Kampagne ist auf ein
positives Echo gestossen, und bis September dieses Jahres werden
Petitionen in mindestens 15 Laendern zirkulieren, darunter die
Mehrzahl der europaeischen Staaten sowie Kanada, USA, Australien
und Aotearoa/Neuseeland.

Der OeRK ist mit einer fuenfkoepfigen Beobachtergruppe auf der
Zweiten Vertragsstaatenkonferenz vertreten und hofft, im Lauf der
naechsten Woche eine Intervention machen zu koennen.

Kontaktperson:	Dr. David Hallman, OeRK-Programmkoordinator fuer
den Klimawandel 
			Tel.: (+41.22) 791.61.15; 732.81.00 (Hotel) 


Browse month . . . Browse month (sort by Source) . . . Advanced Search & Browse . . . WFN Home