wfn.org | (LWB) 66 schriftliche Rueckmeldungen zur Gemeinsamen Erklaerung

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 sind bis zum 1. Mai beim Lutherischen Weltbund eingetroffen

Genf, 4. Mai 1998 - Dem Lutherischen Weltbund (LWB) liegen nach dem 1. Mai
66 schriftliche Rueckmeldungen zur Gemeinsamen Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre zwischen Lutheranern und Katholiken vor. Insgesamt
sind 122 der 124 Mitgliedskirchen des LWB stimmberechtigt.

Unter den 15 schriftlichen Antworten aus den 26 afrikanischen
Mitgliedskirchen sind zwoelf positive Stellungnahmen, zwei negative
Reaktionen und eine Ja/Nein-Antwort. Waehrend eine der groessten
afrikanischen lutherischen Kirchen, die Aethiopische Evangelische Kirche
Mekane Yesus mit 2.274.209 Mitgliedern, schon im Januar einstimmig die
Gemeinsame Erklaerung annahm, hat die 1.500.000 Glieder zaehlende
Madagassische Lutherische Kirche, das Dokument abgelehnt. Unterschiedliche
Voten kamen aus Nigeria. So sprach sich die 575.000 Mitglieder zaehlende
Lutherische Kirche Christi in Nigeria fuer die Gemeinsame Erklaerung aus,
waehrend die Lutherische Kirche von Nigeria mit 85.000 Gliedern dagegen
stimmte.

Aus Asien liegen bislang zwoelf Antworten vor, nur eine ist negativ. Sie
stammt von der Evangelisch-Lutherischen Kinki-Kirche in Japan.

Auf einhellige Zustimmung stiess die Gemeinsame Erklaerung bislang in den
lutherischen Kirchen Lateinamerikas und der Karibik. Neun der 14
stimmberechtigten Mitgliedskirchen in dieser eindeutig von der katholischen
Kirche gepraegten Region sprachen sich fuer das oekumenische Dokument aus,
darunter auch die groesste lutherische Kirche der Region, die ueber eine
Million Mitglieder zaehlende Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses
in Brasilien.

26 Reaktionen auf die Gemeinsame Erklaerung liegen bislang aus Europa vor.
Die Daenische Evangelisch-Lutherische Volkskirche stimmte ebenso wie in
Afrika die Lutherische Kirche in Liberia zwar der Aufhebung der
Lehrverurteilungen zu, haelt aber die Uebereinstimmung in den Fragen der
Rechtfertigung fuer nicht ausreichend.

Mit "Ja" haben auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika und die
Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada votiert. Und waehrend die
Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche die Gemeinsame Erklaerung
angenommen hat, stimmte die Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche im
Ausland, die ihren Sitz in Kanada hat, dagegen.

Der 1. Mai war der vom LWB gesetzte offizielle Termin, bis zu dem die
Mitgliedskirchen des Weltbundes ihre Stellungnahmen zur Gemeinsamen
Erklaerung abgeben sollten. Bereits vor Ablauf des Stichtages hatten
allerdings einige Mitgliedskirchen den LWB darueber informiert, dass ihre
Antworten aufgrund kircheninterner Planungen erst nach dem offiziell
gesetzten Termin eingehen wuerden. So wird die Synode der
Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands - der zweitgroessten
europaeischen Mitgliedskirche des LWB -  erst im Laufe dieser Woche ueber
das Dokument abstimmen. Auch die Stellungnahme der Evangelisch-Lutherischen
Landeskirche Hannovers steht zum Beispiel noch aus.

Laut dem Assistierenden Generalsekretaer fuer oekumenische Angelegenheiten,
Sven Oppegaard, werden alle Stellungnahmen beruecksichtigt, die vor der
Sitzung des LWB-Rates, der vom 8. bis 17. Juni in Genf tagt, eingetroffen
sind. Neben den schriftlichen Rueckmeldungen gebe es auch noch eine Anzahl
muendlicher, betonte Oppegaard. In diesen Faellen warte man noch auf ein
offizielles Schreiben.

Alle Antworten werden vom Strassburger Institut fuer Oekumenische Forschung
analysiert und ueber den Staendigen Ausschuss fuer oekumenische
Angelegenheiten in einem Bericht dem LWB-Rat vorgelegt werden. Der LWB-Rat
wird schliesslich im Juni die endgueltige Entscheidung ueber die Gemeinsame
Erklaerung faellen.

Die Mitgliedskirchen waren im vergangenen Jahr gefragt worden, ob sie
akzeptieren, "dass aufgrund der Uebereinstimmung ueber das grundlegende
Verstaendnis und die grundlegende Wahrheit unserer Rechtfertigung in
Christus, welche die Gemeinsame Erklaerung bezeugt, die Lehrverurteilungen
der lutherischen Bekenntnisschriften hinsichtlich der Rechtfertigung die
Lehre der roemisch-katholischen Kirche ueber die Rechtfertigung, wie sie in
der Gemeinsamen Erklaerung dargestellt ist, nicht mehr treffen".

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
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