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LWB Rat gibt grunes Licht fur 97 Projekte im Wert


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 06 Jul 1999 07:41:32

       von 16,5 Millionen US Dollar
Weitere Entscheidungen des Rates zu aktuellen Themen
Pressemeldung 16/1999: LWB-Rat

Bratislava (Slowakische Republik)/ Genf, 5. Juli 1999 (lwi) - Der
Projektausschuss des Lutherischen Weltbundes (LWB) hat fur 1999 insgesamt
16,5 Million US Dollar fur Programme in den Bereichen Mission,
Kommunikation und Entwicklung  freigegeben. Das entschied der Rat des LWB
wahrend seiner Tagung vom 22. bis zum 29. Juni in Bratislava (Slowakische
Republik).

Ein grosserer Anteil der Gesamtsumme von 16,5 Millionen US Dollar ist fur
Aufgaben in Afrika und Asien bestimmt. 28 Projekte in Afrika werden 5,5
Millionen US Dollar erhalten. Fur 31 Projekte in Asien wurden 6,3 Millionen
US Dollar zur Verfugung gestellt. Es sind insbesondere einige grossere
Bauvorhaben, die zu einer Zunahme der Zuwendungen an diese beiden Regionen
gefuhrt haben. 15 Projekte in Europa werden 1,4 Millionen  US Dollar
erhalten. Nach Lateinamerika werden 3,1 Millionen US Dollar gehen.

Der Programmausschuss fur Mission und Entwicklung hatte dem Rat empfohlen,
den entsprechenden Vorschlagen des Projektausschusses zu folgen.  Der Rat
machte sich weitere Empfehlungen dieses Ausschusses zu eigen. Die
Ergebnisse und Vorschlage der im Oktober 1998 in Nairobi stattegefundenen
Konsultation uber Kirchen in der Mission wurden mit Dank entgegengenommen
und sollen den Mitgliedskirchen zur weiteren Prufung zugeleitet werden.
Obwohl von dieser Konsultation keine sofortigen Antworten auf schwierige
missiologische Probleme erwartet werden konnten, gab sie doch wichtige
Anregungen fur die Ausrichtung der Arbeit des LWB in den Bereichen
theologischer Studien uber Mission und Partnerschaft in der Mission. Der
Stab wurde darum gebeten, Unterstutzung fur die Durchfuhrung der
Empfehlungen zu geben und das Dokument mit dem Titel "Vereint in Gottes
Sendung: ein Beitrag des LWB zum Verstandnis der Mission" mit dieser
Zielsetzung zu uberarbeiten.

Der Rat entsprach auch den Anregungen zur Thematik der Gewalt gegen Frauen.
In der vom Okumenischen Rat der Kirchen (ORK) durchgefuhrten Dekade der
Kirchen in Solidaritat mit den Frauen zeigte sich, dass zwar das
Bewusstsein fur die Verwerflichkeit der Gewalt gegen Frauen zunimmt, Frauen
in allen Teilen der Welt aber weiterhin Opfer von Gewalt in vielerlei
Formen sind.  Die Mitgliedskirchen des LWB werden ermutigt, sich diesem
schmerzlichen Thema in allen seinen Ausdrucksformen zu stellen. Das Referat
fur Frauen in Kirche und Gesellschaft wird gebeten, Vorschlage zur
Weiterarbeit an dieser Problematik zu entwickeln.

Zur Starkung der Jugendarbeit bittet der Rat die Mitgliedskirchen, eine
Verbindungsperson zum Jugendreferat des LWB zu benennen -
selbstverstandlich aus der Gruppe der Jugendlichen in der Kirche. Das
Referat fur Jugend in Kirche und Gesellschaft soll den direkten Kontakt mit
dieser Verbindungsperson suchen, die Kirchenleitungen jedoch standig uber
die gemeinsamen Initiativen in Kenntnis setzen.

Angeregt durch ein im Juni 1998 in Genf durchgefuhrtes Treffen von Frauen
mit Behinderungen sollen die Mitgliedskirchen an die von der siebten und
achten Vollversammlung des LWB ausgesprochenen Verpflichtungen erinnert
werden, sich den Belangen von Menschen mit Behinderungen besonders
zuzuwenden.

Im Bericht des Programmausschusses fur Theologie und Studien wurde die
Anregung des Generalsekretars, Dr. Ishmael Noko, aufgegriffen, sich der
Herausforderung zu stellen, dass Gewaltanwendung kein geeigneter Weg zum
Frieden sein kann. Anfang der neunziger Jahre wurde ein intensiver
Reflexionsprozess unter Beteilung der Mitgliedskirchen zur Frage eines
"gerechten Krieges" durchgefuhrt, dessen Ergebnisse in dem 1993
erschienenen Buch "Krieg, Konfession, Konziliaritat - Was heisst 'gerechter
Krieg' in der CA XVI heute?" vorliegen. Der Programmausschuss war der
Auffassung, dass mit dem Krieg im Kosovo neue, weitreichende Fragen
aufgeworfen wurden. Aufbauend auf  einen Dialog mit den Mitgliedskirchen zu
diesen Fragen, sollte der LWB im internationalen Kontext seine Stimme
erheben und deutlich Position beziehen. Der Ausschauss ausserte sich auch
anerkennend zur Ansprache des Prasidenten, Bischof Christian Krause, und
seinen Ausfuhrungen zu einer Kultur der Gastfreundschaft, des Gedenkens und
der Barmherzigkeit.

