wfn.org | Indonesien: LWB tritt fuer Einheit aller Menschen ein

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Indonesische Regierung will Rechte der Christen verteidigen

Jakarta (Indonesien)/Genf, 26. April 2000 (lwi) - Der Generalsekretaer
des Lutherischen Weltbundes (LWB), Dr. Ishmael Noko, hat nach
Gespraechen mit Mitgliedern der indonesischen Regierung Anfang Maerz in
Jakarta seine Hoffnung geaeussert, dass die indonesische Regierung ihre
Bemuehungen fortsetzt, ein politisches und soziales Klima zu schaffen,
in dem Minderheiten in Frieden und Wuerde leben koennen.

Bei einem Gespraech mit Vertretern des indonesischen Ministeriums fuer
religioese Angelegenheiten erlaeuterte Noko die Initiativen und Projekte
des LWB in Laendern mit muslimischen Mehrheiten. Der
LWB-Generalsekretaer unterstrich, dass der LWB das Ziel verfolge, die
Beziehungen zwischen Religionsgemeinschaften zu foerdern und insgesamt
diesen Laendern zu helfen, auf die Einheit zwischen allen Menschen
hinzuarbeiten. Er fuegte hinzu, dass der LWB alle Bemuehungen
unterstuetze, die Einheit von Christen und gute Nachbarschaft zu
verstaerken.

Der stellvertretende indonesische Minister fuer religioese
Angelegenheiten, Dr. Johan Effendy, betonte, dass die neue Regierung
unter Praesident Abdurrahman Wahid eine Strategie des Wandels und der
Veraenderung verfolge. Hierzu gehoere auch die Foerderung und
Erleichterung des Dialogs zwischen oertlichen Fuehrungskraeften. "Es ist
ein Dialog zwischen religioesen Fuehrungskraeften entwickelt worden, um
das gegenseitige Verstaendnis zwischen den Religionsgemeinschaften zu
foerdern", sagte Effendy.

Der Minister fuehrte aus, die Bildungsarbeit, vor allem fuer
Jugendliche, umfasse Bewusstseinsbildung ueber gute Nachbarschaft und
Toleranz zwischen Angehoerigen verschiedener Religionen. Die neue
Regierung, die seit Oktober 1999 im Amt ist, fuehle sich dazu
verpflichtet, die Rechte von Christen zu verteidigen. Die neue Fuehrung
des Landes werde das Konzept einer Zivilgesellschaft foerdern, deren
Rechte von einer Regierung garantiert wuerden, die gegenueber allen
Religionsgemeinschaften offen sei und sich allen Formen des religioesen
Fundamentalismus entschieden widersetze.

Der LWB-Generalsekretaer leitete ein LWB-Team, das vom 1.-11. Maerz 2000
Indonesien besuchte, um konstruktive Beziehungen zwischen
LWB-Mitgliedskirchen in Indonesien zu foerdern und ein Verstaendnis der
Grundursachen der Spannungen zwischen Christen und Muslimen und der
Menschenrechtsverletzungen zu gewinnen, zu denen es in dem Land gekommen
ist. Er wurde begleitet von Friedrich Manske, LWB-Direktor fuer Finanzen
und Verwaltung, und von Pfr. Ginda Harahap, Asienreferent der Abteilung
fuer Mission und Entwicklung (AME).

Der fruehere starke Mann Indonesiens, General Suharto, war 1998 nach
ueber 30 Jahren an der Macht zurueckgetreten. Demonstrationen fuer mehr
Demokratie in der Hauptstadt, religioese und ethnische Zusammenstoesse
in anderen Provinzen und das Referendum ueber die Unabhaengigkeit in
Osttimor hatten ihn zu diesem Schritt gezwungen. Wahid, der im Oktober
letzten Jahres die Regierungsspitze uebernahm, ist der erste gewaehlte
Praesident Indonesiens seit Jahrzehnten. Er ist Nachfolger von B.J.
Habibie, der unter Suharto stellvertretender Ministerpraesident war.

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 128 Mitgliedskirchen, denen knapp 59,5 der weltweit 63,1
Millionen Lutheraner und Lutheranerinnen in 70 Laendern angehoeren. Das
LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
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