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Kirchen sollen vor Eintreten in verbindliche Kirchengemeinschaft Rat
suchen

Der Generalsekretar unterstreicht in seinem Brief Transparenz und
Verantwortungsbewusstsein

GENF, 17. Februar 1999 (lwi) - Der Generalsekretar des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Ishmael Noko, hat die LWB-Mitgliedskirchen an ihre
Verpflichtung erinnert, vor der Entscheidung, in verbindliche
Kirchengemeinschaft einzutreten, den Rat der ubrigen Mitglieder der
lutherischen Gemeinschaft zu suchen.

Noko hebt besonders wichtige Schritte in diesem Prozess hervor und
betont, dass dieses Verfahren keine Verletzung der Autonomie einzelner
Mitgliedskirchen bedeutet, die auch im Zusammenhang mit okumenischen
Angelegenheiten ihre eigenen Entscheidungen treffen mochten. Vor allem
soll damit garantiert werden, dass die LWB-Mitgliedskirchen in ihrem
okumenischen Engagement Koharenz, Transparenz und
Verantwortungsbewusstsein zeigen.

Dieser Rat stammt aus einem Schreiben des Generalsekretars an die
Mitgliedskirchen und Nationalen Komitees des LWB (Februar 1999). In
diesem Schreiben werden Anliegen hervorgehoben, die fur die Arbeit des
Weltbundes und seiner Mitgliedschaft von Bedeutung sind.

Der Generalsekretar bezieht sich auch auf den Bericht Auf dem Weg zu
einem gemeinsamen Osterdatum uber eine gemeinsam vom Okumenischen Rat
der Kirchen (ORK) und dem Mittelostlichen Kirchenrat in Aleppo, Syrien,
im Jahre 1997 veranstalteten Konsultation. Er ermutigt die lutherischen
Mitgliedskirchen des ORK, den Bericht von Aleppo sorgfaltig zu
studieren und dem ORK-Sekretariat eine Antwort zu dem Vorschlag eines
gemeinsamen Ostertermins auf der Grundlage der von Astronomen
erbrachten notigen Berechnungen zukommen zu lassen.

Der Generalsekretar bittet die lutherischen Mitgliedskirchen des ORK,
ihm  eine Kopie ihrer Reaktionen zukommen zu lassen, da die Frage eines
gemeinsamen Ostertermins auch auf der Tagesordnung der Ratstagung
diesen Sommer in Bratislava. Slowakei, stehen werde. Noko nahm den
starken Wunsch vieler Kirchen zur Kenntnis, ein gemeinsames Datum fur
die Osterfeier fur alle Christen zu finden und schreibt: "Wenn die
Kirchen aller Traditionen und Regionen diese Berechnungen ubernehmen
und den Ortsmeridian von Jerusalem (wo Christus gestorben und
auferstanden ist) als Bezugsgrosse annehmen, ware ein gemeinsames Datum
fur die Osterfeier moglich."

Es war nicht die Absicht der Konsultation, ein jedes Jahr gleiches,
unbewegliches Datum fur Ostern festzulegen, denn das ware fur die
orthodoxen Kirchen nicht annehmbar. Statt dessen kam man uberein, die
325 vom Nizanischen Konzil festgesetzte Regelung beizubehalten, namlich
Ostern am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach der
Fruhjahrstagundnachtgleiche zu feiern. Er warnt jedoch einzelne Kirchen
davor, keine Entscheidung zu treffen, eine neue Regelung einzufuhren,
bevor auf Weltebene Einigung erzielt ist.

Noko hebt in seinem Schreiben den Prozess der langfristigen Planung und
Bewertung des Arbeitsanfalls fur den LWB-Stab in Genf hervor. Der Rat
wird auf seiner Tagung 1999 endgultig uber die im Juni 1998 genehmigten
Fern- und Nahziele der Programmplanung beschliessen. Mit einem solchen
Verfahren, so Noko, hoffe das Sekretariat "so klar wie moglich erklaren
zu konnen, wie der LWB zum Zeugnis der umfassenderen christlichen
Gemeinschaft einen wertvollen Beitrag leisten kann und bestrebt ist,
was Gott uns allen in seiner Gnade geschenkt hat, verantwortlich zu
verwalten".

Weiters werden den LWB-Mitgliedskirchen und Nationalen Komitees
Anliegen vorgebracht, mit der Bitte, diese in ihre Gebete
miteinzuschliessen: Erhohte Intoleranz und wachsender Fundamentalismus
in Indien, die grossere Offenheit der indonesischen Regierung gegenuber
einer Losung fur Ost-Timor, die Moglichkeit einer Konsultation
christlicher und muslimischer Fuhrungskrafte uber Frieden und
Versohnung im "Konfliktgurtel" Afrikas, die anhaltenden Unruhen in
Kosovo und die Nachwirkungen des Orkans Mitch in Mittelamerika.

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Pauline Mumia
E-mail: pmu@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/