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Angola braucht einen Frieden, der den Wiederaufbau sichert


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 28 Jul 1998 17:05:09

Statt Rehabilitations- und Entwicklungsarbeit leistet LWB-Weltdienst wieder
Nothilfe

Genf, 30. Juli 1998 (lwi) - Wenn John Damerell, der Repraesentant des
Lutherischen Weltbundes (LWB) in Angola, einen Wunsch frei haette, dann
wuesste er genau, was er sich wuenschen wuerde: "Einen Frieden in Angola,
der Sinn macht, so dass wir wirklich aktiv am Wiederaufbau des Landes
arbeiten koennen." Aber auch er gibt zu, dass es manchmal fuer die sieben
internationalen und 260 nationalen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
frustrierend ist zu sehen, wie der seit 1994 eingeleitete Friedensprozess
stagniert oder gar gefaehrdet erscheint.

Was sie alle immer wieder neu motiviert, ist die Ueberzeugung, dass "es die
Sache wert ist", sich fuer eine Bevoelkerung einzusetzen, die sich nach
einem 20jaehrigen Buergerkrieg nach einem friedlichen Neuanfang sehnt.

Die juengsten Entwicklungen brachten diese Hoffnungen wieder ins Wanken.
Noch immer ist es zwischen der regierenden Volksbewegung fuer die Befreiung
Angolas (MPLA) und der Nationalunion fuer die voellige Unabhaengigkeit
Angolas (UNITA) zu keinem  Ausgleich gekommen. Die UNITA kontrolliert 
weiterhin Teile des Landes und vor allem auch den diamantenreichen Norden.
Im Juni dieses Jahres mussten LWB-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus dem
Nordosten Angolas evakuiert werden, als die UNITA neue Ortschaften in ihre
Gewalt brachte.

Kein Wunder, dass das LWB-Weltdienstprogramm in Angola davon in
Mitleidenschaft gezogen wird. Damerell: "Statt Rehabilitations- und
Entwicklungsarbeit leisten wir wieder Nothilfe." Noch immer sind 1,3
Millionen der zwoelf Millionen-Bevoelkerung in Angola Vertriebene im
eigenen Land, noch immer fliehen Menschen wie unlaengst im Nordwesten vor
den anrueckenden UNITA-Truppen. Sie fliehen zum Beispiel nach Saurimo,
einer von der Regierung gehaltenen Stadt im Norden Angolas, wo der LWB
derzeit 15.000 Menschen mit dem Noetigsten wie Unterkunft, Nahrung und
Decken versorgt.

Angesichts dieser Entwicklung, so Damerell, sei es besonders wichtig, den
Geberorganisationen deutlich zu machen, dass erneut Gelder fuer Nothilfe
gebraucht werden: "Hier sind wir in einem echten Dilemma, da zahlreiche
Geber nicht laenger von einer Nothilfesituation ausgehen, sondern
Rehabilitation- und Entwicklungsprogramme unterstuetzen moechten."

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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