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Statt Panafrikanische Konsultation bald Gesamtafrikanischer Rat?


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 08 Dec 1998 16:51:14

Afrikas lutherische Kirchenfuehrer diskutieren neue Moeglichkeiten der
Zusammenarbeit

Nairobi (Kenia)/ Genf, 7. Dezember 1998 (lwi) - Die panafrikanische
Konsultation lutherischer Kirchenfuehrer hat auf ihrer letzten Sitzung in
Nairobi vorgeschlagen, die Konsultation durch einen Gesamtafrikanischen
Rat Lutherischer Kirchen (AALC, All African Lutheran Council) zu ersetzen.

Die 40 Kirchenfuehrer, die bei der Konsultation die 26 Mitgliedskirchen
des LWB in Afrika vom 17. bis 20. November in Nairobi vertraten, betonten
in ihrem Bericht, dass der Schritt von einer Konsultation zu einem Rat
dazu beitragen wuerde, dass alle getroffenen Entscheidungen "ernst
genommen werden muessen und alle Anstrengungen zu ihrer Umsetzung
unternommen werden". An der Konsultation, die vom Afrika-Referat des LWB
und dem Regionalbuero fuer Afrika organisiert wurde, nahm auch der
LWB-Generalsekretaer Ishmael Noko teil (vgl.lwi 22/98). Der
Generalsekretaer der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz (AACC), Canon
Clement Janda, begruesste die Teilnehmenden.

In ihren Empfehlungen sprachen sich die Teilnehmenden ausserdem dafuer
aus, als afrikanische Kirchen ein Geschichtsbuch des Luthertums in Afrika
in Auftrag zu geben. Als allererstes Treffen seiner Art fand 1955 in
Marangu, Tansania, die erste panafrikanische Konsultation lutherischer
Kirchenfuehrer statt. Sie kann folglich im Jahr 2005 ihr 50jaehriges
Bestehen feiern.

Die Kirchenfuehrer unterstuetzten weiter den Konsultationsprozess zwischen
dem LWB und der katholischen Kirche zur Gemeinsamen Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre (vgl. lwi 22/98). "Die lutherischen Kirchen in Afrika
hoffen, arbeiten und beten weiterhin fuer engere Beziehungen zur
roemisch-katholischen Kirche, damit wir alle gemeinsam das christliche
Zeugnis leben koennen", betonten die Teilnehmenden der Konferenz.

Nachdem sie Berichte aus verschiedenen Regionen Afrikas ueber Gewalttaten
und Buergerkriege gehoert und diskutiert hatten, beschlossen sie, den
ersten Sonntag im Jahr als einen besonderen Tag des Gebetes fuer alle
Kirchen in Afrika und auf der ganzen Welt festzusetzen. "Die Konsultation
erkennt, dass es notwendig ist, mehr Zeit zu haben, um Erfahrungen und
Sorgen zu teilen. Die Kirchenfuehrer werden ermutigt, die betroffenen
Gebiete und die dortigen lutherischen Kirchen zu besuchen und sie
geistlich, logistisch und mit anderen Mitteln zu unterstuetzen." Ferner
sprachen sich die Teilnehmenden fuer eine Neubelebung des
Gesamtafrikanischen Lutherischen Informations-Koordinationsdienstes
(ALICE) aus.

*Begleiten, nicht einmischen

Weiter wurde empfohlen, die Nicht-Einmischung in innere Angelegenheiten
von Mitgliedskirchen immer unter der Voraussetzung christlicher
Verantwortung und Liebe sowie prophetischer Vorrechte zu sehen. "Die
Kirchenfuehrer sollen das Geschenk der Begleitung foerdern und die Fuehrer
einer lutherischen Kirche ihren Bruedern und Schwestern einer anderen
Kirche moralische oder materielle Unterstuetzung geben", hiess es.

Unter der Ueberschrift "Ein afrikanisches Modell der Inklusivitaet"
schlugen die Kirchenfuehrer vor, Maenner und Frauen unter den
Laienmitgliedern der Kirche fuer verschiedene Dienste auszubilden. Sie
unterstuetzten die Arbeit des LWB und der afrikanischen Kirchenfuehrer und
setzten sich fuer Inklusivitaet, insbesondere der Frauen und Jugendlichen
ein. Was die Probleme der Frauen betrifft, empfahlen sie, der LWB und
seine Mitgliedskirchen moegen die Kampagne gegen schaedliche Praktiken wie
der Beschneidung und Verstuemmelung weiblicher Genitalien in Regionen
Afrikas und weltweit unterstuetzen.

In der Diskussion brachten die Teilnehmenden zum Ausdruck, dass es in
manchen Kirchen weder Teilhabe am Entscheidungsprozess noch
Chancengleichheit fuer alle gebe und Widerstand gegen Veraenderungen und
Innovationen geleistet werde. Die Konsultation empfahl daher, sich in
allen Kirchen und Einrichtungen zu bemuehen, Demokratie zu ueben und
aufrechtzuerhalten und "die Aufgaben der Kirchen im Geist von Fairness,
Transparenz und Liebe auszufuehren".

Zu AIDS und anderen Geschlechtskrankheiten empfahl die Konferenz, dass der
LWB und finanziell autonome Kirchen den aermeren Kirchen helfen sollen, an
sexueller Aufklaerung teilzunehmen, die Mitglieder dahingehend zu
unterstuetzen, dass sie fuer  AIDS-Opfer sorgen, sich am diakonischen
Dienst beteiligen und Kampagnen gegen die Epidemie unterstuetzen und
durchfuehren.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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