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Im suedlichen Sudan sind rund 350.000 Menschen vom Hungertod bedroht


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 05 Jun 1998 20:12:34

 Nothilfe auch aus der Luft

Genf, 4. Juni 1998 (lwi) - Angesichts der Hungersnot im suedlichen Sudan
hat der Lutherische Weltbund (LWB) als Partner des oekumenischen
Hilfsnetzwerkes "Kirchen helfen gemeinsam" (ACT) nun auch mit
Nahrungsmittelhilfe auf dem Luftweg begonnen.

Bereits Ende Mai waren die ersten Lastwagen mit Saatkoernern und
Nahrungsmittelhilfe in Rumbek im Sueden der Region Bahr al Ghazal
eingetroffen. Der LWB entschloss sich zu dem zusaetzlichen Lufttransport
aufgrund der schwierigen Strassensituation in suedlichen Sudan und dem
Mangel an verfuegbaren Lastwagen in den Grenzgebieten von Uganda und Kenia.

Rund 350.000 Menschen in Bahr al Ghazal sind in der vom Buergerkrieg und
von Duerre heimgesuchten Region vom Hungertod bedroht.

Der Einsatz von ACT konzentriert sich derzeit auf die Landkreise Yirol und
Rumbek, wo sich zudem 69.000 Vertriebene befinden. Sie stellen eine
besonders gefaehrdete Gruppe dar. Laut ACT sind einige der Betroffenen
bereits so schwach, dass die Nahrungsmittelhilfe direkt zu ihnen gebracht
werden muss, da sie nicht mehr zu den Verteilungsstellen laufen koennen.

Zudem berichtet das Hilfspersonal ueber deutliche und weit verbreitete
Anzeichen von Unterernaehrung in den Doerfern. Die Duerre sowie erneut
aufflammende Kaempfe im suedlichen Sudan haetten, so ein
ACT-Pressekommunique, jede Form von Handel drastisch eingeschraenkt,
zahlreiche Menschen ernaehrten sich nur noch von wildwachsenden Fruechten,
Blaettern und Wurzeln.

 Sowohl sudanesische Kirchenleiter als auch Hilfspersonal haben unterdessen
die Befuerchtung geaeussert, die Hungersnot koennte sich auch auf andere
Regionen ausbreiten. So ueberpruefen ACT-Mitglieder derzeit Meldungen, nach
denen auch die im schwer zugaenglichen Gebirge lebenden Nuba betroffen
seien. Die sudanesische Regierung habe, laut ACT, die Nuba bereits seit
laengerer Zeit von internationaler Hilfe und internationalen Kontakten
abgeschnitten. Seit mehreren Jahren versuche die sudanesische Armee das
Volk der Nuba mit Gewalt dazu zu bringen, sich in von der Regierung
kontrollierten, sogenannten "Friedenslagern" niederzulassen.

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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