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Evangelisch-Lutherische Andhra-Kirche ordiniert Frauen


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 01 Mar 1999 09:34:40

Von den Ordinierten wird prophetische Gesinnung verlangt

ANDHRA PRADESH, Indien/GENF, 1. Maerz 1999 (lwi) - Jahre des Dialogs und
der Diskussionen um ein manchmal umstrittenes Thema - die Ordination der
Frauen - waren endlich fuer die Evangelisch-Lutherische Andhra-Kirche
(ELAK) am 20. Februar 1999 von Erfolg gekroent, als 17 Frauen zu
Pastorinnen ordiniert wurden.

In einem Sonderbericht des Nationalen Kirchenrates in Indien (NCCI)
schreibt der Kommunikationsbeauftragte, Chandran Paul Martin, dass die
St. Matthew's Church West Parish in Guntur, wo die Zeremonie stattfand,
einen sehr festlichen Anstrich hatte. Mehr als 3000 Menschen waren zu
diesem Anlass versammelt.

Im Gottesdienst sprach der Praesident der ELAK, Pfr. Dr. G. Emmanuel,
die Ordinationsgebete. An der Zeremonie nahmen internationale und
nationale lutherische und oekumenische Fuehrungskraefte teil, u.a. war
die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika (ELKA), eine
Missionspartnerin der EALK, vertreten.

Pfr. Dr. Prasanna Kumari, Vizepraesidentin des Lutherischen Weltbundes
(LWB) und Exekutivsekretaerin der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Indien (VELKI), forderte die Ordinierten zu einer
prophetischen Gesinnung auf. Die Ordination von Frauen sei ein mutiger
Schritt des Glaubens.

Kumari wies darauf hin, dass es einfach sei, Gemeindepfarrer/pfarrerin,
aber eine Herausforderung, Prophet/in zu sein, und fuegte hinzu, dass
Pastorinnen und Pastoren *die Stimme der Stimmlosen sein sollten, vor
allem jetzt, da sowohl die christliche Gemeinschaft als auch andere
Minderheiten sich in einer schwierigen Situation befinden*.

Vor der Ordination selbst kamen die Geistlichen der ELAK in der St.
Mathew's Church zusammen, um Empfehlungen zur Frauenordination zu
beschliessen und anzunehmen. Obwohl im Zusammenhang mit dem bisherigen
Vorgehen und der Methodologie des gesamten Prozesses viele Fragen
aufgeworfen wurden, nahmen die mehr als 350 mit dieser Aufgabe betrauten 
Pastoren im Prinzip einstimmig die Frauenordination an.

Unter den Ordinationskandidat/inn/en waren 32 Maenner mit
unterschiedlicher theologischer Ausbildung, vom hoechsten (Doktorat) bis
zum niedrigsten theologischen Grad. Einige werden die theologische
Ausbildung in Uebersee fortsetzen. Die aelteste ist die 75jaehrige Pfr.
Dr. B.V. Subbamma, eine der ersten Frauen mit einer theologischen
Ausbildung in der ELAK, die der oertlichen, nationalen und globalen
Kirche in verschiedenen Eigenschaften gedient hat.

Der ELAK-Praesident sagte den Ordinierten zu, dass die Kirche innerhalb
des naechsten Jahres fuer jede/n eine hauptamtliche Pfarrstelle finden
werde. Zur Zeit sind die meisten von ihnen in  speziellen Aemtern
taetig: als Koordinator/inn/en, Leiterinnen von Bibelarbeit und in
anderen Aemtern.

In der kurzen, dem Ordinationsgottesdienst folgenden Gratulation,
bezeichnete der NCCI-Praesident, Dr. K. Rajaratnam, diesen Anlass als
monumentale Anstrengung und beglueckwuenschte die ELAK-Fuehrung und die
Gemeindemitglieder zu dem historischen Schritt.

Die ELAK ist eine der fuenf lutherischen Kirchen Indiens, die Frauen
ordinieren. Die anderen LWB-Mitgliedskirchen sind die Noerdliche
Evangelisch-Lutherische Kirche, die Lutherische Arcot-Kirche, die
Evangelisch-Lutherische Jeypur-Kirche. Ferner ordiniert die Good
Samaritan Evangelical Lutheran Church, die nicht Mitglied des LWB ist,
Frauen und hat auch eine Bischoefin, die verstorbene Pfr. Katakshamma
Paul Raj, eingesetzt.

Das Projekt fuer theologisch ausgebildete Frauen in der ELAK wurde 1991
in die Wege geleitet, waehrend die Vereinigte Evangelisch-Lutherische
Kirche in Indien (VELKI), der die EALK angehoert, die Frauenordination
im Prinzip schon im Jahre 1992 gebilligt hatte.

Die ELAK mit ihren 400.000 Mitgliedern und ueber 400 ordinierten
Pfarrern ist die groesste lutherische Kirche Indiens. Sie leitet viele
renommierte saekulare Ausbildungsstaetten und Krankenhaeuser. Sie
unterstuetzt auch das oekumenische Andhra Christian Theological College,
wo die meisten Pfarrer/innen ausgebildet werden.

Zur Zeit gibt es noch ungefaehr weitere 70 Theologinnen in der ELAK, was
bedeutet, dass es in dieser Kirche die meisten zum geistliche Amt
ausgebildeten Frauen unter den NCCI-Mitgliedskirchen gibt.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Pauline Mumia
E-mail: pmu@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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