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 Theologische Fachtagung zwischen nordischen lutherischen Kirchen und der
VELKD

Helsinki (Finnland)/Genf, 4. Juni 1998 (lwi) - Mit Fragen geistlicher
Leitungsaufgaben in der Kirche - der Episkope - hat sich eine theologische
Fachtagung zwischen den nordischen evangelisch-lutherischen Kirchen und der
Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD)
beschaeftigt.

An der Tagung, die vom 15. bis 18. Mai in der finnischen Hauptstadt
Helsinki stattfand, nahmen sowohl Bischoefe als auch weitere
kirchenleitende Personen sowie Professoren und Professorinnen teil.

Der Lutherische Weltbund (LWB) und die Evangelisch-Lutherische Kirche in
Amerika (ELKA) waren durch Beobachter an den Beratungen beteiligt.

Ziel der Veranstaltung war es, unter anderem eine Verstaendigung ueber die
theologische Bedeutung des Bischofsamtes herbeizufuehren.

In dem abschliessenden Kommunique stellten die Teilnehmenden "dankbar die
vorhandenen Uebereinstimmungen fest". Gleichzeitig seien jedoch auch
kontextuelle und historisch bedingte Verschiedenheiten erkennbar geworden,
heisst es in dem Abschlussbericht.

Das Kommunique hebt besonders die folgenden Aspekte des Gespraechs hervor:
"Die grundlegende Voraussetzung fuer ein gemeinsames Verstaendnis vom Wesen
und Auftrag der Kirche ist die gegenseitige Anerkennung ihrer
Apostolizitaet. Nach den reformatorischen Bekenntnissen ist die Kirche die
Gemeinschaft derer, die durch das apostolische Evangelium, welches in Wort
und Sakrament wirksam ist, lebt und handelt. Die Apostolizitaet besteht in
der rechten Verkuendigung des Evangeliums Gottes in Wort und Sakrament.
Aufgrund der Taufe haben alle Christen und Christinnen am apostolischen Amt
der Kirche teil und sind zum Dienst der Verkuendigung berufen.

Das in der Ordination uebertragene Amt dient der kontinuierlichen
oeffentlichen Verkuendigung in Wort und Sakrament. Es ist vom Auftrag der
Verkuendigung, den alle Christen und Christinnen haben, zu unterscheiden.

Die Kirche ist die Versammlung der Glaeubigen durch Wort und Sakrament. Der
Dienst der Episkope ist notwendig fuer die geistliche Leitung und die
Aufsicht in der Kirche und den Gemeinden. Episkope existiert in
unterschiedlichen Gestalten und Formen.

Der Dienst der Episkope ist eine Auspraegung des einen
ordinationsgebundenen Amtes. Dem Bischofsamt als einer Form der Episkope
sind - unbeschadet der episkopalen Funktionen anderer kirchenleitender
Gremien - insbesondere die Aufgaben geistlicher Leitung und Aufsicht sowie
oeffentlicher Wortverkuendigung und Repraesentation der Kirche in der
Gesellschaft zugewiesen. Zum bischoeflichen Dienst gehoert die
Verantwortung fuer die Apostolizitaet der Lehre und die Einheit der Kirche.
Das Verstaendnis der Einheit gruendet in dem einen Leib Christi. Die
Verschiedenheiten in der Gestalt der Kirche beduerfen der gegenseitigen
theologischen Verstaendigung.

Sie sind dann offen fuer einander im Sinne der 'Einheit in Vielfalt' bzw.

der 'Einheit in versoehnter Verschiedenheit'." Bei der Fachtagung wurden
die folgenden Vortraege gehalten und diskutiert: Bischof Andreas Aarflot,
Norwegen: "Das Amt des Bischofs in der nordischen lutherischen Tradition",
Co-Referat: Wolfgang Greive, Genf; Professor Gunther Wenz: "Der Episkopat
im Dienst der Apostolizitaet der Kirche"; Professor Niels Henrik Gregersen,
Daenemark; Simo Peura: "Das Bischofsamt als Zeichen der Einheit und
Kontinuitaet der Kirche"; Co-Referat: Professor Michael Root.

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
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