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Middle East Statement


From Sheila MESA <smm@wcc-coe.org>
Date 28 Oct 1998 05:09:40

Okumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung
Zur Veroffentlichung frei
27. Oktober 1998

ORK-ERKLARUNG ZUM WASHINGTONER
FRIEDENSABKOMMEN FUR DEN NAHEN OSTEN

Der Generalsekretar des ORK, Pfr. Dr. Konrad Raiser, hat die folgende
Erklarung abgegeben:

Der ORK begrusst die Wiederaufnahme von Verhandlungen, die zu dem
Abkommen zwischen dem Staat Israel und dem Palastinensischen
Nationalrat gefuhrt haben, das am 23. Oktober 1998 in Washington
unterzeichnet wurde. Dieses Zwischenabkommen wurde zu einem
kritischen Zeitpunkt in dem stagnierenden Friedensprozess im Nahen
Osten erzielt. Mit diesem Schritt, der auf eine Bekraftigung der 1993
vereinbarten Madrider Grundsatzerklarung hinauslauft, haben die
Verhandlungspartner neue Hoffnung auf eine Zukunft aufkommen
lassen, die von sachlichem Dialog anstatt von der Unvermeidbarkeit von
Gewalt gepragt ist.

Der ORK begluckwunscht die unmittelbar beteiligten
Verhandlungsparteien und ihre Fuhrer, den Vorsitzenden Yassir Arafat
und Ministerprasident Benjamin Netanjahu, zu ihrem beiderseitigem
Entgegenkommen, das dieses Ergebnis moglich gemacht hat. Er bringt
seine Anerkennung fur die unermudlichen Bemuhungen zum Ausdruck,
mit denen die Regierung der Vereinigten Staaten und besonders
Prasident Bill Clinton uber Monate hinweg und speziell im letzten
kritischen Stadium dazu beigetragen haben, einen von beiden Seiten
anerkannten Rahmen zu schaffen, der die Parteien zuruck an den
Verhandlungstisch gebracht und das Zwischenabkommen ermoglicht
hat. Der ORK spricht ferner Konig Hussein von Jordanien seine
Hochachtung aus fur die bemerkenswerte Rolle, die er in all den Jahren
gespielt hat, wenn er immer wieder daran erinnerte, dass allein der Weg
der Vernunft zu Frieden und Sicherheit fur alle fuhren kann.

Wie bei den Oslo-Abkommen, bleiben auch nach diesen neuen
Verhandlungen zahlreiche wichtige und strittige Fragen offen. Allein die
Umsetzung derVereinbarungen dieses Zwischenabkommens erfordert
nach den eigenen Worten der Unterzeichner ein grosses Mass an
Zivilcourage und politischem Geschick. Wir bitten die Parteien
nachdrucklich, sich streng an ihre Verpflichtungen zu halten, und rufen
die internationale Offentlichkeit sowie die Volker der Welt dazu auf, nach
Kraften alle Seiten zu ermutigen, sich von aggressiver Gewalt
abzuwenden und Frieden auf dem Verhandlungsweg anzustreben.

Wahrer und dauerhafter Friede kann nur auf der Grundlage von
Gerechtigkeit fur alle gedeihen. Wir versichern dem palastinensischen
und dem israelischen Volk und seinen politischen Fuhrern, dass wir sie
begleiten und instandig darum beten werden, dass Gott sie auf dem neu
eroffneten Weg leiten moge und dass sie zu voller gegenseitiger
Anerkennung und schliesslich zu der tiefempfundenen gegenseitigen
Achtung finden, die Voraussetzung ist fur eine endgultige Losung der
vielen noch offenen Fragen und fur einen dauerhaften, gerechten
Frieden. 

**********
Der Okumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen
332 Kirchen in uber 100 Landern auf allen Kontinenten und aus praktisch
allen christlichen Traditionen. Die romisch-katholische Kirche ist keine
Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ORK zusammen. Oberstes
Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefahr alle sieben Jahre
zusammentritt. Der ORK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell
gegrundet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretar
Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Okumenischer Rat der Kirchen
Presse- und Informationsreferat
Tel:  (41.22) 791.61.52/51
Fax:  (41.22) 798.13.46
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