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Menschenrechtskommission


From Sheila MESA <smm@wcc-coe.org>
Date 19 Mar 1999 00:07:31

Okumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung
Zur Veroffentlichung frei
18. Marz 1999

OKUMENISCHER RAT DER KIRCHEN BEREITET SICH AUF
MENSCHENRECHTSKOMMISSION VOR

Der Okumenische Rat der Kirchen (ORK) wird wahrend der 55sten
Sitzung der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen
(UNCHR) sowohl thematische als auch landerspezifische
Fragestellungen einbringen. Laut Clement John, ORK-Referent fur
internationale Angelegenheit, wird der Themenbereich religiose Intoleranz
und Diskriminierung weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Unter anderem
hat der ORK gemeinsam mit dem Reformierten Weltbund (RWB), sowie
den Franziskanern und den Dominikanern eine Erklarung zum Gesetz
uber Blasphemie und der wachsenden religiosen Intoleranz in Pakistan
eingereicht.

Bereits im Vorjahr hatte der ORK in Zusammenarbeit mit der Konferenz
Europaischer Kirchen (KEK), dem RWB und dem Lutherischen Weltbund
(LWB) mundliche Interventionen zu Fragen religioser Intoleranz und
Diskriminierung formuliert. Ein ahnliches Verfahren ist fur dieses Jahr
geplant. Unter anderem mochte der ORK auf Spannungsgebiete in Ost-
und Mitteleuropa sowie in Asien hinweisen sowie fur den Einsatz eines
Sonderbeobachters pladieren.

Weitere Problembereiche, die auch dieses Jahr wieder auf der Agenda
des ORK stehen, sind Migranten und Fluchtlinge, Kindersoldaten, die
Anliegen indigener Volker sowie Straffreiheit.

So wird sich der ORK gemeinsam mit indigenen Vertretern und
Vertreterinnen fur die Einrichtung eines standigen Volkerforums
innerhalb des UN-Systems einsetzen und den Uberarbeitungsprozess
des Entwurfs der Erklarung zu den Rechten der Urvolker unterstutzen.

Im Zusammenhang mit Fragen der Straffreiheit wird der ORK auch
weiterhin Kirchen bei ihren Bemuhungen unterstutzen, Problembereiche
von Straffreiheit aus der Perspektive der Opfer anzusprechen, mit dem
Ziel eine Kultur der Verantwortlichkeit und Gerechtigkeit zu schaffen. 

Ein landerubergreifendes Thema ist die Situation christlicher Minderheiten
in muslimischen Landern. Laut John, nahmen die
Menschenrechtsverletzungen gegenuber Christen in Pakistan,
Indonesien, Sudan, Indien und anderen Landern im vergangenen Jahr
weiter zu. Beispiele sind unter anderem: fur Pakistan die herrschende
Blasphemie- und Wahlgesetzgebung, fur Nepal Falle von
Christenverfolgung sowie die Situation der Dalits in Indien. 

Weitere Themenbereiche, auf die der ORK sein Augenmerk richten wird,
sind zudem: die Lage der Ogoni in Nigeria sowie die
Wirtschaftssanktionen gegen den Irak. 

Daruber hinaus verfolgt der ORK engstens die Entwicklung in Indonesien.
Eine gemeinsame  Delegation des ORK und der Asiatischen Christlichen
Konferenz (ACK), die Anfang dieses Jahres das Land besuchte, hatte im
Anschluss an die Reise die indonesische Regierung dazu aufgerufen,
Personen, die Gottesdienststatten angesteckt und zerstort hatten und die
fur Gewaltausbruche zwischen Christen und Muslimen sowie
Angehorigen der chinesisch stammigen Minderheit verantwortlich sind,
zu identifizieren und vor Gericht zu stellen.

Mit besonderem Interesse erwartet der ORK auch den Report des
Sonderberichterstatters zur Lage im Sudan. Bislang hat der ORK von
einer Intervention vor der Menschenrechtskommission abgesehen und es
stattdessen vorgezogen, Friedens- und Menschenrechtsarbeit im Sudan
in enger Kooperation mit den sudanesischen Kirchen und Kirchenraten
zu betreiben.

Daruber hinaus verfolgt der ORK mit Besorgnis die
Menschenrechtssituation in Guatemala und in Kolumbien. Wahrend der
ORK sich mit Blick auf Guatemala vor allem darum bemuht, dass das
Land nicht von der internationalen Bildflache verschwindet, mochte er im
Fall von Kolumbien bei der Menschenrechtskommission darauf dringen,
dass die kolumbianische Regierung die Sicherheit von
Menschrechtsaktivisten in Zukunft garantiert, die herrschenden
Rechtsstrukturen und die Arbeit des Sicherheitsdienstes kritisch
uberpruft und konkrete Schritte einleitet, um eine effektive und adaquate
Kontrolle dieser Regierungseinrichtungen zu gewahrleisten.

Kontaktperson:  Karin Achtelstetter, Medienbeauftragte     

**********
Der Okumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen
338 Kirchen in uber 100 Landern auf allen Kontinenten und aus praktisch
allen christlichen Traditionen. Die romisch-katholische Kirche ist keine
Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ORK zusammen. Oberstes
Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefahr alle sieben Jahre
zusammentritt. Der ORK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell
gegrundet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretar
Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Okumenischer Rat der Kirchen
Buro der Medienbeauftragten 
Tel:  (41.22) 791.61.52/51
Fax:  (41.22) 798.13.46
E-Mail: ka@wcc-coe.org
http://www.wcc-coe.org

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