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Konflikt Zaire und Ruanda
From
smm@wcc-coe.org
Date
01 Nov 1996 03:23:43
Oekumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung
Zur Veroeffentlichung frei
31. Oktober 1996
OeRK DRAeNGT AUF INTERNATIONALE MASSNAHMEN
IM KONFLIKT ZWISCHEN ZAIRE UND RUANDA
In einer Erklaerung an die Mitgliedskirchen und deren Hilfswerke
hat der Oekumenische Rat der Kirchen (OeRK) internationale
Massnahmen gefordert, um die Ordnung im Gebiet der grossen Seen
wiederherzustellen.
Des weiteren geht die Erklaerung auf folgende Punkte ein:
Die Lage in der Region ist hochgradig komplex.
Neue Formen konzertierten internationalen Handelns sind
erforderlich, um auf die Grundursachen des Konflikts einzugehen.
Dazu zaehlen die folgenden Tatsachen: es gibt kein
funktionierendes unparteiisches Justizsystem, die Wahrheit ueber
die Verbrechen der Vergangenheit muss erst noch ans Licht
gebracht werden, es wird freizuegig Straffreiheit gewaehrt und es
gibt keinen wirksamen Schutz der Menschenrechte.
Es mag notwendig sein, eine internationale, mit Polizeigewalt
ausgestattete Ordnungsinstanz mit der Wiederherstellung der
oeffentlichen Ordnung zu beauftragen. Eine solche Instanz muss
dem UN-Sicherheitsrat unterstellt, international zusammengesetzt
und befehligt werden und neutral sein.
Darueber hinaus sind regionale afrikanische Ansaetze
erforderlich, um die unmittelbare Krise zu loesen und auf deren
Ursachen einzugehen. Der OAU kommt in diesem Prozess eine
zentrale Rolle zu.
Die gegenwaertig vom frueheren tansanischen Praesidenten Julius
Nyerere unternommenen Vermittlungsbemuehungen verdienen
internationale Unterstuetzung. Sie stellen zur Zeit die beste
Moeglichkeit fuer eine afrikanische Loesung des Konflikts dar.
Es kann keine endgueltige Loesung der gegenwaertigen politischen
und humanitaeren Krise geben, solange die ruandischen
Fluechtlinge nicht repatriiert werden. Allerdings muss diese
Rueckfuehrung auf freiwilliger Basis geschehen.
Die bedrohten Bevoelkerungsgruppen haben ein Anrecht auf Nothilfe
in Form von Nahrungsmittel, Medikamenten und Unterkuenften. Der
OeRK ruft dazu auf, die humanitaeren Organisationen ungehindert
innerhalb und ausserhalb der Konfliktzonen operieren zu lassen.
Kirchliche und weltliche Nothilfeorganisationen setzen ihre
Arbeit in gefaehrlichen und prekaeren Situationen mutig fort.
(Anmerkung fuer Redakteure: "Kirchen handelt gemeinsam" [ACT],
die gemeinsame Nothilfe-Initiative des OeRK und des Lutherischen
Weltbundes, koordiniert die Reaktion der oekumenischen Hilfswerke
auf die Krise und ist taeglich mit Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen in der Region in Kontakt.)
Gemeinden auf der ganzen Welt, die bereits auf die Situation
aufmerksam geworden sind, sind zu Solidaritaetsbekundungen,
Materialhilfe und Gebeten aufgerufen.
Der volle Wortlaut der Erklaerung (in englischer Sprache) ist auf
Anfrage erhaeltlich.
Kontakte: (+41.22) fuer alle Telefonnummern, ausser
Mobiltelefonen:
Dwain Epps, Koordinator fuer internationale Angelegenheiten, 791
62 20 / 776 15 13
Sam Kobia, Direktor, Einheit III, 791 61 13 / 788 83 22
Nils Carstensen, ACT, 791 60 39 / Mobiltel. +41 89 203 60 55
John Newbury, Pressereferent, 791 61 52 / 369 37 26
**********
Der Oekumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von
inzwischen 330 Kirchen in ueber 100 Laendern auf allen
Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die
roemisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet
aber mit dem OeRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die
Vollversammlung, die ungefaehr alle sieben Jahre zusammentritt.
Der OeRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell
gegruendet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht
Generalsekretaer Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in
Deutschland.
Oekumenischer Rat der Kirchen
Presse- und Informationsreferat
Tel: (41.22) 791.61.52/51
Fax: (41.22) 798.13.46
E-Mail: jwn@wcc-coe.org
Postfach 2100
CH-1211 Genf 2
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