From the Worldwide Faith News archives www.wfn.org


Moeglichkeiten einer weltweiten anglikanisch-lutherischen


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 28 Jul 1998 19:03:06

Uebereinkunft ueberpruefen
Ishmael Noko: LWB-Generalsekretaer wendet sich in einem Grusswort an die
Lambeth-Konferenz

Canterbury (England)/Genf, 30. Juli 1998 (lwi) - Als einen "natuerlichen
naechsten Schritt" hat der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes
(LWB), Ishmael Noko, die Moeglichkeit eines weltweiten
anglikanisch-lutherischen Uebereinkommens zur vollen Kirchengemeinschaft
bezeichnet.

In seinen Grussworten an die vom 19. Juli bis 9. August in Canterbury,
England, tagende 13. Lambeth-Konferenz verwies Noko auf das Abkommen von
Porvoo zwischen den Anglikanern Grossbritanniens und den lutherischen
Kirchen in Nordeuropa und dem Baltikum: "Es ist meine ehrliche Hoffnung,
dass aehnliche Uebereinkuenfte zur vollen Kirchengemeinschaft auch in
Nordamerika und in Afrika Wirklichkeit werden."

Um auch weltweit zu einer Uebereinkunft zu gelangen, regte Noko an, die
Internationale anglikanisch-lutherische Kommission wiedereinzusetzen, um
Moeglichkeiten fuer einen derartigen Schritt zu untersuchen.

Noko ging in seinem Grusswort auch auf den gegenwaertigen Diskussionsstand
hinsichtlich der Gemeinsamen Erklaerung zur Rechtfertigungslehre zwischen
Lutheranern und Katholiken ein. Es sei noch immer nicht klar, "ob die
Gemeinsame Erklaerung Gegenstand einer gemeinsamen oekumenischen
Bestaetigung" werden koenne. Der LWB-Generalsekretaer verwies in diesem
Zusammenhang auf "einige Vorbehalte gegenueber bedeutsamen Elementen der
Erklaerung" von seiten der roemisch-katholischen Kirche. Dennoch seien die
in dem Dokument erzielten Fortschritte von grosser Bedeutung, betonte Noko.
Als zukuenftige Aufgabe nannte Noko in diesem Zusammenhang die
Ueberpruefung der Tragweite der Rechtfertigungslehre im Blick auf andere
zentrale kirchliche Themen, wie Amt, Sakrament, kirchliche Autoritaet sowie
dringende ethische Fragen der Gegenwart. Einen besonderen Empfang bei der
Lambeth-Konferenz erhielten am Donnerstag, 23. Juli, die drei nordischen
lutherischen Bischoefe: der finnische Erzbischof John Vikstroem, der Osloer
Bischof Andreas Aarflot sowie der schwedische Bischof Jonas Jonson aus
Straengnaes. Sie nahmen als "Porvoo-Bischoefe" zum ersten Mal an der
Lambeth-Konferenz teil.

Laut einer Pressemitteilung der Lambeth-Konferenz bezeichnete Vikstroem bei
dem Empfang die Porvooer Kirchengemeinschaft als den "wichtigsten
oekumenischen Schritt dieses Jahrhunderts": "Wir glauben fest daran, dass
es sich dabei um ein Geschenk an die gesamte Kirche handelt." Ausserdem
gebe es viele Dinge, bei denen es sich schon jetzt zeige, dass man sie
gemeinsam effektiver gestalten koenne als getrennt, ergaenzte der Norweger
Aarflot.

Jonson erinnerte in seinen Grussworten auch an die baltischen lutherischen
Kirchen, die der Porvooer Kirchengemeinschaft angehoeren. Gerade waehrend
des Kalten Krieges seien die Kirchen im Baltikum isoliert gewesen; Porvoo
gebe auch den lutherischen Beziehungen unter einander eine neue Dynamik.
Die zukuenftige Bedeutung der Porvooer Erklaerung werde in Gebieten wie
Tansania und Simbabwe, wo die lutherischen Kirchen schwedisch gepraegt
seien, an Lebendigkeit gewinnen, wird Jonson in der Pressemitteilung
zitiert. "Die Frage, die sich jetzt stellt, ist, welche Beziehungen diese
Kirchen zu den anglikanischen Kirchen in der Region haben werden", so der
schwedische Bischof weiter.

Auf die weltweite Dimension ging auch Vikstroem ein. Seiner Meinung nach
kann die Porvooer Erklaerung als Katalysator fuer die weltweiten
oekumenischen Beziehungen gelten: "Ich hoffe, dass sie am Ende dieses
Jahrhunderts die gesamte oekumenische Bewegung, die ernsthaften Bedrohungen
ausgesetzt ist, inspirieren und ermutigen wird."

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


Browse month . . . Browse month (sort by Source) . . . Advanced Search & Browse . . . WFN Home