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Zehn Jahre nach den ersten Frauenordinationen in Finnland


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 11 Mar 1998 15:28:08

sind ein Viertel aller Pfarrstellen von Pastorinnen besetzt
Erst bei der vierten Synodenvorlage die notwendige
Dreiviertelstimmenmehrheit erreicht

Helsinki (Finnland)/Genf, 10. Maerz 1998 (lwi) - Auf zehn Jahre
Frauenordination kann die Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands (ELKF)
zurueckblicken. Am 6. Maerz 1988 wurden die ersten 92 Frauen zu
Pfarrererinnen ordiniert. Seither ist unter den insgesamt 3300 Geistlichen
in der ELKF der Anteil der ordinierten Frauen auf 722 angestiegen. Von den
1765 Gemeindepfarrern sind 23 Prozent Frauen.

22 Gemeinden haben eine Frau zur Hauptpastorin gewaehlt. Die uebrigen
Pastorinnen arbeiten in Sonderpfarraemtern. 30 Pfarrerinnen sind bereits im
Ruhestand.

Die ELKF-Synode genehmigte 1986 die Frauenordination. Dieser Entscheidung
waren Jahrzehnte der Vorbereitungen und Diskussionen vorausgegangen. Die
Empfehlung, den Frauen das ordinierte Amt zugaenglich zu machen, war zuvor
dreimal von der Synode zurueckgewiesen worden, und zwar 1963, 1976 und
1984. Erst bei der vierten Abstimmungsrunde im Jahre 1986 konnte die
notwendige Dreiviertelstimmenmehrheit erreicht werden.

Als 1963 die Empfehlung, die Frauenordination zu genehmigen, verworfen
wurde, richtete die ELKF-Synode Lektorenposten fuer theologisch
ausgebildete Frauen ein. Lektorinnen durften predigen und andere pastorale
Aufgaben uebernehmen, aber weder Sakramente austeilen noch Trauungen oder
Begraebnisse vornehmen. Als die Ordination moeglich wurde, liess sich die
Mehrzahl der Lektorinnen ordinieren. Aus verwaltungstechnischen Gruenden
wurden in den Gemeinden die Lektorinnenstellen in ordinierte Pfarrstellen
umgewidmet.

Derzeit gibt es noch 129 Lektorinnen.

Marjatta Laitinen, ehemalige Leiterin der Vereinigung fuer Theologinnen in
Finnland, betonte, dass die vergangenen zehn Jahre landesweit auf
kirchlicher Ebene sowie in den Dioezesen und Ortsgemeinden gut verlaufen
seien. "Im grossen und ganzen", so Laitinen, "ist die Synodenentscheidung
in der Kirche respektiert worden, und es ist zu keinen grossen Konflikten
gekommen."  Die einzige Ausnahme bilde die Dioezese von Oulu, wo Bischof
Olavi Rimpilaeinen sich weiterhin weigert, Frauen zu ordinieren. Diese
Tatsache truebe die allgemein gute Situation in der finnischen Kirche
allerdings nicht. Laitinen wies darauf hin, dass es auch in der Dioezese
von Oulu Pastorinnen gebe: Sie wurden von einem Bischof aus einer der
anderen sieben Dioezesen ordiniert.

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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