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Leitlinien für Verbreitung von Religion


From APD <APD_Info_Schweiz@compuserve.com>
Date 08 Apr 2000 09:29:29

oder Weltanschauung ("Madrider Erklärung")
 

April 8, 2000
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz

Leitlinien für die Verbreitung von Religion oder 
Weltanschauung

Madrid/Spanien.   Eine aus zehn hauptsächlich 
europäischen Ländern stammende 25-köpfige Gruppe 
von Juristen, Historikern, Soziologen und Theologen 
hat Ende Januar in Madrid "Leitlinien für die 
verantwortungsbewusste Verbreitung von Religion oder 
Weltanschauung" verabschiedet. Die auf dem Gebiet der 
Menschenrechte spezialisierten Experten waren im 
letzten Jahr von der International Religious Liberty 
Associtation (IRLA), Silver Spring, Maryland/USA, und 
der Internationalen Vereinigung zur Verteidigung und 
Förderung der Religionsfreiheit, Bern/Schweiz, gebeten 
worden, sich mit der Frage einer verantwortlichen 
Verbreitung einer Religion oder Weltanschauung zu 
befassen.

Das in Madrid verabschiedete Dokument nennt 14 
Grundsätze für den Umgang der Religionen und 
Weltanschauungen miteinander. Anerkannt wird das Recht, 
seine Überzeugung zu verbreiten und die Religion aus 
Gewissensgründen zu wechseln. Im Wettstreit sollte es 
fair, sachlich und ohne Polemik zugehen. Streit, Hass 
und gegenseitiges Bekämpfen gelte es zu vermeiden und 
"durch einen wahrhaftigen und in gegenseitiger Achtung 
geführten Dialog" zu ersetzen. Zwang oder materielle 
Anreize zur Gewinnung neuer Mitglieder werden 
abgelehnt. Die Religionsgemeinschaften sollten sich 
trotz unterschiedlicher Überzeugungen "gemeinsam für 
eine Steigerung von Gerechtigkeit und Wohlstand sowie 
für den Frieden unter den Völkern und Nationen 
einsetzen". 

"Mit dieser Erklärung gehen wir einen wichtigen Schritt 
auf einem Gebiet voran, das in der Vergangenheit sehr 
schwierig war", sagte der im letzten Jahr amtierende 
IRLA-Präsident Gunnar Staalsett, lutherischer Bischof 
in Oslo/Norwegen. "Die Frage des Proselytismus berührt 
die meisten Religionsgemeinschaften. Indem wir dieses 
Problem im Zusammenhang mit der Verbreitung von 
Religion oder Weltanschauung ansprechen ist es möglich, 
enge Definitionen zu überschreiten."

Da die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten sich 
seit ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert für das 
Menschenrecht der Glaubens- und Gewissensfreiheit 
einsetzt, gründete sie bereits 1893 die International 
Religious Liberty Association (IRLA). Die 
Internationale Vereinigung zur Verteidigung und 
Förderung der Religionsfreiheit geht auf den 
adventistischen Arzt Dr. Jean Nussbaum zurück, der die 
Organisation 1946 in Paris ins Leben rief.             


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