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"Schuldeingeständnis des Papstes enttäuschend"
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APD <APD_Info_Schweiz@compuserve.com>
Date
08 Apr 2000 09:31:42
April 8, 2000
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz
"Schuldeingeständnis des Papstes enttäuschend"
Bensheim, Deutschland. Kritisch setzt sich das
Konfessionskundliche Institut des Evangelischen Bundes,
Bensheim, eine Institution der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD), mit dem öffentlichen
Schuldbekenntnis von Papst Johannes Paul II. vom 12.
März auseinander. Das "Mea Culpa" hätte es dem Papst
erlaubt, die konkrete Schuld einzelner Vertreter der
römisch-katholischen Kirche zu benennen. Durch die
Unterscheidung zwischen der Autorität in der Kirche und
dem kirchlichen Lehramt wäre es sogar möglich gewesen,
Fehler und Unterlassungen von Päpsten, wie etwa Pius
XII. in Bezug auf die Judenfrage während der Nazizeit,
klar zu benennen und in die Vergebungsbitte mit
einzubeziehen. Diese Möglichkeit sei auch nicht
ansatzweise genutzt worden, so dass das allgemein
gehaltene Schuldeingeständnis nur enttäuschen könne.
So würden die Verbrechen im Zuge der Inquisition zu
"Methoden" beim "notwendigen Einsatz für die Wahrheit",
"die dem Evangelium nicht entsprechen"; die Gräuel der
Gegenreformation gingen vollständig unter und könnten
in dem die eigene Schuld relativierenden Satz, die
Gläubigen hätten "einander verurteilt und bekämpft",
bestenfalls erahnt werden. Nicht eigens thematisiert
werde ausserdem die Frage nach dem Verhalten der
römisch-katholischen Kirche zum Holocaust. Das
"Schuldbekenntnis im Verhältnis zu Israel" in der
vierten Versöhnungsbitte spreche nur sehr allgemein vom
"Verhalten aller", die "im Laufe der Geschichte"
Mitglieder des Volkes Israel "leiden liessen". Die
römisch-katholische Lehre von der Kirche lasse es nicht
zu, von einer Schuld der Kirche als solcher zu reden.
Die Kirche könne daher im Schuldbekenntnis immer nur
die "Schuld einzelner Söhne und Töchter" benennen.
Durch die inhaltliche Unbestimmtheit des "Mea Culpa"
sei, so das Konfessionskundliche Institut, am 12. März
die Chance vertan worden, mit einem mutigen
Eingeständnis konkreter historischer Schuld die
Weltöffentlichkeit tatsächlich zu überraschen.
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