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Adventisten aus mexikanischer Stadt vertrieben
From
"Christian B. Schäffler" <APD_Info_Schweiz@compuserve.com>
Date
30 Aug 1998 03:46:19
August 29, 1998
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
CH-4003 Basel, Schweiz
ADVENTISTEN AUS MEXIKANISCHER STADT VERTRIEBEN
98/06/07/02
Colonia Navarte/Mexiko, (APD) Bereits Ende Mai wurden 87
Siebenten-Tags-Adventisten aus der Stadt Santo Tomas Quieri in
der mexikanischen Provinz Oaxaca vertrieben. Die elf
indianischen Familien hatten sich geweigert, eine Steuer zur
Ausrichtung eines Festes zu Ehren des örtlichen römisch-
katholischen Heiligen zu zahlen. Wie Daniel Loredo Cruz
(Colonia Navarte), Kommunikationsdirektor der Südmexikanischen
Union der Adventisten, mitteilte, hätten die Vertriebenen ihre
Habe zurücklassen müssen und in der Oaxaca Mission der
Freikirche in Colonia Reforma Zuflucht gefunden. Da die
miteinander verwandten Bauernfamilien zusammenbleiben wollen,
sollen sie auf dem Gelände der adventistischen Mayab Mission in
der Provinz Yucatán angesiedelt werden und in der
Landwirtschaft weiter tätig sein.
Obwohl die Familien in Santo Tomas Quieri nicht misshandelt
wurden, mussten sie laut Cruz jahrelang wegen ihres Glaubens
leiden. Man beschuldigte sie, beispielsweise sich nicht an der
Gemeinschaftsarbeit in ihrer Stadt zu beteiligen. Solche
Arbeitseinsätze fanden immer an bestimmten Samstagen, dem Ruhe-
und Gottesdiensttag der Adventisten, statt. Obwohl sie bereit
waren, die Arbeit an einem anderen Wochentag nachzuholen,
verlangte die Stadtverwaltung von ihnen für jeden Samstag drei
Tage zu arbeiten. Es wurde den Adventisten auch verboten, im
staatlichen Gemeinschaftsladen mit einem billigeren
Warenangebot einzukaufen. Ausserdem wurde ihnen untersagt, im
Wald Feuerholz zu schlagen. Manche durften nicht einmal ihre
Felder anbauen. In öffentlichen Versammlungen verlangte die
Bevölkerung die Ausweisung der Adventisten aus Santo Tomas
Quieri, da sie in der Stadt unerwünscht seien. Sieben Familien
gaben dem Druck schliesslich nach und traten aus der
adventistischen Freikirche aus, um bleiben zu können. Sie seien
aber laut Cruz verpflichtet, an den Gottesdiensten und Festen
der römisch-katholischen Kirche teilzunehmen, um nicht als
"Rebellen" zu gelten.
Rechtsanwalt José Hayasaka, der die Freikirche in Mexiko
vertritt, wandte sich wegen der Ausweisung an die mexikanische
Bundesregierung. Regierungsvertreter beriefen daraufhin eine
öffentliche Versammlung in Santo Tomas Quieri ein und
erklärten, dass die Verfassung die Religionsfreiheit
garantiere. Doch die Bevölkerung wolle laut Cruz keine
Protestanten in ihrer Stadt dulden. In Mexiko gibt es 450 000
erwachsene getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 1 400
Kirchengemeinden. Die Freikirche unterhält dort eine
Universität, zwei Gymnasien, vier Mittelschulen, 92 Grund- und
Hauptschulen, drei Krankenhäuser und sechs Kliniken.
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