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Erfolgsbilanz fuer AIDS-Hilfe in Uganda


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 20 Oct 1998 15:53:44

Hilfsprogramm des LWB klaert auf und schafft Einkommen

Genf, 19. Oktober 1998 (lwi) -  Als eines der erfolgreichsten Hilfsprojekte
gegen die Folgen der AIDS-Epidemie hat eine Kommission des Lutherischen
Weltbundes (LWB) die Programme in Uganda eingestuft.

Die vierkoepfige Pruefungskommission stellte bei einer Evaluierung im Juli
und August dieses Jahres fest, dass die Ziele, die bei der Einfuehrung der
Hilfsmass nahmen im Jahr 1995 gesetzt worden waren, sehr gut umgesetzt
wurden. Die Hilfe des LWB konzentriert sich auf den Rakai-Distrikt im
Suedwesten Ugandas, eines der am haertesten von AIDS betroffenen Gebiete.
Die Uebertragung der Krankheit wurde durch verschiedene Faktoren
verstaerkt. Aufgrund der Armut in der Region werden Frauen in die
Prostitution getrieben. Ausserdem beguenstigen bestimmte traditionelle
Familienstrukturen, in denen Brueder wechselnde Sexualkontakte mit ihren
Ehefrauen pflegen, die Uebertragung des Erregers innerhalb von Familien.
Das Programm des LWB zielt darauf, die Uebertragung des HIV-Virus in den
Familien zu bremsen, die Folgen der Krankheit zu lindern sowie die Armut
durch Selbsthilfegruppen und Gemeinschaften in den Doerfern zu bekaempfen.
Dies wird erreicht durch Aufklaerung und Unterricht, der ueber die Art und
Uebertragung der Krankheit und die notwendige Veraenderung des Verhaltens
und der Gewohnheiten informiert, Beratungsstellen fuer medizinische und
soziale Fragen sowie haeusliche Krankenpflege und Beratung der Betroffenen
und ihrer Familienangehoerigen. Ausserdem wurde eine Rechtsberatung fuer
Witwen und Waisen aufgebaut, da haeufig nach traditionellem,
patriarchalischem Recht saemtlicher Besitz vom Clan des Mannes beansprucht
wird, wenn der Familienvater stirbt und folglich die Ehefrau und die Kinder
voellig mittellos werden, Haus und Landbesitz verlieren.

Statistische Zahlen sagen, dass die Lebenserwartung der Bevoelkerung in
Uganda im Jahr 2010 von jetzt etwa 60 Jahren auf 40 Jahre sinken wird. Die
Epidemie hat die funktionierenden Familien- und Verwandschaftsstrukturen
zerstoert. Viele Haushalte werden von Minderjaehrigen gefuehrt, die fuer
ihre kleineren Geschwister sorgen und auch fuer ihre todkranken Eltern.

Die Aufklaerungsarbeit richtet sich besonders auf Schulkinder und
Jugendliche, die kuenftig von der Ansteckung gefaehrdet sind. Im Rahmen des
Programms wurden insgesamt 580 Personen als hauptberufliche und
ehrenamtliche Berater ausgebildet: 168 Lehrer und Lehrerinnen, 150
Hebammen, 130 Frauen, die insbesondere junge Frauen erreichen, die nicht
zur Schule gehen, sowie 112 Jugendliche, die ebenfalls Kinder ausserhalb
der Schulen erreichen.

Die Berater erreichten rund 3000 Familienclans mit infizierten Mitgliedern.
Das Hilfsprogramm unterstuetzte bisher 219 von Minderjaehrigen versorgte
Haushalte.

Um Einkommen zu schaffen, initiierte das Programm verschiedene
landwirtschaftliche und handwerkliche  Projekte. Sie werden von 68
Dorfgemeinschaften getragen und von 207 Selbsthilfegruppen betroffener
HIV-Infizierter oder ihrer Familienmitglieder. Die meist von Frauen
gefuehrten Gemeinschaften  maesten Vieh, zuechten Gefluegel oder Kaninchen,
oder pflanzen und verarbeiten verschiedene Fruechte wie Ananas, Bananen,
Papaya und Mango. Zu Trockenfruechten verarbeitet besteht fuer sie ein
lukrativer Markt. Jugendliche werden in handwerklichen Taetigkeiten wie
Schreinerei, Schmieden, Fahrradreparatur und Ziegelei ausgebildet. Einige
der Selbsthilfegruppen haben mittlerweile ein gut gefuelltes Bankkonto
erzielt, konnten eigenes Land kaufen und damit 248 mittellosen Witwen und
98 Jugendlichen helfen, ermittelte die Bilanz des Programms.

Eine enge Kooperation besteht mit der Regierung und Verwaltung des
Distrikts, der lokalen Kirche von Uganda, sowie einer einheimischen
Nicht-Regierungsorganisation "Rakai Counselors' Association" (RCA). Es ist
geplant, dass letztere die Traegerschaft ueber das Programm zu einem
spaeteren Zeitpunkt uebernehmen soll.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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