wfn.org | Theologische Kommission

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Ökumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung
Zur Veröffentlichung frei
17. Juni 1998

GEMISCHTE THEOLOGISCHE KOMMISSION

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat beschlossen, das zunächst für den 22. - 24.  Juni 1998 vorgesehene Vorbereitungstreffen für eine Gemischte Theologische Kommission zu verschieben.

Die Einsetzung einer Gemischten Theologischen Kommission war auf einer interorthodoxen Tagung in Thessaloniki, Griechenland, gefordert worden, zu der die östlichen orthodoxen Kirchen Anfang Mai zusammengekommen waren, um über die  Probleme zu beraten, die östliche Orthodoxe in bezug auf die ökumenische Bewegung belasten. Die Kommission soll nach der für Dezember dieses Jahres einberufenen Achten Vollversammlung des ÖRK ihre Arbeit aufnehmen. 

Nach der Zusammenkunft in Thessaloniki hatten der Generalsekretär des ÖRK, Pfr. Dr. Konrad Raiser, und der Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, Katholikos Aram I., ein Vorbereitungstreffen vorgeschlagen, das baldmöglichst zusammenkommen sollte, um die anstehenden Fragen, den Zeitplan und die Arbeitsweise der Kommission festzulegen. Zu dieser Tagung war bereits eingeladen worden.

Inzwischen steht fest, daß sich nicht alle der Eingeladenen in der Lage sehen, an der Junitagung teilzunehmen. Der Vorsitzende und der Generalsekretär haben deshalb das Treffen abgesagt.

Georges Lemopoulos, Referent für Beziehungen zu Kirchen und ökumenischen Einrichtungen und designierter stellvertretender Generalsekretär des ÖRK, informierte  die Eingeladenen über den Stand der Dinge. In seinem Schreiben teilte er mit, daß Seine Heiligkeit, der Ökumenische Patriarch Bartholomaios, seine Bitte um Aufschub vor allem damit begründet habe, daß die Vielschichtigkeit der Probleme und deren verfassungsmäßige und ekklesiologische Natur auf orthodoxer Seite mehr Zeit zur Vorbereitung des Rahmens erfordere, in dem die Kommission tätig werden soll. Der Ökumenische Patriarch schließt jedoch nicht aus, daß noch vor der Vollversammlung eine erste Zusammenkunft der Gemischten Theologischen Kommission stattfinden könne, "falls die erforderlichen interorthodoxen Vorbereitungen zufriedenstellend abgeschlossen werden können".

In seinem Schreiben teilt Lemopoulos ferner mit, daß einige der direkt in dieser Angelegenheit betroffenen östlichen orthodoxen Kirchen ihre Teilnahme an der Junitagung ohnehin noch nicht bestätigt hätten.

Am Sitz des ÖRK in Genf fügte Georges Lemopoulos hinzu: "Der ÖRK mißt dieser Angelegenheit höchste Bedeutung bei. Der von den östlichen orthodoxen Mitgliedskirchen zu erarbeitende Rahmen ist für die Arbeit der Kommission von ausschlaggebender Bedeutung, und es muß ihnen daher ausreichend Zeit gewährt werden.

Der Exekutivausschuß wird sich auf seiner Tagung im September erneut mit der Situation befassen. Es ist damit zu rechnen, daß er das Engagement des ÖRK bekräftigen wird, den Dialog zwischen den protestantischen und orthodoxen Mitgliedskirchen zu unterstützen, um auf diese Weise unterschwellige Irritationen auszuräumen und unsere Gemeinschaft zu stärken."

Georges Lemopoulos steht für Interviews zur Verfügung. Er spricht Englisch, Französisch und Griechisch.
Telefon: +41.22.791.62.48

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Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen 332 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.

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