wfn.org | Acht Tote bei Ueberfall auf Tutsi-Siedlungsprojekt

[FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)]

des Lutherischen Weltbundes in Ruanda

Genf, 13. Maerz 1998 - Die Zahl der bei einem Ueberfall auf ein vom
Lutherischen Weltbund (LWB) geleiteten Wiederansiedlungsprojekt fuer
rueckkehrende Tutsifluechtlinge getoeteten Menschen hat sich auf acht
erhoeht.

Laut einem aktuellen Bericht vom LWB-Weltdienstbuero in Kigali, Ruanda,
befinden sich unter den Toten drei LWB-Mitarbeiter und fuenf Bewohner von
Bukora 3 in der Praefektur Kibungo. Zwei weitere Bewohner und ein
LWB-Mitarbeiter sind verletzt und in aerztlicher Behandlung. Alle Opfer
sind Tutsis.

Nach Augenzeugenberichten ist die Siedlung in der Nacht vom 11. auf den 12.
Maerz von rund 30 mit Gewehren, Macheten und Hacken Bewaffneten ueberfallen
worden. "Sie schrieen, sie wuerden alle Tutsis hier toeten und fragten
gezielt nach Namen von bestimmten Mitarbeitern ... Die Angreifer waren im
Besitz einer Namensliste", heisst es in dem Bericht. Sie sollen aus der
tansanischen Grenzregion gekommen sein und den Grenzfluss Akagera in
kleinen Booten ueberquert haben.

In dem Wiederansiedlungsprojekt Bukora 3, unweit der tansanischen Grenze,
leben derzeit 500 Familien. Insgesamt waren 15 LWB-Stabsmitglieder in
Bukora 3 taetig.

Der LWB leistet in dieser Region seit 1994 in Zusammenarbeit mit dem
Fluechtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR), dem Amt der
Europaeischen Gemeinschaft fuer Humanitaere Hilfe (ECHO) und "Kirchen
helfen gemeinsam" (ACT) humanitaere Hilfe. Das Wiederansiedlungsprojekt in
Bukora 3 wird von ECHO finanziert und vom LWB als Partnerorganisation
durchgefuehrt.

Der Akagerafluss ist ein Seitenarm des Kageraflusses, der 1994 traurige
Beruehmtheit erlangte, als in ihm Tausende von Leichen von ermordeten
Ruandern geborgen wurden.

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Lutherischer Weltbund (LWB)
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