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Erste Sitzung der Internationalen anglikanisch-lutherischen Arbeitsgruppe


From "News News" <NEWS@elca.org>
Date 12 Mar 2000 11:38:52

TeilnehmerInnen diskutieren oekumenische Beziehungen

Alexandria, Virginia (Vereinigte Staaten von Amerika)/Genf, 10. Maerz
2000 (lwi) - Vom 12. bis 16. Februar 2000 fand am Virginia Theological
Seminary die erste Sitzung der Internationalen anglikanisch-lutherischen
Arbeitsgruppe statt. Im Mittelpunkt des Treffens standen die
verschiedenen Entwicklungen in den Beziehungen zwischen beiden
weltweiten christlichen Gemeinschaften.

Die Arbeitsgruppe, die 1998 vom Lutherischen Weltbund (LWB) und der
anglikanischen Gemeinschaft ins Leben gerufen wurde, besteht aus 13
Mitgliedern - sieben von anglikanischer, sechs von lutherischer Seite.
So soll der formelle Kontakte zwischen beiden Gemeinschaften fortsetzt
werden, der in unterschiedlicher Form seit 1970 besteht.

Die Arbeitsgruppe hat zur Aufgabe, Entwicklung und Fortschritte der
anglikanisch-lutherischen Beziehungen in den Weltregionen zu beobachten
und die Relevanz der regionalen Entwicklungen fuer die Foerderung der
Beziehungen zwischen beiden weltweiten christlichen Gemeinschaften zu
beurteilen.

Bei der Sitzung im Februar griffen die TeilnehmerInnen verschiedene
Fragestellungen sowie Aspekte der Praxis heraus, die von besonderer
Bedeutung im Leben der Gemeinschaften und in ihren oekumenischen
Beziehungen sind und weiterer Untersuchung beduerfen. Weiterhin wurde
mit der Klaerung und Bewertung solcher Fragen begonnen.

Die Arbeitsgruppe, deren Vorsitz zur Zeit gemeinsam vom anglikanischen
Bischof David Tustin (England) und dem lutherischen Bischof Ambrose Moyo
(Simbabwe) gefuehrt wird, soll ueber einen Zeitraum von drei Jahren ihre
Arbeit fortfuehren. Nach drei Jahren soll den Leitungsgremien der
Gemeinschaften ein Abschlussbericht vorgelegt werden.

Sowohl die LWB-Vollversammlung 1997 in Hongkong als auch die
Lambeth-Konferenz der anglikanischen Bischoefe 1998 haben den
abgeschlossenen wie auch den laufenden Entwicklungen in Richtung auf
regionale und nationale Abkommen ueber Kirchengemeinschaft zwischen
anglikanischen und lutherischen Kirchen ihre Unterstuetzung
ausgesprochen. Es wurde auch die Verpflichtung beider Gemeinschaften zur
Fortsetzung und Foerderung ihrer bilateralen oekumenischen Beziehungen
bekraeftigt.

Bei anglikanischen und lutherischen Kirchen sind seit einigen Jahren
Entwicklungen hin zu unterschiedlichen bindenden Formen der
Kirchengemeinschaft zu verzeichnen, sowohl auf nationaler als auch
regionaler Ebene. Diese basieren auf Abkommen wie der "Meissener
Gemeinsamen Feststellung" (1988) zwischen der Kirche von England und der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der "Porvooer Gemeinsamen
Feststellung" (1996) zwischen den britischen und irischen anglikanischen
Kirchen und nordischen und baltischen lutherischen Kirchen und "Der
gemeinsamen Erklaerung von Reuilly" (1999) zwischen den britischen und
irischen anglikanischen Kirchen und den franzoesischen lutherischen und
reformierten Kirchen.

Wichtige Berichte, die aus dem anglikanisch-lutherischen Dialog
hervorgegangen sind, sind der "Niagara-Bericht" (1987), der den
Sendungsauftrag der Kirche und den Stellenwert des geistlichen Amtes
behandelt sowie "Der Diakonat als oekumenische Chance" (1995). Die
Arbeitsgruppe wird untersuchen, ob die volle Internationale
anglikanisch-lutherische Kommission (ALIC) wieder eingerichtet werden
soll.

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 128 Mitgliedskirchen, denen knapp 59,5 der weltweit 63,1
Millionen Lutheraner und Lutheranerinnen in 70 Laendern angehoeren. Das
LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "lwi"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.

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