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Lutherisch-adventistische Gespraechsreihe


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 18 May 1998 16:01:42

spricht sich in ihrem abschliessenden Bericht gegen Behandlung der
Siebenten-Tags-Adventisten als Sekte aus

Genf, 18. Mai 1998 - Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten soll in
Zukunft von "Lutheranern und Lutheranerinnen in ihren nationalen und
regionalen kirchlichen Kontexten nicht mehr als Sekte, sondern als
Freikirche und als christliche Weltgemeinschaft" anerkannt werden. Zu
dieser Empfehlung kommt der die lutherisch-adventistische Gespraechsreihe
abschliessende Bericht, der anlaesslich der vom 10. bis 16. Mai in
Cartigny, Schweiz, abgehaltenen lutherisch-adventistischen Konsultation
vorgelegt wurde.  Darueber hinaus empfiehlt der abschliessende Bericht,
"dass die Adventisten in ihren Beziehungen zu anderen christlichen Kirchen
danach trachten, dass diese Ueberzeugung konsequent bekraeftigt wird".

Beide Gespraechsseiten empfehlen zudem die gegenseitige Anerkennung der
"grundlegend christlichen Bindung" der jeweils anderen
Glaubensgemeinschaft. Beide Seiten werden zudem dazu aufgefordert, in ihrer
oeffentlichen Lehre und ihrer theologischen Erziehung und Ausbildung die
Sichtweise der jeweils anderen Glaubensgemeinschaft in Blick auf die
Autoritaet der Kirche "wahrheitsgemaess und ohne Polemik" und ihrem
Selbstverstaendnis entsprechend zu lehren.

Auch in Zukunft sollen "beratende Verbindungen" zwischen Lutheranern und
Adventisten "zum Wohle der gesamten christlichen Gemeinschaft"
aufrechterhalten werden. Als moegliche Bereiche der kuenftigen
Zusammenarbeit nennt der Abschlussbericht die Linderung menschlichen
Leidens, den Einsatz fuer Religionsfreiheit, Pfarrkonferenzen und
-vereinigungen, gemeinsame Gebetsveranstaltungen sowie die Arbeit in der
Bibelgesellschaft.

Auch nach Abschluss der vierjaehrigen Gespraechsreihe soll es zu weiteren
gelegentlichen bilateralen Konsultationen zwischen Lutheranern und
Adventisten kommen. Als moegliches Thema nennt der Abschlussbericht die
theologische Grundlegung und die spirituelle Dimension des Ruhetagsgebotes
und des Gottesdienstes mit besonderer Beruecksichtigung  der "modernen
Gesellschaft".

Die lutherisch-adventistische Gespraechsreihe begann vor vier Jahren im
November 1994 in Darmstadt. Es handelte sich damals um die erste
internationale Konsultation zwischen Vertretern und Vertreterinnen der
Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und dem Lutherischen Weltbund
(LWB). Ziele des ersten Zusammentreffens waren unter anderem eine bessere
gegenseitige Verstaendigung, der Abbau falscher Klischeevorstellungen sowie
die Erforschung der jeweiligen Glaubensgrundlagen. In dem vier Jahre langen
Gespraechsverlauf ging es um Rechtfertigung durch Glauben, Gesetz, Gesetz
und Evangelium, Ekklesiologie und das Verstaendnis der Autoritaet der
Kirche sowie um Fragen der Eschatologie.

Die vierte, die Gespraechsreihe abschliessende Sitzung in Cartigny fand
unter dem gemeinsamen Vorsitz von dem adventistischen Vertreter, Bert B.
Beach (USA), und dem lutherischen Vertreter, dem Osloer Dekan Ole Chr.
Kvarme, statt. Einer der Hoehepunkte der diesjaehrigen Konsultation war der
Besuch von Praesident Robert S. Folkenberg von der adventistischen
Weltkirchenleitung mit Sitz in Maryland, USA, und von LWB-Generalsekretaer
Ishmael Noko.

Der Abschlussbericht sowie die Konsultationsbeitraege sollen
veroeffentlicht werden.

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat rund zehn Millionen
Mitglieder in mehr als 200 Laendern. Der LWB zaehlt 124 Mitgliedskirchen
mit rund 57,8 Millionen Mitgliedern weltweit.

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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