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Armeniens Präsident für Religionsfreiheit


From "Christian B. Schäffler" <APD_Info_Schweiz@compuserve.com>
Date 07 Nov 1998 02:54:01

6. November 1998
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
CH-4003 Basel, Schweiz

Armeniens Präsident gegen Einschränkung der 
Religionsfreiheit

Jerewan/Armenien, 06.11.1998/APD   Der Präsident der 
Republik Armenien, Robert Kotscharjan, hat sich während 
eines Besuchs in den Vereinigten Staaten zur Religionsfreiheit 
bekannt. Ein demokratisches Land dürfe die freie 
Religionsausübung nicht einschränken und 
Religionsgemeinschaften behindern, sagte er vor der Presse. 
Die armenische Regierung werde deshalb auch die Gruppen 
nicht verbieten oder bedrängen, die religiöse Propaganda 
betrieben. Kotscharjan machte diese Aussagen besonders im 
Hinblick auf die in Armenien tätigen Mormonen, Hare Krishna 
und Zeugen Jehovas. In Salt Lake City sprach er mit dem 
Präsidenten der Mormonenkirche. 

Auch evangelische Minderheiten litten unter dem Regime des 
vorherigen, bis Februar diesen Jahres amtierenden 
Staatspräsidenten Lewon Ter-Petrosjan. Besonders 1995 fand 
eine Serie von Anschlägen auf Pfingstgemeinden, Baptisten, 
Siebenten-Tags-Adventisten und andere protestantische 
Freikirchen statt. Einige dieser christlichen Gemeinschaften 
mussten daraufhin ihre Arbeit einstellen. Urheber der 
Gewalttaten waren paramilitärische Einheiten, die dem 
damaligen Verteidigungsminister Vazgen Sakissjan 
nahestanden. 

Die Armenische Orthodoxe Kirche hatte die Regierung immer 
wieder aufgefordert, das Wirken "nicht traditioneller" 
Religionsgemeinschaften einzuschränken. In einem 
Begegnung mit Kirchenleitern der Siebenten-Tags-Adventisten 
Ende 1995 verurteilte das Oberhaupt der armenischen Kirche, 
Katholikos Karekin I., "aggressive Evangelisationen" 
ausländischer Religionsgemeinschaften. Gleichzeitig sprach er 
sich aber für den Erhalt der religiösen Freiheit aus. Ungeachtet 
der Anschläge setzten die Adventisten, die in Armenien 
lediglich 800 Mitglieder in zehn Gemeinden haben, ihre 
Sozialarbeit fort. In Jerewan entstand eine Suppenküche für 
Bedürftige, Schüler erhielten Unterrichtsmaterialien, Arme 
Kleidung und Nahrungsmittel. Ein Rehabilitationszentrum für 
Kinder wurde ausgebaut, und 2 000 Flüchtlingsfamilien 
bekamen Gewächshäuser, um sich das ganze Jahr über mit 
frischem Gemüse versorgen zu können.


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