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Rueckgabe polnischer Kirche an Lutheraner


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 01 Feb 2000 09:19:17

Polnische Kirchen anerkennen gegenseitig Taufe

Siemianowice (Polen)/Genf, 1. Februar 2000 (lwi) - Am 16. Januar 2000 wurde
die Martin-Luther-Kirche im polnischen Siemianowice mit einem oekumenischen
Gottesdienst an die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen
zurueckgegeben.

Die 1895 von evangelischen Christen gebaute Kirche befand sich in den
letzten 50 Jahren rechtswidrig in der Obhut der roemisch-katholischen
Kirche Polens. Nach dem 2. Weltkrieg war die Kirche mit Zustimmung des
kommunistischen Regimes annektiert und von Ordensschwestern genutzt worden.
Die lutherischen Gottesdienste mussten in einem Pfarrhaus abgehalten werden.

An der feierlichen Uebergabe der Kirche am 16. Januar nahmen Geistliche
beider Konfessionen und der Oekumene teil. Der lutherische Landesbischof
Jan Szarek dankte in seiner Predigt Erzbischof Damian Zimon fuer sein
Engagement und sein Entgegenkommen bei der Rueckfuehrung der Kirche in die
Verwaltung der Lutheraner. Die Uebergabe sei ein *Symbol der Versoehnung
und des Friedens beider Kirchen", sagte Szarek in Siemianowice.

Sieben polnische Kirchen unterzeichneten am 23. Januar in der lutherischen
Trinitatis-Kirche in Warschau, Polen, eine Erklaerung zur gegenseitigen
Anerkennung der Taufe.  Beteiligt waren neben der roemisch-katholischen
Kirche die zum Polnischen Oekumenischen Rat (POeR) gehoerenden
Mitgliedskirchen (Lutheraner, Mariawiten, Methodisten, Orthodoxe,
Polen-Katholiken und Reformierte, mit Ausnahme der Baptisten).

Diese Tauferklaerung geht auf die Arbeit eines gemeinsamen Ausschusses fuer
den Dialog zwischen der roemisch-katholischen Kirche und den im POER
zusammengeschlossenen Kirchen zurueck. Der Ausschuss wurde 1998 unter
Leitung von Bischof Jan Szarek und Erzbischof Alfons Nossol ins Leben
gerufen.

Landesbischof Szarek aeusserte waehrend der Unterzeichnung die Hoffnung,
dass weitere Schritte folgen werden. Zu diesen gehoere die Bildung eines
bilateralen Ausschusses, der die oekumenischen Probleme zwischen
Lutheranern und Katholiken zum Inhalt haben soll, so der Bischof.

Die Unterzeichnung fand waehrend eines oekumenischen Gottesdienstes im
Rahmen der Gebetswoche fuer die Einheit der Christen statt.

(Dieser Artikel basiert auch Informationen von Pfr. Andrzej Debski.)

*      *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 128
Mitgliedskirchen, denen knapp 59,5 der weltweit 63,1 Millionen Lutheraner
und Lutheranerinnen in 70 Laendern angehoeren. Das LWB-Sekretariat befindet
sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem
Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in
Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.  oekumenische Beziehungen,
Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und
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***
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