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Finnische LutheranerInnen bauen "Schiff der Hoffnung"


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Date 20 Jun 2000 09:10:16

Turkuer Domglocken sind Symbol der Hoffnung

LWB-Ratstagung in Turku, Finnland, 14.-21. Juni 2000
PRESSEMITTEILUNG NR: 11

Turku (Finnland)/Genf, 19. Juni 2000 (LWI) - Der Generalsekretaer des
Lutherischen Weltbundes (LWB), Dr. Ishmael Noko, hat die christliche
Gemeinschaft aufgefordert, gemeinsam nach Wegen fuer mehr Gerechtigkeit,
Frieden und Versoehnung zu suchen. Dies seien Moeglichkeiten, um von
allgemeinen Erklaerungen zu allgemeinen Aktionen zu kommen, sagte er am
Wochenende in einer Ansprache im Rahmen der nationalen
Millenniumsfeierlichkeiten der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands
in Turku.

Die christliche Gemeinschaft sei auf der Suche nach den authentischen
Wegen des Kircheseins, innerhalb traditioneller sozialer Grenzen, die
sich veraenderten, und frage nach der Bedeutung einer Kirche, die unter
dem Kreuz lebt. Da der christlichen Gemeinschaft die  Gnade Gottes
zugesprochen sei und sie damit in eine geschenkte und unverdiente
Zukunft blicken koenne, habe sie die Verpflichtung, auch anderen eine
bessere Zukunft zu ermoeglichen, so Noko am Sonntag waehrend der
Veranstaltung "Das Schiff der Hoffnung".

Mit einer aufwendigen Choreografie gestalteten nahezu 100 Jugendliche am
Sonntagnachmittag auf dem Platz vor dem Dom zu Turku den Bau eines
"Schiffs der Hoffnung", um sinnbildlich durch Stuerme und Noete hindurch
ins das anbrechende dritte Jahrtausend zu segeln. Nahezu 5.000
ZuschauerInnen verfolgten am Sonntag die aufwendige Schow, die vom
finnischen Fernsehen uebertragen wurde.

Bereits am Samstag wurden in Form einer christlichen Pilgerfahrt und
einer historischen Parade auf dem Turkuer Domplatz die wichtigsten
Ereignisse der insgesamt nahezu 1.000-jaehrigen Geschichte des
christlichen Finnlands dargestellt. Der erste belegte Kreuzzug nach
Finnland fand Mitte des 12. Jahrhunderts statt und stand unter Fuehrung
des Bischofs Henrik aus England, der nach seinem Maertyrertod
Schutzheiliger des Doms zu Turku wurde. Die Geschichte der Stadt ist
bestimmt von Kriegen, Unruhen und verheerenden Braenden. Das Gelaeut der
Glocken des Doms zu Turku, seit 1944 im finnischen Radio ausgestrahlt
zur Ermutigung der finnischen Bevoelkerung, wurde dabei zu einem Symbol
der Hoffnung.

Die Millenniumsfeierlichkeiten der Evangelisch-Lutherischen Kirche
Finnlands (ELKF) stehen unter dem Motto: "Jubilaeumsjahr 2000 - Jahr der
Hoffnung". Hoehepunkte waren die Veranstaltungen, Konzerte und
Gottesdienste am 17. und 18. Juni im finnischen Turku, die an die
Einweihung des Doms zu Turku vor 700 Jahren erinnerten. Der Dom ist
zugleich Sitz des finnischen Erzbischofs und gilt als Hauptgotteshaus
der rund 4,4 Millionen finnischen LutheranerInnen. Rund 86 Prozent der
ueber fuenf Millionen FinnInnen gehoeren zur lutherischen Kirche
Finnlands. Die finnischen LutheranerInnen gehoerten 1947 zu den
Mitbegruendern des Lutherischen Weltbundes (LWB).

Die Millenniumsfeiern dauern insgesamt vom 1. Advent 1999 bis zum
Osterfest im Jahr 2001. Bereits im letzten Jahr wurden ein oekumenisches
Liederbuch "Lieder der Hoffnung" und eine neue schwedische
Bibeluebersetzung veroeffentlicht. Im September 2000 soll ein neuer
lutherischen Katechismus an rund zwei Millionen finnische Haushalte
verteilt werden, diese Aktionen werden von einer intensiv geplanten
Medienkampagne begleitet mit dem Ziel, die christliche Identitaet der
finnischen Bevoelkerung zu untermauern. Weiterhin ist der Bau einer
oekumenischen Kapelle in Turku geplant.

Im Mittelpunkt der Millenniumsfeiern steht auch die Frage nach
Gerechtigkeit als eines der zentralen Themen von Kirche in der
Gesellschaft. So beteiligt sich die finnische Kirche an der weltweiten
Aktion "Erlassjahr 2000", die eine Entschuldung der aermsten Laender der
Welt fordert. Weiterhin verfolgt die finnische Kirche das Ziel, die
oekumenische Zusammenarbeit zu staerken.

Zu den zahlreichen Gaesten der finnischen Millenniumsfeiern aus der
weltweiten Oekumene gehoerten auch die rund 200 TeilnehmerInnen der
Ratstagung des Lutherischen Weltbundes (LWB), die vom 14. bis 21. Juni
in Turku tagen. Die LWB-Ratstagung steht unter dem Motto: "Ich gebe euch
Zukunft und Hoffnung".

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 128 Mitgliedskirchen, denen knapp 59,5 der weltweit 63,1
Millionen Lutheraner und Lutheranerinnen in 70 Laendern angehoeren. Das
LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
E-mail: dmg@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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