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Weihnachtsbotschaft des LWB-Praesidenten


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 08 Dec 1998 16:51:09

 "Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen"
(Titus 2, 11)

Liebe Schwestern und Brueder in aller Welt,
in der weltweiten Gemeinschaft unserer lutherischen Kirchen gruesse
ich Sie alle herzlich zur Weihnachtszeit.

Gott ist unter uns Mensch geworden. Wie das? "Dies habt zum Zeichen: ihr
werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen."
(Lukas 2,12)  Da sucht Gottes Liebe. So unmittelbar ist seine Naehe.
Ueberall. Auch in Armut und Not.

Die Botschaft vom Kommen Gottes in Jesus Christus trifft uns alle in sehr
unterschiedlichen Situationen. Ich denke dabei, als Beispiele fuer die
vielen anderen, an die Schwesterkirchen in unserer Gemeinschaft, die ich
in diesem Jahr 1998 besuchen durfte: an diejenigen in El Salvador und
Nicaragua, denen in all ihrer Armut nun der furchtbare Sturm oft auch noch
das letzte schuetzende Dach weggerissen hat; ich denke an diejenigen in
Suriname, in Brasilien und Argentinien, die mit den Landlosen und
Rechtlosen fuer Gerechtigkeit und Menschenwuerde streiten. Ich denke an
die Besuche in unseren Kirchen in Tschechien, in Polen und in Slowenien,
bei denen so viel neue Hoffnung zum freien Reden und Handeln in der Liebe
Gottes nach Generationen der Unterdrueckung aufgebrochen ist. Ich erlebe
meine eigene Kirche in Deutschland, der es in vielem so gut geht und die
doch in vielem geistlich so arm geworden ist. Ueberall soll, will es nun
Weihnachten werden. Wie das?

Ich denke an die wunderbare Erfahrung der Gemeinschaft, als wir von
ueberall her im Juni beim Rat des LWB zusammen waren. Da wurde die starke,
tragende Grundueberzeugung unter uns deutlich, dass wir allein aus der
Gnade Gottes und durch Glauben und Vertrauen auf seine Barmherzigkeit
gerecht und frei werden zum Leben. Da leuchtet die Weihnachtsbotschaft
auf: Ja, "es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen"
(Titus 2,11) -- wo immer und wer wir auch sein moegen. Und deshalb "wird
es nicht dunkel bleiben ueber denen, die in Angst sind." (Jesaja 8,23)

Gerne moechte ich an dieser Stelle allen danken, die ja an ihrem Ort und
in der gemeinsamen Verantwortung des LWB-Mitarbeiterstabes die
Weihnachtsbotschaft in Wort und Tat durch dieses Jahr hindurch zu den
Menschen gebracht und dabei oft auch grosse Belastungen bei Hilfsein-saetzen in Kriegen, in Hunger und in Katastrophen verschiedener Art auf
sich genommen haben.

Bethlehem steht uns vor Augen. Dort war ich zu Beginn dieses Jahres am Tag
des orthodoxen Weihnachtsfestes von Praesident Arafat eingeladen. Meinen
Begleitern und mir brannten die Konflikte noch auf der Haut, die wir zuvor
bei Besuchen diesseits und jenseits des Jordans erfahren hatten. Die
Graeben des Misstrauens und der Gewalt waren allgegenwaertig. Aber in dem
allen eben auch dies: Bethlehem! Gottes Botschaft hat einen Namen und
einen Ort -- mitten unter den Menschen: "Ehre sei Gott in der Hoehe -- und
Frieden auf Erden."

Mit diesem Ruf der Engel wuensche ich Ihnen allen gesegnete
Weihnachten und Gottes Trost und Geleit im neuen Jahr 1999!

Ihr

Christian Krause
Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in
Braunschweig
Praesident des Lutherischen Weltbundes

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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