wfn.org | LWB-Weltdienst in Mauretanien: Dort, wo einst Wueste war, wachsen

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jetzt Karotten
 Zum Welttag fuer die Bekaempfung der Wuestenbildung und der Duerre

Genf, 4. Juni 1998 (lwi) - Anlaesslich des Welttages fuer die Bekaempfung
der Wuestenbildung und der Duerre, der am 17. Juni begangen wird, hat das
Weltdienstbuero des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Mauretanien auf seine
mehr als 20jaehrige Arbeit in der Bekaempfung von Wuestenbildung
hingewiesen. Die Ergebnisse, so Aussendienststellenleiter Arno Coerver,
koennen sich sehen lassen.

Zudem seien die bislang gewonnenen Erfahrungen in neuen Projekten umgesetzt
worden. Als Beispiel nannte Coerver das erste umweltbezogene Projekt des
LWB in Mauretanien, die Anlage eines "gruenen Guertels" um Nouakchott.

Ziel des von 1975 bis 1990 laufenden Projektes war es, die Sandduenen um
die mauretanische Hauptstadt zu stabilisieren. Mit diesen Massnahmen
begegnete man einem der groessten Probleme Mauretaniens: der Ausbreitung
der Sahara. Zwei Drittel des Landes sind bereits Wueste und die
fortschreitende Wuestenbildung bedroht kultivierbares Land. Die jahrelange
Arbeit hat sich gelohnt: der Sand konnte aufgehalten werden, und Nouakchott
ist der Sahara entrissen.

 In der Tat leistete der LWB mit dem gruenen Guertel Pionierarbeit in
Mauretanien, da bis dahin weder ein Aufforstungs- noch ein
Duenenstabilisierungsprojekt im Land durchgefuehrt worden war. Im Zuge des
Projektes wurde auch ein Forschungszentrum eingerichtet, um verschiedene
Busch- und Baumarten sowie deren Faehigkeiten, die Duenenwanderung
aufzuhalten, zu testen und Bepflanzungstechniken auszuprobieren. Darueber
hinaus hat das Forschungszentrum eine Saatbank angelegt. Neuere
Forschungsarbeiten beschaeftigten sich auch mit Kakteen als moeglichem
Windschutz und natuerliche Zaeune um Gemuesegaerten. Ausserdem kann aus den
Kakteenfruechten ein vitaminreicher Saft produziert werden.

Aufbauend auf die Erfahrungen mit dem gruenen Guertel, rief der LWB 1991
ein neues Projekt fuer Umweltschutz und Dorfaufforstung ins Leben. Der
Schutz vitaler doerflicher Infrastrukturen wird dabei ebenso angestrebt wie
die Regeneration der Umwelt und die Entwicklung eines ausgewogenen
Oekosystems sowie die Wiederansiedlung der Bevoelkerung.

Besonderen Wert legt der LWB auf die aktive Mitwirkung der
Dorfgemeinschaften in der Entwicklungsarbeit. Die bisherigen Erfahrungen
zeigten, dass es selbst im rauhen Wuestenklima moeglich sei,
Dorfgemeinschaften vor widrigen Umwelteinfluessen  zu schuetzen, indem sie
in die Wiederaufforstung aktiv miteingebunden werden, so Coerver.
"Sandduenen wurden aufgehalten, und dort, wo einst Wueste war, wachsen
jetzt Karotten."

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/