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Aufruf internationaler kirchlicher Organisationen zur Beendigung


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 01 Apr 1999 13:18:37

       bewaffneter Konflikte
"Ostern beten wir fuer die Menschen, deren Leben durch Krieg
erschuettert ist"

GENF, 31. Maerz 1999 (lwi) - Internationale kirchliche Organisationen
mit ihrem Sitz in Genf haben gemeinsam zur Beendigung bewaffneter
Konflikte im Kosovo wie auch in anderen Teilen der Welt aufgerufen. Sie
appelierten an Christen, waehrend der diesjaehrigen Osterzeit "von
ganzem Herzen und aus ganzer Seele gemeinsam darum zu beten, dass die
Bombenangriffe eingestellt werden und die Waffen schweigen".

Die gemeinsame Ostererklaerung, die an alle Mitgliedskirchen der
jeweiligen Organisationen geschickt wurde, ist unterzeichnet von:
Ishmael Noko, Generalsekretaer, Lutherischer Weltbund (LWB), Konrad
Raiser, Generalsekretaer, Oekumenischer Rat der Kirchen (OeRK), Keith
Clements, Generalsekretaer, Konferenz Europaeischer Kirchen (KEK),  John
L. Peterson, Generalsekretaer, Anglikanische Kirchengemeinschaft, Denton
Lotz, Generalsekretaer, Baptistischer Weltbund (BWA),  Milan Opocensky,
Generalsekretaer, Reformierter Weltbund (RWB), Joe Hale,
Generalsekretaer, Weltrat methodistischer Kichen (WMC).

Sie beklagen den Mangel an Ideenreichtum, gemeinsamem Willen und
menschlichem Geist, der in der Unfaehigkeit, die Ursachen von Konflikten
wie jetzt im Kosovo auf friedliche Weise zu loesen, ihren Ausdruck
finden.

Es folgt der Text des Osteraufrufs:

OSTERAUFRUF ZUR BEENDIGUNG BEWAFFNETER KONFLIKTE

In dieser Osterzeit nehmen die Christen auf der ganzen Welt Anteil an
dem unsaeglichen Leid von Menschen, die Opfer von Tragoedien wie der im
Kosovo werden. Unsere Herzen und Gedanken sind bei denen, die unter den
schrecklichen Folgen der Gewalt leiden, die ueber Gottes Kinder in
diesem und in vielen anderen Teilen der Welt hereingebrochen ist. Wir
beklagen den Mangel an Vorstellungskraft, gemeinsamem Willen und
Menschlichkeit, der in dem Unvermoegen zum Ausdruck kommt, den Ursachen
des Konflikts mit friedlichen Mitteln zu begegnen. In dieser Zeit, in
der wir uns des Opfers Jesu Christi erinnern, den uns die Propheten als
den Messias, als den Friedefuersten, ankuendigten, sind unsere Herzen
schwer, denn wir erkennen, dass es uns noch nicht gelungen ist, unsere
Neigung zu ueberwinden, in Augenblicken des Zweifels und der Angst zum
Schwert zu greifen.

Der Konflikt im Kosovo ist nur einer von vielen in der heutigen Welt, wo
Menschen aus Angst, Hass, Habsucht oder Hoffnungslosigkeit Waffen
gegeneinander richten. Viele dieser Kriege bleiben den Augen der
Oeffentlichkeit groesstenteils verborgen, und manche von ihnen haben
einen noch schrecklicheren Tribut gefordert als die juengsten Konflikte
auf dem Balkan. Deshalb wollen wir in diesen Ostertagen fuer alle
Menschen, deren Leben durch den Krieg in Jugoslawien und in anderen
Teilen der Welt erschuettert wird, beten.

Verantwortliche christlicher Kirchen in Ost und West sowie Fuehrer
anderer Religionen haben in den vergangenen Tagen an die Vernunft
appelliert und zur Beendigung der Gewaltakte sowie zur Beilegung des
Konflikts auf dem Verhandlungsweg aufgerufen. Leider sind diese Stimmen
bislang im Geschrei der Anschuldigungen und Gegenanschuldigungen und im
Laerm der Bomben, Landminen und Gewehre untergegangen.

Einer dieser Fuehrer, Seine Heiligkeit der Oekumenische Patriarch
Bartholomaios, gibt diesen Stimmen in seinem Aufruf vom 29. Maerz 1999
Ausdruck und erklaert:

          Im Namen Gottes, der die Menschheit liebt, im Namen der
     menschlichen Rasse, im Namen der Zivilisation rufe ich in dieser
     Zeit des religioesen Festes der Muslime, des Osterns der
     Katholiken und der Protestanten, des Passah der Juden und des 
     Osterfestes der Orthodoxen, auf den Knien und aus der Tiefe meines
     gepeinigten  Herzens, alle Regierungschefs, alle
     Militaerbefehlshaber und alle, die Waffen tragen ueberall in der
     Welt, instaendig dazu auf, das Feuer umgehend und dauerhaft
     einzustellen. Wir bitten sie eindringlich, sich um Verstaendnis
     fuereinander zu bemuehen und zu gegenseitigen Zugestaendnissen
     bereit zu sein, um ihre regionalen, internationalen und weltweiten
     Streitigkeiten auf friedlichem Wege beizulegen, auf dass der Gott
     des Friedens und der Barmherzigkeit sie und alle Menschen segnen
     moege.

In diesem Sinne rufen wir die Christen auf der ganzen Welt in diesen
hochheiligen Tagen dazu auf, von ganzem Herzen und aus ganzer Seele
gemeinsam darum zu beten, dass die Bombenangriffe eingestellt werden und
die Waffen schweigen. Moege der Geist ueber uns kommen und in uns den
Mut anfachen, unseren eigenen Willen aufzugeben, damit der Frieden des
auferstandenen Christus herrschen kann.

     Ishmael Noko, Generalsekretaer, 31. Maerz 1999

Diesen Aufrug haben ferner folgende Personen unterzeichnet:

Konrad Raiser, Generalsekretaer, Oekumenischen Rat der Kirchen
Keith Clements, Generalsekretaer, Konferenz Europaeischer Kirchen
John L. Peterson, Generalsekretaer, Anglikanischen Kirchengemeinschaft
Denton Lotz, Generalsekretaer, Baptistischen Weltbund
Milan Opocensky, Generalsekretaer, Reformierten Weltbund
Joe Hale, Generalsekretaer, Weltrat methodistischer Kirchen

Er wurde von den oben genannten Organisationen an deren Mitgliedschaft
versandt.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Barbara Robra
E-mail: br@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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