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O*kumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung
Zur Vero*ffentlichung frei
11. April 1997

O*RK RUFT UN-KOMMISSION FU*R BESTANDFA*HIGE ENTWICKLUNG DAZU AUF,
MENSCH UND UMWELT IN DEN VORDERGRUND ZU STELLEN

*Alle Wirtschaftssysteme mu*ssen danach beurteilt werden, welche
Auswirkungen sie auf die Armen, die Unterdru*ckten und die
Ausgegrenzten haben,* erkla*rte eine Vertreterin des
O*kumenischen Rates der Kirchen (O*RK) auf der fu*nften
Sitzung der UN-Kommission fu*r bestandfa*hige Entwicklung, die
zur Zeit in New York tagt.

Die ga*ngigen Wirtschaftskonzepte, so Entwicklungsberaterin
Shanti Sachtanantam aus Sri Lanka, gehen jedoch *von unbegrenztem
Wachstum sowie einer kontinuierlichen und unregulierten Expansion
von Produktion und Konsum fu*r die Reichen der Welt* aus.

Sachtanantam, die im Namen der O*RK-Kommission fu*r
internationale Angelegenheiten das Wort ergriffen hatte, wies
darauf hin, dass die Behauptung, dieses Konzept liefe auf eine
*bestandfa*hige Entwicklung* hinaus, falsch sei, da es sich
nicht der *Dynamik* entgegensetze, *die die Kluft zwischen Arm
und Reich immer weiter vertieft... und die Umwelt zersto*rt*.

Der O*RK, so Sachtanantam, verstehe unter bestandfa*higer
Entwicklung *die Pflege gleichberechtigter Beziehungen innerhalb
der menschlichen Familie wie auch zwischen den Menschen und den
anderen Mitgliedern der o*kologischen Gemeinschaft -  mit anderen
Worten: Gerechtigkeit in der ganzen Scho*pfung Gottes.*

Mitgliedskirchen in der ganzen Welt seien *intensiv* am
ta*glichen Ringen der Menschen *beteiligt*. Der Rat sei sich
der scha*dlichen Auswirkungen von *Exzessen der Globalisierung* 
auf eine *bestandfa*hige Gemeinschaft* genau bewusst, sagte die
Expertin, und fu*hrte als Beispiele den Exportanbau von Tabak in
Sri Lanka an, den Abbau von Bodenscha*tzen auf dem Grund und
Boden von Urvo*lkern sowie die Konsequenzen des Klimawandels fu*r
a*rmere Enwicklungsla*nder, nahe dem Meeresspiegel liegende
La*nder und zuku*nftige Generationen.

Kennzeichen der laufenden Globalisierung ist laut Sachtanantam
eine zunehmende Machtkonzentration. *Wer ku*mmert sich um die
Interessen der Menschen?* fragte sie, und erkla*rte, der O*RK sei
besonders besorgt u*ber die sich abzeichnende Macht der
Welthandelsorganisation, deren Entscheidungsprozesse *ho*chst
verschwiegen und  nicht partizipatorisch sind und von den
Interessen transnationaler Konzerne beherrscht werden. Nicht nur
die Zivilgesellschaft..., sondern sogar breite Sektoren der
nationalen Regierungen, werden im Unklaren gelassen.* Die
Verfahrensweisen der WTO mu*ssen transparent und integrativ
werden und den Regierungen wie der Zivilgesellschaft/NGOs eine
uneingeschra*nkte Mitwirkung erlauben, unterstrich sie.

Zum Schluss ihrer Intervention forderte die O*RK-Sprecherin die
UN-Kommission nachdru*cklich auf, *spezifische Prinzipien,
Indikatoren und Beurteilungsverfahren* anzunehmen, darunter einen
*Erdgipel III im Jahr 2002", *um Fortschritte auf dem Weg zu
einer bestandfa*higen Gemeinschaft messen zu ko*nnen*, sich
ferner fu*r die unverzu*gliche Annahme des Entwurfs der
UN-Erkla*rung der Rechte von Urvo*lkern einzusetzen und *zu
empfehlen, dass sich ein Sektor des Wirtschafts- und Sozialrates
auf hohem Niveau mit dem Thema Globalisierung und
Bestandfa*higkeit befasst*.

Der volle (englische) Wortlaut der Intervention von Frau
Sachtanantam ist auf Anfrage erha*ltlich.

**********
Der O*kumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von
inzwischen 332 Kirchen in u*ber 100 La*ndern auf allen
Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die
ro*misch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet
aber mit dem O*RK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die
Vollversammlung, die ungefa*hr alle sieben Jahre zusammentritt.
Der O*RK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell
gegru*ndet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht
Generalsekreta*r Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in
Deutschland.

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