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Wegweisendes oekumenisches Dokument


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org
Date 11 Feb 2000 20:34:57

Reply-to: FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org

US-amerikanisches Symposium wuerdigt Gemeinsame Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre  
 
Hannover (Deutschland)/Genf, 11. Februar 2000 (lwi) - In den USA haben
reformierte, anglikanische, roemisch-katholische und lutherische
Kirchenfuehrer sowie Theologieprofessoren die Gemeinsame Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre als "wegweisendes oekumenisches Dokument" gewuerdigt. Die
Yale Divinity School und die Berkely Divinity School in New Haven
(Connecticut/USA) hatten vom 4. bis 6. Februar zu einem Symposium eingeladen.
An ihm nahmen unter anderem teil: der Praesident des Lutherischen Weltbundes
(LWB), der Braunschweiger Landesbischof Dr. Christian Krause, Bischof Walter
Kasper, Sekretaer des Paepstlichen Rates zur Foerderung der Einheit der
Christen, und der in Oxford lehrende anglikanische Theologieprofessor Sir
Henry Chadwick. Die Gemeinsame Erklaerung zur Rechtfertigungslehre ist vom
Lutherischen Weltbund und der katholischen Kirche erarbeitet und am 31.
Oktober 1999 in Augsburg feierlich bestaetigt worden. Beide Kirchen machten
erstmals seit der Reformation gemeinsame Aussagen zu jener Lehre, an der die
Einheit der westlichen Kirche im 16. Jahrhundert zerbrochen war.  
 
Nach Auskunft des LWB-Praesidenten Krause ist der Gemeinsamen Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre auf dem Symposium eine "hohe Wertschaetzung" zuteil
geworden. Die TeilnehmerInnen der Veranstaltung haetten insbesondere den
theologischen Ansatz dieses Papiers unterstrichen. Dieser mache es moeglich,
dass sich die Wissenschaftliche Theologie an den Universitaeten wieder mehr
mit der Oekumene beschaeftigte, fasste Landesbischof Dr. Krause die Beitraege
der beteiligten Professoren zusammen. Die Bedeutung der Gemeinsamen Erklaerung
zur Rechtfertigungslehre liege zudem darin, dass sie sich auf den Kern der
biblischen Botschaft beziehe und hier sei auch die universitaere Theologie
gefragt, schilderte Krause die Reaktionen. William Franklin, Dekan der Berkely
Divinity School, sah in dem Symposium ueber die Gemeinsame Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre eine gute Chance, dass die Universitaeten in der
oekumenischen Bewegung die fuehrende Rolle wieder zurueck gewinnen, dass ein
"neues Forum fuer oekumenisches Engagement" entsteht sowie eine neue
Generation angehender TheologInnen ermutigt wird, sich fuer die Einheit der
Kirchen zu engagieren.  
 
Darueber hinaus sei die Gemeinsame Erklaerung zur Rechtfertigungslehre, so
Krause, in ihrem "universalen Charakter" gewuerdigt worden. Der Gemeinsamen
Erklaerung zur Rechtfertigungslehre kaeme insofern eine besondere Bedeutung
zu, weil die anderen in der letzten Zeit getroffenen interkonfessionellen
Vereinbarungen regional begrenzt seien, waehrend die Gemeinsame Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre fuer beide Partner universale Geltung habe. Beeindruckend
sei auch die Mitfreude der anglikanischen und reformierten Teilnehmer ueber
die Gemeinsame Erklaerung zur Rechtfertigungslehre gewesen, was sich auch an
dem wiederholt geaeusserten Interesse gezeigt habe, dieses Oekumene-Dokument
so weiterzuentwickeln, dass es ueber den lutherisch-katholischen Kontext
hinaus auch andere Konfessionen mit einbeziehe.  
 
(Dieser Artikel wurde verfasst von: Udo Hahn, Pressesprecher des Deutschen
Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes.)  
 
* * *  
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 128
Mitgliedskirchen, denen knapp 59,5 der weltweit 63,1 Millionen Lutheraner und
Lutheranerinnen in 70 Laendern angehoeren. Das LWB-Sekretariat befindet sich
in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem
Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions-
und Entwicklungsarbeit.  
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des Lutherischen
Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies
nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder
seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "lwi" gekennzeichneten Beitraege
koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden. 
 
*** 
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION  
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz  
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch  
E-Mail: dmg@lutheranworld.org  
http://www.lutheranworld.org/ 


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