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ELKA-Versammlung wird vom 16. bis 22. August zusammentreten


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 04 Aug 1999 06:33:57

Vorschlage von Vereinbarungen zur vollen Kirchengemeinschaft fuhren zu
Kontroversen

Chikago (Vereinigte Staaten von Amerika)/Genf, 31. Juli 1999 (lwi) - Auf
der Tagesordnung der Kirchenversammlung der Evangelisch-Lutherischen Kirche
in Amerika (ELKA), die vom 16. bis 22. August in Denver tagen wird, stehen
Entscheidungen zur vollen Kirchengemeinschaft mit zwei anderen
protestantischen Kirchen, die Beratung eines Sozialwortes uber das
Wirtschaftsleben und die Wahl eines neuen Redakteurs fur die Zeitschrift
der ELKA, "The Lutheran".

Das Thema der Versammlung, die dieses Mal im Colorado Convention Center in
Denver stattfinden wird, lautet: "Christus bekannt machen: Hoffnung fur ein
neues Jahrhundert". 1.039 stimmberechtigte Delegierte und insgesamt 2.300
Personen werden an der Versammlung teilnehmen. Die halbjahrlich
stattfindende Kirchenversammlung ist die hochste gesetzgebende Korperschaft
der ELKA. Den Vorsitz der Versammlung wird H.  George Anderson, Bischof der
ELKA, fuhren. Die ELKA, mit mehr als 5,1 Millionen Mitgliedern die
funftgrosste der protestantischen Kirchen in den Vereinigten Staaten von
Amerika (USA), ist eine Mitgliedskirche des Lutherischen Weltbundes (LWB).

In der Vorbereitung zur Versammlung hat der Entwurf einer Vereinbarung zur
vollen Kirchengemeinschaft mit der Bischoflichen Kirche, "Berufen zu
gemeinsamer Mission" (Called to Common Mission, CCM),  zu Kontroversen in
der ELKA gefuhrt. Der Entwurf stellt eine revidierte Fassung der zuvor
unter dem Titel "Konkordat der Ubereinstimmung" (Concordat of Agreement)
vorgelegten Vereinbarung dar, zu deren Annahme sechs Stimmen an der
notwendigen Zweidrittelmehrheit bei der ELKA-Versammlung 1997 in
Philadelphia fehlten.

Lutheraner und Angehorige der Bischoflichen Kirche stimmen nach dem Entwurf
der Vereinbarung in der Lehre uber die apostolische Sukzession der Bischofe
im Sinn einer "ununterbrochenen, treuen Verkundigung des Evangeliums"
uberein. Die Bischofliche Kirche bringt in die Beziehung das "historische
Episkopat" mit ein, die ununterbrochene Folge der Bischofe als Zeichen der
Einheit seit den Anfangen der christlichen Kirche. Sollte CCM mit der
notwendigen Zweidrittelmehrheit angenommen werden, wird die ELKA das
"historische Episkopat" anerkennen und ubernehmen. Viele widersprechen
jedoch dieser CCM-Bestimmung.

Im Fruhjahr und Sommer dieses Jahres wurde die CCM von den meisten der 64
Synoden der ELKA diskutiert. Viele der Synoden stimmten fur eine
unverbindliche Fassung des Beschlusses. Nach ELCA-News, dem
Nachrichtendienst der ELKA, berichteten die Abteilungen der Kirche fur
Synodalbeziehungen und fur okumenische Angelegenheiten, dass 25 Synoden
beschlossen, die CCM zu unterstutzen, aber vier Synoden sie ausdrucklich
verworfen haben. Auf vielen Synodalversammlungen wurde ein als
Mahtomedi-Beschluss bekannt gewordener Alternativvorschlag unterstutzt.

Die ELKA-Mitglieder, die sich gegen die CCM stellen, trafen sich zu Beginn
dieses Jahres in Mahtomedi (Minnesota). Auf diesem Treffen wurde empfohlen,
dass die ELKA-Versammlung 1999 die CCM verwirft, erneut die Verpflichtung
bestatigt, mit der Bischoflichen Kirche nach den Richtlinien eines 1982
angenommenen Zwischenabkommens zusammenzuarbeiten, und Geistliche aus der
Bischoflichen Kirche aufzunehmen, die ihren Dienst in ELKA-Gemeinden
"entsprechend der Glaubensbekenntnisse der ELKA" wahrnehmen, eine
Formulierung, die aus der Verfassung der ELKA ubernommen wurde.

Es wird auch erwartet, dass die Versammlung eine Vereinbarung zur vollen
Kirchengemeinschaft mit der Bruder-Unitat in Amerika, einer anderen
protestantischen Kirche, berat. Die Vereinbarung mit dem Titel "Unserem
Hirten in die volle Gemeinschaft folgen", wurde zwischen der ELKA und der
49.000 Mitglieder zahlenden Bruder-Unitat Austauschmoglichkeiten von
Geistlichen und andere gemeinsame Dienste eroffnen ahnlich den beiden 1997
beschlossenen Vereinbarungen mit der Presbyterianischen Kirche in den USA,
der Reformierten Kirche in Amerika und der Vereinigten Kirche Christi.

Neben anderen Tagesordnungspunkten werden die Delegierten auch den Entwurf
eines Sozialwortes zu Fragen des Wirtschaftslebens mit dem Titel "In
Richtung auf ausreichende und nachhaltige Lebensgrundlagen fur alle"
behandeln. Den ELCA-News zufolge, befasst sich das Sozialwort mit Fragen
der Armut, von Beruf und Arbeit, dem Teilen der Ressourcen und der
Nachhaltigkeit der Umwelt, der Landwirtschaft und von Gemeinschaften mit
geringem Einkommen.

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegrundet, zahlt er inzwischen 128
Mitgliedskirchen, denen rund 58 der 61,5 Millionen Lutheraner und
Lutheranerinnen in 70 Landern angehoren. Das LWB-Sekretariat befindet sich
in Genf (Schweiz). Das ermoglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem
Okumenischen Rat der Kirchen (ORK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in
Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. okumenische Beziehungen, Theologie,
humanitare Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte
von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "lwi"
gekennzeichneten Beitrage konnen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt
werden.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Barbara Robra
E-mail: br@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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