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US-amerikanische Kirchenleiter appellieren an Bill Clinton,


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 15 May 1998 16:49:02

sich fuer ein gemeinsames Jerusalem einzusetzen
 Bemuehungen fuer Frieden im Nahen Osten verdoppeln

Washington, (USA)/Genf, 14. Mai 1998 (lwi) -Waehrend ein weiterer
Nahost-Gipfel noch in der Schwebe ist, haben 20 US-amerikanische
kirchenleitende Persoenlichkeiten einen offenen Brief an den
US-Praesidenten Bill Clinton gesandt, in dem sie Clinton dazu aufrufen, er
moege seine Bemuehungen verdoppeln, um "einen Frieden im Nahen Osten
auszuhandeln".

Die Kirchenleute baten Clinton, auf einen Frieden hinzuarbeiten, bei dem
die juedische Bevoelkerung nicht laenger um ihre Existenz fuerchten muesse
und die palaestinensische Bevoelkerung ihre Fluechtlinge zurueckrufen
koenne, um "mit Wuerde und in Sicherheit im eigenen demokratischen Staat zu
leben". Unter den Unterzeichnenden dieses oekumenischen Schreibens war auch
der Leitende Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA),
H. George Anderson.

In dem Schreiben wird zudem an den US-Praesidenten appelliert, sich fuer
ein Jerusalem mit zwei Voelkern - Palaestinensern und Israelis - und drei
Religionsgemeinschaften - Juden, Christen, Muslime - einzusetzen.

Nur im Kontext eines gemeinsamen Jerusalems koenne ein sicherer Frieden
zwischen Israel und den arabischen Nachbarn erreicht werden, betonen die
Kirchenleiter. So muessten sowohl Juden als auch Christen und Muslime an
der Loesung der Jerusalem betreffenden Fragen beteiligt sein.

Sowohl die ELKA als auch der Lutherische Weltbund (LWB) haben sich in den
vergangenen Jahren mehrmals zum Status von Jerusalem geaeussert. 1996
setzte sich der ELKA-Kirchenrat fuer einen freien Zugang nach Jerusalem
ein. Zudem wurden die Kirchenmitglieder dazu aufgerufen, fuer den Frieden
in Jerusalem zu beten und des Leidens und der Hoffnung sowohl der
Palaestinenser als auch der Israelis zu gedenken.

Darueber hinaus hatte sich der LWB auf seiner Neunten Vollversammlung 1997
in Hongkong  fuer eine Klaerung des Status von Jerusalem eingesetzt. Die
damals angenommene Erklaerung lautete folgendermassen: "Mit dem Kommen des
Jahres 2000 und angesichts der Tatsache, dass sich der Friedensprozess im
Nahen Osten immer noch in einem schwierigen Stadium befindet und der Status
von Jerusalem noch immer nicht geloest ist, wird von der Neunten
Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes folgendes angenommen: Die
Vollversammlung

- bestaetigt, dass Jerusalem die Stadt zweier Nationen   Israels und
Palaestinas   ist, in der diese ihre Menschenrechte und ihre Rechte als
Nationen ausueben;

- bestaetigt, dass Jerusalem eine fuer drei Glaubensrichtungen Judaismus,
Christentu und Islam   wichtige Stadt ist, in der sie ihre vollen Rechte
der Kultus- und Religionsfreiheit fuer einzelne und Religionsgemeinschaften
sowie ihre Buergerrechte und ihre geschichtlichen Rechte ausueben, die
ihnen die Wahrnehmung ihrer religioesen, paedagogischen, aerztlichen und
sonstigen Taetigkeiten ermoeglichen;

- erklaert, dass die gegenwaertige Siedlungspolitik den Friedensprozess
gefaehrdet und dass    Veraenderungen in der Situation Jerusalems in bezug
auf Demographie und Grund und     Boden nur im Kontext von Verhandlungen
stattfinden sollten;

-  ruft die israelische Regierung und die Palaestinensische
Autonomiebehoerde auf, ihre politischen Verhandlungen unverzueglich
wiederaufzunehmen, damit das Leid verringert und die Entwicklung von
Extremismus jeglicher Art eingedaemmt wird;

- bestaetigt, dass Frieden im Nahen Osten nicht Wurzel fassen kann ohne
einen Versoehnungsprozess, bei dem die Kirchen im Bereich der
Friedenserziehung, des Aufbaus gegenseitigen Verstaendnisses und Vertrauens
ebenfalls eine Rolle spielen sollten;

- ermutigt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien (ELKJ),
weiterhin einen oekumenischen Dialog zwischen den Mitgliedern der drei
grossen Glaubensrichtungen zu fuehren, damit die Voelker sich versoehnen
koennen und damit eine bessere Grundlage fuer einen dauerhaften und
gerechten Frieden zwischen Palaestinensern und Israelis geschaffen wird,
und

- bestaetigt ihre Bereitschaft und ihr Bestreben, das Bewusstsein ueber
diese Frage in den Kirchen zu foerdern und den Dialog zu erleichtern, bis
Gerechtigkeit, Frieden und Versoehnung herrschen.

 ***

Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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