wfn.org | Australische Lutheraner wollen Schicksal der Aborigines aufarbeiten

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Vergangenheitsbewaeltigung soll Versoehnung einleiten

Adelaide (Australien)/Genf, 19. Februar 1998 (lwi) - "Koennen wir auf
unsere Vergangenheit stolz sein?" Diese Frage stellt John Pfitzner in der
Februarausgabe der Zeitschrift "The Lutheran" der Lutherischen Kirche von
Australien (LKA). Der Pastor eroeffnet damit eine Beitragsreihe zu dem
Thema australische Aborigines und die Kirche. In diesem Zusammenhang
bedauert Pfitzner, dass in der Geschichte die Tendenz vorherrsche,
Glanzlichter zu betonen und Schandflecken nicht zu erforschen.

Demgegenueber spricht sich der Autor fuer eine Aufarbeitung des in der
Vergangenheit begangenen Unrechts gegenueber den australischen Ureinwohnern
und -einwohnerinnen aus, um so die Wunden zu ueberwinden und den
Heilungsprozess einzuleiten. "Wir haben sorgfaeltig dokumentierte Beweise,
dass in unserer Vergangenheit viel Beschaemendes geschehen ist", schreibt
Pfitzner und nennt als Beispiel die brutale Enteignung des Landes der
Aborigines.

Die schonungslose Aufarbeitung der Geschichte sei ein erster Schritt dazu,
Versagen einzugestehen, Busse zu ueben und um Vergebung zu bitten.

Der Autor, Pfitzner, verbrachte viele Jahre als Pastor fuer Aborigines in
Hermannsburg, Northern Territory. Er gehoert auch einer Arbeitsgruppe der
LKA an, die sich mit Aboriginesfragen  befasst.

Die Situation der Aborigines war bereits Gegenstand der LKA-Generalsynode,
die Ende September vergangenen Jahres tagte.

Damals einigten sich die Delegierten unter anderem darauf, zukuenftig in
Gemeinden und Schulen verstaerkt ueber Rassismusfragen zu informieren (vgl.
lwi 19/97). Die LKA hat ueber 6000 Mitglieder autochthoner Abstammung.

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
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