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Menschen zugehen 

April 8, 2000
Adventistischer Pressedienst (APD)
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112/2000

Bischof Lehmann: Katholiken wollen auf die 
Menschen zugehen 

Berlin/Deutschland.     Die katholische Kirche 
stellt sich auf den Verlust ihrer traditionellen 
Bedeutung in ganz Deutschland ein. Die Erfahrung 
in den neuen Ländern, wo Christen eine extreme 
Minderheit seien, gebe eine Vorahnung für die 
künftige Situation bundesweit, sagte der 
Vorsitzender der katholischen Deutschen 
Bischofskonferenz, Karl Lehmann, Ende März in 
Berlin. Allerdings wolle sich die Kirche mit der 
"Erosion der religiösen Überzeugung nicht 
abfinden", sondern sich "in die Lebensorte und 
Milieus hineinwagen, in denen die Menschen leben," 
berichtete der "Mannheimer Morgen" am 30. März.

Die schwierige Situation der römisch-katholischen 
Kirche in den neuen Bundesländern, der 900 000 
Menschen angehörten, ist laut Lehmann nach der 
Wende kaum besser geworden. Sie sei nun nicht mehr 
politisch unterdrückt, müsse sich aber in einer 
pluralistischen Gesellschaft beweisen. In 
Deutschland gab es 1997 je 27,4 Millionen 
Katholiken und Protestanten, jeweils ein Drittel 
der Bevölkerung. 

Der Erfurter Bischof Joachim Wanke appellierte an 
die Kirche, einen neuen Zugang zu den Menschen zu 
suchen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu 
artikulieren. Als Plattform versteht sich der 94. 
Deutsche Katholikentag, der vom 31. Mai bis 4. 
Juni in Hamburg stattfindet und im Zeichen der 
Ökumene steht.

Viele Persönlichkeiten aus Staat und Gesellschaft 
sagten bereits ihre Teilnahme zu - von 
Bundespräsident Rau über Bundestagspräsident 
Thierse bis zu Bundeskanzler Schröder. Die 
designierte CDU-Vorsitzende Angela Merkel und der 
Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck 
(SPD) diskutieren dort über die Parteienkrise in 
Deutschland.