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Aufmerksamkeit fur die "vergessenen" Krisengebiete eingeklagt


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 09 Jul 1999 12:12:16

In Konflikten auf dem afrikanischen Kontinent verloren mehrere Millionen
Menschen ihr Leben

Genf, 9. Juli 1999 (lwi) - Leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
wichtiger Hilfsorganisationen, die nicht direkt zu den Vereinten
Nationen (UNO) gehoren, drangen darauf, dass die Krise auf dem Balkan
nicht die akuten Notsituationen in anderen Gebieten uberschatten soll.

Am 7. Juli trafen sich die Mitglieder des Leitungsgremiums des
Ausschusses fur humanitare Hilfe (SCHR) zu ihrer halbjahrlich
stattfindenen Sitzung. Dem SCHR gehoren sowohl christliche wie sakulare
Hilfsorganisationen an. Selbst stark in Hilfsmassnahmen fur den Balkan
engagiert, ausserten sie sich besorgt daruber, dass Notsituationen in
anderen Gebieten der Welt, die manchmal sogar weitaus schlimmere
Ausmasse haben, die notwendige Aufmerksamkeit finden. Genugend Mittel
sollten bereitgestellt werden, um die Lage der haufig unter sehr
schwierigen Bedingungen leidenden Menschen zu verbessern.

In einer Presseerklarung, die in Genf am 8. Juli verbreitet wurde,
begrusste der SCHR, dass Frau Sadako Ogata, die Hochkommissarin der
Vereinten Nationen fur Fluchtlinge, kurzlich Afrika besuchte und damit
auf die Notlage in diesem Kontinent hingewiesen hat. Sie forderte
Hilfsorganisationen, Verantwortliche fur Entwicklungshilfe und die
Offentlichkeit dazu auf, die Warnung des Generalsekretars der Vereinten
Nationen nicht zu uberhoren, dass "so drangend und tragisch die Notlage
in Sudosteuropa auch ist, sie darf nicht zur Folge haben, dass
Aufmerksamkeit und Hiflsmittel von anderen Krisensituationen in Afrika,
dem Kaukasus, Zentralasien und anderen Gebieten abgezogen werden."

In Landern wie Angola, Eritrea, Athiopien, Sudan und Sierra Leone haben
weiter andauernde Konflikte mehreren Millionen Menschen das Leben
gekostet. Die Vereinten Nationen, Nichtregierungsorganisationen und
kirchliche Gruppen berichten jedoch von einem schwerwiegendem Mangel an
Hilfe fur diese Gebiete. Politischer Wille und Energie sind notwendig,
um die Grunde, die zu dieser Situation fuhren, anzugehen und dauerhafte
Losungen zu finden.

Der SCHR ist eine Vereinigung christlicher (Lutherischer Weltbund,
Okumenischer Rat der Kirchen und Caritas Internationales) und sakularer
Organisationen (Care International, die Internationale Vereinigung Rotes
Kreuz und Rothalbmond, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, der
Internationale Bund Save the Children, Arzte ohne Grenzen und Oxfam
International). Sein Leitungsgremium wird von neun leitenden
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der beteiligten Organisationen
gebildet. Sein Vorsitzender ist zur Zeit Mike Aaronson, der
Generaldirektor von Save the Children UK.

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegrundet, zahlt er inzwischen
124 Mitgliedskirchen, denen rund 58 der 61,5 Millionen Lutheraner und
Lutheranerinnen in 69 Landern angehoren. Das LWB-Sekretariat befindet
sich in Genf (Schweiz). Das ermoglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem
Okumenischen Rat der Kirchen (ORK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in
Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. okumenische Beziehungen,
Theologie, humanitare Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und
verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "lwi"
gekennzeichneten Beitrage konnen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt
werden.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Barbara Robra
E-mail: br@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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