wfn.org | LWB-Praesident Christian Krause zieht positive Bilanz

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 seiner Pastoralreise nach Lateinamerika und die Karibik
 Letzte Etappen: Brasilien und Argentinien

Buenos Aires (Argentinien)/Sao Leopoldo (Brasilien)/Genf, 30. April 1998
(lwi/ALC) - Der Praesident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Christian
Krause, hat eine positive Bilanz zum Abschluss seiner dreiwoechigen
Besuchsreise zu lutherischen Kirchen in Lateinamerika und der Karibik
gezogen. "Obwohl sie zahlenmaessig klein sind, haben die lutherischen
Kirchen in ihren Laendern erheblich an Respekt gewonnen", sagte Krause am
22. April in Buenos Aires, Argentinien, vor Journalisten. Der Grund fuer
diese Entwicklung sei, so der LWB-Praesident, dass die Kirchen es
verstanden haetten, ein Teil der Landeskultur zu werden und gleichzeitig
ihre lutherische Tradition zu pflegen.

Als Beispiel nannte Krause die traditionell lutherische Bereitschaft zur
Fluechtlingshilfe, wie sie in den zentralamerikanischen Kirchen umgesetzt
werde oder den Einsatz fuer Menschenrechte, wie er in Argentinien geleistet
werde.

Der LWB-Praesident sprach sich zudem fuer die Staerkung und den Ausbau
regionaler Artikulationsformen lutherischer Kirchen aus, um so gemeinsame
Anstrengungen in Menschenrechtsfragen oder in Problemfeldern wie Ethik und
Oekonomie zu unternehmen und zu unterstuetzen.

Bereits am ersten Tag seines Besuches in Argentinien war Krause in
Begleitung von Kirchenpraesident Rodolfo Reinich von der Evangelischen
Kirche am Rio Plata (IERP) und Kirchenpraesident Angel Furlan von der
Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche (IELU) mit Praesident Carlos
Menem zusammengetroffen. Gespraechsgegenstand waren unter anderem
Menschenrechtsfragen sowie das Schicksal von Personen, die waehrend der
Militaerdiktatur verschleppt worden waren.

Im Anschluss an die Unterredung aeusserten sich beide argentinischen
Kirchenpraesidenten kritisch ueber den Empfang. "Dr. Menem sprach die
Sprache der Statistik, um nicht zu sagen, er verbreitete Halbwahrheiten",
fasste Furlan seinen Eindruck zusammen, den auch Reinich bestaetigte: "Der
Praesident beschrieb ein ideales Land, das nicht mit der Realitaet der
Menschen in unseren Gemeinden uebereinstimmt."

In einer "warmen und herzlichen Atmosphaere" verlief dagegen, laut der
protestantischen lateinamerikanischen und karibischen Nachrichtenagentur
ALC, der Besuch Krauses bei der argentinischen katholischen
Bischofskonferenz. Herausragendes Thema war die Gemeinsame Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre zwischen Lutheranern und Katholiken. Zudem hob Krause
die guten Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und den beiden
lutherischen Kirchen in Argentinien hervor.

In Brasilien seiner vorletzten Station traf der LWB-Praesident unter
anderem mit seinem Amtsvorgaenger Gottfried Brakemeier sowie mit dem
Kirchenpraesidenten der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in
Brasilien (IECLB), Huberto Kirchheim zusammen.

Besonders beeindruckt zeigte sich Krause von den Bemuehungen der IECLB und
der Evangelisch-Lutherischen Kirche Brasiliens (IELB) um eine engere
Gemeinschaft. Waehrend die IECLB als groesste lutherische Kirche
Lateinamerikas dem LWB angehoert, steht die IELB der Lutherischen Kirche -
Missouri Synode nahe.

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
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