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Lutherischer Weltbund interveniert bei UN-Menschenrechtskommission


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 16 Apr 1998 09:03:29

Religioese Minderheiten, autochthone Voelker, bhutanische Fluechtlinge,
Kolumbien

Genf, 16. April 1998 (lwi) - Auf die wachsende Zahl von Konflikten zwischen
religioesen Minderheiten und Mehrheiten hat  der Lutherische Weltbund (LWB)
gemeinsam mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK), dem Reformierten
Weltbund (RWB) und der Konferenz Europaeischer Kirchen (KEK) bei der
Sitzung der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen (UN), die am
16. Maerz in Genf begonnen hat und noch bis zum 24. April dauert,
hingewiesen.

Die christlichen Dachverbaende zeigten sich auch besorgt ueber Versuche von
seiten der Regierungen, Religionen und religioese Organisationen zu
kontrollieren. Zudem verbaergen sich hinter religioeser Intoleranz und
Diskriminierung haeufig ethnische Spannungen, heisst es in der
Intervention.

Das Ende des Kalten Krieges habe keine Fortschritte hinsichtlich
religioeser und intellektueller Freiheit gebracht, vielmehr habe es
Rueckschlaege gegeben, kritisierten die kirchlichen Dachverbaende in ihrer
Situationsanalyse. Die derzeitigen Probleme koennten nur durch eine Kultur
der Toleranz, der Gewaltlosigkeit und der Gerechtigkeit ueberwunden werden:
"Die Kirchen, die auf eine lange Erfahrung in diesem Gebiet verweisen
koennen, haben gezeigt, dass nachhaltiger Fortschritt in Fragen der
Toleranz nur durch eine positive und konstruktive, auf Dialog basierende
Herangehensweise erzielt werden kann und nicht durch oeffentliche
Brandmarkung."

*Schwere Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien

In der Aussprache ueber Kolumbien zeigten sich LWB, OeRK und RWB unter
anderem besorgt ueber die Angriffe auf Menschenrechtsaktivisten, den
Einsatz von Kindersoldaten sowie die hohe Zahl von Faellen, in denen
Angehoerigen paramilitaerischer Einheiten Straffreiheit gewaehrt wird.

Zuvor hatte bereits die UN-Hochkommissarin fuer Menschenrechte, Mary
Robinson, ueber "schwere und systematische" Menschenrechtsverletzungen,
Massaker, Hinrichtungen, Folter, Entfuehrung und Zwangsumsiedlung in
Kolumbien berichtet. Fuer die Mehrzahl der Morde seien paramilitaerische
Gruppen verantwortlich, die zum Teil mit Unterstuetzung von Mitgliedern der
Armee und der Polizei handelten, heisst es in dem am Dienstag, 31. Maerz,
vorgelegten Bericht.

*LWB setzt sich weiterhin fuer bhutanische Fluechtlinge in Nepal ein

Wie bereits im Vorjahr (vgl. lwi 17/97) setzt sich der LWB auch weiterhin
fuer  die mehr als 90.000 bhutanischen Fluechtlinge in Nepal ein. Die
Fluechtlinge, die meist nepalesischer Abstammung sind, haben ihre
Heimatland Bhutan aufgrund ethnischer Diskriminierung 1991 verlassen. Die
1993 eingesetzten bilateralen Verhandlungen zwischen Nepal und Bhutan
haetten bislang zu keiner Loesung fuer die Fluechtlinge gefuehrt,
kritisiert die vom LWB gemeinsam mit der World Christian Life Community und
dem Jesuitischen Fluechtlingsdienst und Save the Children Fund
(Grossbritannien) vorgebrachte Intervention.

Die bilateralen Verhandlungen muessten daher von der internationalen
Gemeinschaft aktiv unterstuetzt und begleitet werden, um zu eindeutigen
Garantien hinsichtlich der Beachtung von Menschenrechten und der Sicherheit
der Fluechtlinge bei der Rueckkehr in ihr Heimatland zu gelangen, heisst es
in der Erklaerung.

In einer weiteren Intervention kommentierte der LWB zudem kritisch den
zaehen Verhandlungsverlauf ueber den Textentwurf der Erklaerung der Rechte
autochthoner Voelker.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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