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Bevoelkerung in Simbabwe stolz auf 'ihr' LWB-Projekt


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 30 Apr 1999 10:07:30

Die Kirche hat das Leben der Menschen veraendert

MASVINGO, Simbabwe/GENF, 29. April 1999 (lwi) - "Ich verstehe, warum der
Lutherische Weltbund (LWB) einen so guten Ruf hat. Ich bin sehr
beeindruckt davon, wie vorgegangen wird. Und ich werde begeistert
berichten, wenn ich wieder zu Hause bin."

Dieser Kommentar vom Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Kanada (ELKIK), Allan Grundahl, nach dem Besuch beim
LWB-Simbabwe-Programm zeigt, dass fuer ihn der Besuch des Projektes in
Zvishavane, im Suedosten des Landes eine aufschlussreiche Erfahrung war.

Auszuege aus seinen Aufzeichnungen geben einen Ueberblick ueber die
dortige Lage: "In diesem duerregefaehrdeten Gebiet hat die Bevoelkerung
staendig Wasser fuer ihr Vieh. Vor der Errichtung des Staudammes musste
das Vieh etwa 16 km zum Wasser getrieben werden - manchmal war ein Teil
des Bestandes wegen der Duerre verdurstet oder so abgemagert, dass es
kein Fleisch gab. Jetzt koennen 3.000 Stueck Vieh und Kleinvieh in dem
Gebiet getraenkt werden. Es werden nun auch Bewaesserungskanaele
angelegt, um in den Gaerten Gemuese anbauen zu koennen."

Die dringendste Aufgabe jedoch ist es, stromaufwaerts an vielen Stellen
Sperren zu bauen, damit der Staudamm nicht versandet. Schlamm und Sand,
der sich an diesen Sperren ablagert, kann man sogar als Baumaterial fuer
die Haeuser verwenden. Der zum Auffangen des Regenwassers errichtete
Damm ist ein laufendes Projekt und, laut Grundahl, ist die
Ortsbevoelkerung offensichtlich nicht nur ausserordentlich stolz auf ihr
Werk, sondern stellt auch die Instandhaltung des Dammes sicher.

Bei seinem Besuch in Simbabwe wurde Grundahl von Bischof Voitto Huotari,
Finnland, Marquise Sopher, Kanada, Helena Manninen-Visuri,
Finnchurchaid, und Leo Siliaemaa, LWB-Beauftragter in Simbabwe,
begleitet.

An einem anderen Tag in einem anderen kleinen Dorf werden Grundahl und
sein Team froehlich empfangen. Durch das dortige Projekt, eine
Truthahnzucht, haben die Menschen genuegend zu essen und koennen noch
auf dem Dorfmarkt verkaufen. Ihr Vertrauen zeigt sich darin, dass sie
von Problemen wie von Erfolgen berichten. Einmal haetten sie 200
Truthaehne durch Krankheit verloren, aber jetzt werde geimpft, teilen
sie den Besuchern mit.

Bei einem weiteren Staudammprojekt ist das Besuchsteam von der Qualitaet
der Zusammenarbeit beeindruckt. 30 bis 40 Menschen schleppen grosse
Steine herbei, waehrend zwei Traktoren die Erde transportieren, die fuer
den Dammbau noetig ist. Eine Gruppe von Frauen sammelt Stoecke und
anderes Material. Die Bevoelkerung wird in Teams eingeteilt, und jede
Person arbeitet einen Tag woechentlich in je einer Gruppe. So koennen
die Menschen weiterhin ihrer Arbeit auf den Feldern nachgehen und
zugleich bei der Errichtung des Dammes mithelfen und sich als
Eigentuemer fuehlen.

In einem anderen Gebiet legt die Bevoelkerung Kanaele zur Bewaesserung
der kleinen Grundstuecke an, auf denen einzelne Familien Kohl, Bananen,
Orangen, Zuckerrohr, Tomaten usw. anbauen. Allerdings koennen nur
diejenigen ein Grundstueck besitzen, die sich an der Projektarbeit
beteiligt haben. Im Gegensatz zu frueher steht jetzt ausreichend
Trinkwasser zur Verfuegung, da es genuegend tiefe Brunnen gibt, von
denen viele mit Hilfe des LWB gebohrt wurden.

Die Gruppe habe auch eine einfache und wirkungsvolle Methode gegen die
Verbreitung von Krankheiten gelernt, so Grundahl. Der Bau von Latrinen
verhindert Ansteckung. In den meisten Doerfern gibt es jetzt schon
Latrinen.

Grundahl wurde beim Besuch von Masvingo etwas schwermuetig, da er von
1963 bis 1965 als Lehrer an einer Sekundarschule in der Umgebung
unterrichtet hatte. Damals gab es dort noch keine Elektrizitaet. Er
beschrieb die Morgenandachten in der Bibelschule der Mission von
Masvingo, wo die Gruppe untergebracht war, folgendermassen: "Obwohl wir
nur zehn Personen waren, erwaermte der Gesang in der dortigen Sprache
mein Herz und erfuellte es mit Erinnerungen an unser Leben hier. Zu
Traenen geruehrt wurde ich mir dessen bewusst, wie wichtig und zentral
der christliche Glaube fuer uns alle ist.... das lernte ich vor 35
Jahren ganz neu, als wir (er und seine Frau Janice) hier lebten."

Er fuhr fort: "In allen Versammlungen spielt der christliche Glaube eine
grosse Rolle. Wenn wir die LWB-Projekte besuchen, spricht die
Ortsbevoelkerung bei Beginn jeder Zusammenkunft und vor jeder Mahlzeit
ein Gebet oder bittet einen von uns, dies zu tun. Immer wieder hoeren
wir von den Menschen, wie die christliche Kirche ihr Leben veraendert
und verbessert hat."

Der Bischof der ELKIK beschreibt ein Prinzip, das ihn sehr beeindruckt
habe und "die LWB-Arbeit ausserordentlich glaubwuerdig macht". Bei jedem
Projektbesuch wandte sich Siliaemaa an den fuer die Arbeit im jeweiligen
Gebiet verantwortlichen Koordinator. Dieser Koordinator stellte dann dem
Team die dort geleistete Arbeit vor. Auf diese Weise kommt zum Ausdruck,
wie wichtig es ist, dass die Landbevoelkerung das Projekt von Anfang an
zu ihrer eigenen Sache macht und dessen Weiterfuehrung in die eigenen
Haende nimmt.

Grundahl fuegte hinzu: "Letzten Endes gehoert das Projekt wirklich der
Ortsbevoelkerung auf allen Ebenen, und so achtet sie darauf, dass es
immer funktioniert."

Simbabwe ist eines der 14 afrikanischen Laender, wo die LWB-Abteilung
fuer Weltdienst (AWD) Nothilfe, Rehabilitation und Entwicklungsarbeit
durchfuehrt. Das Programm, das ein Jahresbudget von USD 1,2 Millionen
aufweist, umschliesst Aktivitaeten wie Umweltschutz, Projekte zur
Sicherstellung von Wasser und Nahrungsmitteln sowie
Einkommensfoerderung.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Barbara Robra
E-mail: br@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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