wfn.org | VELKD begeht 50jaehriges Bestehen in Eisenach

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Gemeinsame Erklaerung auch Thema der Feierlichkeiten

Eisenach (Deutschland)/Genf, 9. Juli 1998 (epd/idea/lwi) - Die Vereinigte
Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) hat ihr 50jaehriges
Bestehen am Sonntag, 5. Juli, mit einem Festgottesdienst in Eisenach
gefeiert. Laut Meldungen des Evangelischen Pressedienstes (epd) und der
Schweizer Agentur idea war die Antwort des Vatikans auf die Gemeinsame
Erklaerung zur Rechtfertigungslehre auch ein Thema, dass die
Feierlichkeiten bestimmte. So sprach sich der Leitende Bischof der VELKD,
Horst Hirschler, in seiner Predigt nachdruecklich fuer eine Ueberwindung
der Gegensaetze zwischen evangelischer und katholischer Kirche aus.

"Es verbindet uns zwischen den Konfessionen viel mehr, als uns trennt",
betonte Hirschler laut epd. Kirchentrennende Lehrverurteilungen seien
deshalb "nicht mehr angemessen". Obwohl der Vatikan mit seinen juengsten
Aeusserungen zur lutherischen Rechtfertigungslehre "neu die Gegensaetze
aufgerissen" habe, muessten die evangelischen Kirche in ihren Gemeinden und
im oekumenischen Gespraech an der "Grenzueberschreitung" festhalten,
forderte er.

Nach Meinung des ehemaligen Praesidenten des Lutherischen Weltbundes (LWB),
dem brasilianischen Theologen Gottfried Brakemeier, hat der Vatikan mit
seiner Reaktion auf die Gemeinsame Erklaerung die Grenzen fuer den
oekumenischen Dialog "eher enger gezogen". Mit der Gemeinsamen Erklaerung
seien allerdings Massstaebe gesetzt worden, "hinter die oekumenisch nicht
mehr zurueckgegangen werden darf", betonte Brakemeier bei einem
anschliessenden Festempfang.

Enttaeuscht ueber die Antwort seien nicht nur die lutherischen
Partnerkirchen, sondern auch viele katholische Bischoefe und
Kirchenmitglieder.

Ebenso enttaeuscht aeusserte sich laut idea die Vizepraesidentin des LWB,
die Inderin Prasanna Kumari: "Ich bin der Meinung, dass wir die Erklaerung
nicht unterzeichnen sollten, bevor die gegenseitigen Lehrverurteilungen
aufgehoben sind."  Die Reaktion aus Rom, so Kumari gegenueber idea, sei
"ausserordentlich unerwartet". Die Lutheraner fuehlten sich "stark
verletzt". Die katholische Reaktion bedeute Stagnation fuer die Oekumene.

Die VELKD wurde vor 50 Jahren, am 8. Juli 1948, gegruendet. Ueber die
Geschichte und die Arbeit der VELKD informiert auch eine Ausstellung im
Eisenacher Lutherhaus unter dem Motto "Lebensbilder". Anhand von
Dokumenten, Fotos und liturgischen Gegenstaenden werden Grundsaetze des
kirchlichen Zusammenschlusses, Elemente des lutherischen Gottesdienstes,
verschiedene Gemeindeprojekte, internationale Kontakte sowie oekumenische
Beziehungen erlaeutert.  Der VELKD gehoeren heute die Landeskirchen in
Bayern, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen,
Schaumburg-Lippe und Thueringen an.

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
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