wfn.org | Lutherische Kirche kaempft fuer Landrechte brasilianischer Indianer

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Botschaft richtet sich auch an europaeische Kirchen

Brasilia (Brasilien)/Genf, 16. April 1998 (lwi) - Der Indianische
Missionsrat hat gemeinsam mit der Evangelischen Kirche Lutherischen
Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) an den brasilianischen Justizminister
Iris Rezende appelliert, dafuer Sorge tragen, dass die Landrechte der
autochthonen Voelker der Tupinquim und der Guaranis geachtet werden.

Der Indianische Missionsrat bezieht sich, laut der lateinamerikanischen und
karibischen Nachrichtenagentur ALC, in seinem Schreiben auf eine
umstrittene Entscheidung des Justizministeriums, nach der einem
schwedischen Zellstoffunternehmen der Grossteil einer 13.500 Hektar
Landflaeche uebertragen wurden. Dieses Gebiet im brasilianischen Staat
Espirito Santo war zuvor von der nationalen staatlichen Indianerstiftung
FUNAI als Besitz der brasilianischen Urbevoelkerung ausgewiesen worden.
Darueber hinaus protestierte der Indianische Missionsrat gegen die
Polizeiabsperrungen und die Festnahme eines niederlaendischen katholischen
Missionars, der unter den Tupinquim und Guaranis arbeitete.

Die lutherische Kirchensynode von Espirito Santo informierte zudem die
Schwedische Kirche sowie weitere europaeische Kirchen ueber die
Hintergruende der Ereignisse und ueber die Rolle der schwedischen Firma. So
wuerden Kirchenvertreter, Repraesentanten von Basisbewegungen und von
Parteien davon abgehalten, das Gebiet zu betreten und ihre Solidaritaet mit
der betroffenen Urbevoelkerung zu bekunden. Dieses Vorgehen erinnere an
"die gewalttaetigen Praktiken staatlicher Intervention, wie sie die
brasilianische Bevoelkerung waehrend der Militaerdiktatur erlitten hat, und
ist unvereinbar mit der herrschenden Gesetzgebung", heisst es in dem
IECLB-Brief an die europaeischen Kirchen.

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
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