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Seine Seligkeit Parthenios


From smm@wcc-coe.org
Date 07 Aug 1996 10:30:12

                       OeKUMENISCHER RAT DER KIRCHEN

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          PRESSEMITTEILUNG        ZUR VEROeFFENTLICHUNG FREI    

26. JULI 1996 

                        SEINE SELIGKEIT PARTHENIOS

Nachstehend folgt die Erklaerung, mit der Dr. Konrad Raiser,
Generalsekretaer des Oekumenischen Rates der Kirchen (OeRK), das
Andenken Seiner Seligkeit Parthenios gewuerdigt hat.

Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Alexandria und ganz
Afrika, Parthenios III., starb am 23. Juli im Alter von 76 Jahren
waehrend eines Besuches in Griechenland an den Folgen eines
Herzanfalls. Die Beisetzungsfeierlichkeiten finden am 30. Juli in
der St. Nikolaus-Kathedrale in Kairo statt.

"Seine Seligkeit Parthenios, griechisch-orthodoxer Patriarch von
Alexandria und ganz Afrika, war einer der herausragenden
orthodoxen Fuehrer in der oekumenischen Bewegung. Bereits als
Metropolit der Dioezese Tripoli war er seit 1968 Mitglied des
Zentralausschusses des Oekumenischen Rates der Kirchen und wurde
zum verlaesslichen Interpreten der orthodoxen Stimme im Leben des
Oekumenischen Rates. In Anerkennung seines ueberzeugten
oekumenischen Engagements und seiner tiefen spirituellen Weisheit
wurde er 1991 eingeladen, ein Referat zum Hauptthema der
OeRK-Vollversammlung in Canberra zu halten. Dort wurde er auch zu
einem der Praesidenten des Oekumenischen Rates der Kirchen
gewaehlt. In Weiterfuehrung der engagierten Bemuehungen seines
Vorgaengers, Seiner Seligkeit Nicolaos VI., erleichterte er die
Entfaltung der afrikanischen Ausdrucksform der Orthodoxie, die
begonnen hat, die oekumenische Bewegung in Afrika zu erweitern
und zu bereichern.

Das Hinscheiden Seiner Seligkeit Parthenios hinterlaesst eine
Luecke, die nicht so leicht geschlossen werden kann. Seine
charakteristische Stimme der Weisheit und oekumenischen Passion
wird noch lange nachhallen. Der Oekumenische Rat dankt Gott fuer
das Leben und Zeugnis dieses treuen Dieners der Kirche. Er ist
ein Segen fuer viele gewesen, und der Oekumenische Rat der
Kirchen wird seiner Person und seinem Erbe stets ein ehrendes
Andenken bewahren."

Biographische Information:

Parthenios III. wurde im Februar 1987 gewaehlt und war der 113.
Patriarch auf dem historischen Stuhl von Alexandria.

Er kam in Port Said (Aegypten) zur Welt. Seine Eltern waren
griechischer Abstammung. Er besuchte die Grund- und Oberschule in
Aegypten und promovierte 1939 an der Theologischen Hochschule von
Halki, Istanbul (Tuerkei). Anschliessend ging er zum
Graduiertenstudium nach Oxford und an die Sorbonne.

1939 legte er seine Moenchsgeluebde unter dem Namen Parthenios ab
und wurde zunaechst zum Diakon und spaeter zum Priester
ordiniert. Er wurde zum leitenden Schriftfuehrer der Synode des
Patriarchats von Alexandria ernannt. Von 1953 bis 1959 war er
Leiter des Instituts fuer orientalische Studien der
patriarchalischen Bibliothek von Alexandria und wurde zum
staendigen Mitglied des patriarchalischen
Publikationsausschusses.

1958 wurde er zum Metropoliten von Karthago in der Dioezese
Tripoli (Lybien) gewaehlt und wurde zum staendigen Mitglied der
Synode des Griechisch-Orthodoxen Patriarchats von Alexandria.

1968 wurde er zum Mitglied des Zentralausschusses des
Oekumenischen Rates der Kirchen gewaehlt und 1991 zu einem der
OeRK-Praesidenten.  

Kontaktperson: John Newbury   OeRK-Presse- und
Informationsreferent
                       (++41.22) 791.61.52 (Buero)  369.37.26
(privat) 

                                                                
Der Oekumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von
inzwischen 330 Kirchen in ueber 100 Laendern auf allen
Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die
roemisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet
aber mit dem OeRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die
Vollversammlung, die ungefaehr alle sieben Jahre zusammentritt.
Der OeRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell
gegruendet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht
Generalsekretaer Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in
Deutschland.
 


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