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Guyana: Menschenrechtsabkommens


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 22 Apr 1999 15:43:52

Kirche fordert von der Regierung Einhaltung des Menschenrechtsabkommens
Berichte wurden nicht vorgelegt

GEORGETOWN, Guyana/GENF, 22. April 1999 (lwi) - Die Lutherische Kirche
in Guyana (LKG) fordert die Regierung von Guyana auf, ihrer
Berichterstattungspflicht uber die verschiedenen Menschenrechtsabkommen
nachzukommen. Funf Menschenrechtsabkommen sind unterzeichnet -
entsprechende Berichte der Regierung sind seit bis zu 20 Jahren
uberfallig.

In einem Schreiben an den Aussenminister, Dr. Timpothy Critchlow,
bestatigt der LKG-Prasident, Pfr. Roy K. Thakurdyal, dass die Regierung
den Ruf geniesse, Menschenrechte zu respektieren und zu schutzen, und
auch funf Menschenrechtsabkommen unterzeichnet habe. Er bezweifle aber
ihr Engagement, da die Berichterstattung uber vier der funf
Menschenrechtsabkommen seit zwischen sechs und 20 Jahren uberfallig sei.

"Die Vorlage der Berichte uber Menschenrechtsabkommen, die Guyana
unterzeichnet hat, kann nur von Vorteil fur Guyana sein. Wir mochten
daher mit allem Respekt Guyana auffordern, der Berichterstattungspflicht
im Rahmen dieser Vertrage nachzukommen", schreibt Thakurdyal an den
Aussenminister.

Bei den internationalen Ubereinkommen handelt es sich um den
Internationalen Pakt uber burgerliche und politische Rechte (ICCPR), den
Internationalen Pakt uber wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte
(ICESCR), das Internationale Ubereinkommen zur Beseitigung jeder Form
von Rassendiskriminierung (CERD), das Ubereinkommen zur Beseitigung
jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) und das Ubereinkommen
uber die Rechte des Kindes (CRC).

Gemass der LKG habe die Regierung das CERD 1977 ratifiziert, aber bis
heute keinen Bericht vorgelegt. Ein Anfangsbericht sei 20 Jahre
uberfallig. Guyana habe auf eine Aufforderung des Ausschusses uber die
Beseitigung der Rassendiskriminierung, sich an der Sitzung dieses
Ausschusses zu beteiligen und entsprechende Informationen vorzulegen,
nicht reagiert, heisst es weiter. Auf seiner Sitzung im August 1997 habe
der Ausschuss festgestellt, dass die "multiethnische Zusammensetzung der
Bevolkerung und die Existenz indigener Bevolkerungsgruppen im Land die
Anwendung des Ubereinkommens besonders wichtig machen". Er schlug vor,
die Regierung solle auf die vom Buro der Hohen Kommissarin der Vereinten
Nationen fur Menschenrechte zur Verfugung gestellte technische Hilfe bei
der Zusammenstellung ihres Anfangsberichtes zuruckgreifen.

In dem Schreiben der LKG an den Minister heisst  es weiter, Guyana habe
auch seinen Anfangsbericht unter dem CRC nicht vorgelegt, obwohl der
Vertrag 1991 ratifiziert wurde. Der zweite CEDAW-Bericht sei seit zwolf
Jahren uberfallig, und ein Bericht uber den ICCPR solle Ende Juni 2000
vorliegen.

Die LKG, eine Mitgliedskirche des Lutherischen Weltbundes (LWB), hat
11.000 Mitglieder. Im Januar dieses Jahres fuhrte die Kirche in
Zusammenarbeit mit dem LWB einen Workshop uber Menschenrechte durch.
Seither setzt sie sich vermehrt fur Menschenrechtsfragen ein.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Barbara Robra
E-mail: br@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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