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Hilfsoperationen im suedlichen Sudan muessen besser koordiniert


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 21 Aug 1998 11:04:05

   werden
LWB-Weltdienstreferentin legt Bericht vor

Genf, 20. August 1998 (lwi) - Verbesserte Koordination und Logistik hat die
Referentin fuer Programmabwicklung der Abteilung Weltdienst im Lutherischen
Weltbund (LWB), Kaanaeli Makundi, angesichts der Hungersnot im suedlichen
Sudan gefordert. Makundi bereiste Mitte Juli die Region, um das vom LWB und
von protestantischen und katholischen Kirchen weltweit gemeinsam initiierte
Hilfsprogramm in dem Gebiet von Bahr el- Ghazal zu bewerten. Der Einsatz
von LWB und "Kirchen helfen gemeinsam" (ACT) konzentriert sich derzeit auf
die Landkreise Yirol und Rumbek, wo, laut Makundi, die groesste Zahl
Hungersnot Gefaehrdeter vermutet wird. Unter anderem befinden sich dort
rund 69.000 Vertriebene. Gerade in Blick auf einen laengerfristigen
Nothilfeeinsatz muessten alle Beteiligten gemeinsame Anstrengungen
unternehmen, um die logistischen Voraussetzungen zu verbessern, forderte
die Weltdienst-Referentin.  Als Beispiel nannte Makundi den dringend
notwendigen Ausbau von Transportwegen, da der suedliche Sudan auf dem
Landweg am kostenguenstigsten erreicht werden koennte. Bislang sind die
Wege aber kaum befahrbar. Makundi: "Es ist nichts Ungewoehnliches fuer den
suedlichen Sudan, dass Lastwagen mit Nahrung, Saatkoernern und anderen
Utensilien, die im April in Uganda auf den Weg gebracht wurden, in Rumbek
erst waehrend der letzten Juliwoche eintrafen." Unter derartigen
Bedingungen, Hilfe fuer vom Hungertod bedrohte Menschen zu leisten oder
leisten zu wollen, sei nicht akzeptabel: "Die Nahrungsmittel kamen fuer
viele zu spaet", und ob die Saatkoerner so kurz vor der Aussaat noch
rechtzeitig verteilt werden koennen, haelt Makundi fuer fraglich. Da eine
Hilfsorganisation allein den Ausbau und den Erhalt befahrbarer Strassen
nicht tragen kann, fordert die LWB-Referentin fuer Programmabwicklung in
ihrem abschliessenden Bericht vor allem Regierungen und die Vereinten
Nationen (UN) dazu auf, das Problem der Transportwege aufzugreifen. Man
habe in dieser Hinsicht nur wenig aus frueheren Notsituationen gelernt,
kritisiert sie. Als einzige Alternative bleibt die Hilfe ueber den Luftweg.
Doch auch hier sind, laut Makundi, Grenzen gesetzt. So gibt es fuer
groessere Flugzeuge keine geeigneten Landeplaetze, und Militaermaschinen,
die das Gebiet anfliegen koennten, duerfen nicht eingesetzt werden.  Unter
anderem besuchte Makundi eine Versorgungsstelle in Rumbek: "Der Anblick war
erschuetternd", erinnert sie sich. "Ich sah Kinder und alte Menschen, die
ueberleben koennten, wenn sie weiterhin mit Lebensmitteln versorgt wuerden.
Viele waren so schwach, dass sie sich ihr Essen nicht mehr selbst
zubereiten oder ohne Hilfe essen konnten. Es wurde deutlich, dass die
Lebensmittelhilfe alleine nicht ausreicht, sondern durch weitere Massnahmen
ergaenzt werden muss." Angesichts abnehmender Ressourcen, so Makundi,
muesse es nun darum gehen, besonders wirkungsvolle Programme mit klaren
Zielrichtungen zu entwerfen. Als in die Zukunft weisende Projekte nennt sie
in ihrem Bericht unter anderem landwirtschaftliche Ausbildungsprogramme und
die Unterstuetzung von Landwirtschaft durch die Partnerkirchen. Im Sudan
herrscht seit 1955 ein Buergerkrieg, in dessen Verlauf mehrere Millionen
Sudanesen im suedlichen Teil des Landes vertrieben wurden. Verschaerft hat
sich die Situation fuer die Menschen aufgrund der erneut aufflammenden
Buergerkriegskaempfe, der anhaltenden Duerre und der Ernteausfaelle.

(Anmerkung der Redaktion: Die Fotos zu dem Sudanbericht finden Sie auch
auch der LWB-Website unter http//:www.lutheranworld.org)

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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