Den Empfehlungen des Programmausschusses fur Weltdienst folgte der Rat,
indem er den Aufruf der Vollversammlung in Hongkong zur Unterstutzung der
Kampagne zum Verbot der Landminen bekraftigte und die Mitgliedskirchen
ermutigte, sich weiter fur diese Kampagne und fur Programme zur Beseitigung
der Minen in verminten Gebieten einzusetzen.  Daruberhinaus werden die
Mitgliedskirchen aufgefordert, sich an Initiativen und Netzwerken gegen die
Verbreitung von Kleinwaffen und leichten Waffen zu beteiligen.

Hinsichtlich der zusehends schwieriger werdenden Situation in Angola drangt
der Rat die Mitgliedskirchen, diesem von der Berichterstattung in den
Medien weithin ubersehenen Konflikt verstarkte Aufmerksamkeit zu widmen.
Etwa 1,6 Millionen Menschen sind aus ihren Dorfern und Stadten vertrieben
worden, ein Drittel von ihnen seit Beginn dieses Jahres. Die
Mitgliedskirchen sollen darauf hinwirken, dass die internationale
Gemeinschaft die notwendigen Schritte einleitet, um auf die wachsende
politische und humanitare Krise zu reagieren.

Der Rat bestatigte, dass die Arbeit zur AIDS-Problematik weitergefuhrt
werden soll. Der LWB soll sich dafur einsetzen, dass zusatzliche Geldmittel
fur Enwicklungslander bereitgestellt werden, damit sie in die Lage versetzt
werden, notwendige Massnahmen gegen die weitere Ausbreitung von AIDS zu
treffen.

Der standige Ausschuss fur okumenische Angelegenheiten bestatigte die
Beschlusse des Exekutivausschusses zur Unterzeichnung der gemeinsamen
Erklarung. Wie bereits vom lwi berichtet, fasste der Rat die dafur
notwendigen Beschlusse. Weitere Empfehlungen bezogen sich auf die
Beziehungen zum ORK und zu anderen weltweiten christlichen Gemeinschaften.
Der LWB wird  sich weiter an der vom ORK angeregten Diskussion um ein Forum
christlicher Kirchen und okumenischer Organisationen beteiligen. Trotz
ungeklarter Fragen in bezug auf Reprasentanz, Rechenschaftspflicht,
Zielsetzung und Organisationsstruktur sollte sich der LWB weiter in die
Diskussion einbringen. Das gilt um so mehr, wenn dass das Forum tatsachlich
eine Moglichkeit bietet, dass auch die romisch-katholische Kirche, die
orthodoxen Kirchen sowie die Evangelikalen und die Pfingstkirchen an
direkten und offenen Beratungen teilnehmen konnten.

Begrusst wurden auch verstarkte Bemuhungen zur Zusammenarbeit zwischen LWB,
ORK und anderen weltweiten christlichen Gemeinschaften. Die Beteiligung der
Kirchen in den verschiedenen Vollversammlungen auf Weltebene und in den
Regionen wird zunehmend als Belastung empfunden.  Verstarkte Zusammenarbeit
und bessere Koordination wurden einer besseren Haushalterschaft dienen. Die
vom ORK geleistete Arbeit zu einem gemeinsamen Osterdatum wurde als
besonderer Versuch anerkannt, ein schon lange bestehendes Zeichen der
Trennung zwischen den ostlichen und westlichen Kirchen aus dem Weg zu
raumen. Die lutherischen Kirchen werden an einer eigenen Stellungnahme zu
diesem Thema arbeiten. Die Arbeit der gemeinsamen lutherisch-orthodoxen
Kommission soll weitergefuhrt werden. Der Generalsekretar wurde
aufgefordert, die bisherigen Ergebnisse den Mitgliedskirchen zum Studium
und zur Stellungnahme zuzuleiten.  Bestatigt wurde auch die wichtige Rolle
des Instituts fur okumenische Forschung in Strassburg. Das druckt sich in
der Sicherstellung einer soliden finanziellen Basis fur das Institut aus.

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegrundet, zahlt er inzwischen 128
Mitgliedskirchen, denen rund 58 der 61,5 Millionen Lutheraner und
Lutheranerinnen in 70 Landern angehoren. Das LWB-Sekretariat befindet sich
in Genf (Schweiz). Das ermoglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem
Okumenischen Rat der Kirchen (ORK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in
Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. okumenische Beziehungen, Theologie,
humanitare Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte
von Missions- und Entwicklungsarbeit.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Barbara Robra
E-mail: br@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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