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Lutherische Jugend will sich an ganzheitlicher, lebendiger Kirche beteiligen


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date 30 Jun 2000 05:39:26

Jugend-Workshop in Finnland fordert mehr Beachtung jugendlicher Anliegen

Pohja (Finnland)/Genf, 30. Juni 2000 (LWI) -  Die lutherischen
Kirchen sollten den Anliegen und Visionen junger Menschen mehr
Beachtung schenken, damit die Kompetenz und die Gaben junger
ChristInnen das kirchliche Leben bereichern koennen, so lautet die
Botschaft der JugendvertreterInnen aus Mitgliedskirchen des
Lutherischen Weltbundes (LWB). Die Jugendlichen betonten auf einem
Jugend-Workshop vom 10. bis 13. Juni im suedfinnischen Pohja ihre
Bereitschaft, zur Umsetzung der Vision eines ganzheitlichen und
lebendigen Kirchengremiums beizutragen.

In der im Vorfeld der LWB-Ratstagung, die vom 14. bis 21. Juni 2000
in Turku (Finnland) unter dem Thema: "Ich gebe euch Zukunft und
Hoffnung" stattfand, veroeffentlichten Botschaft ermutigen die
JugendvertreterInnen den LWB, neue, interkontinentale
Austauschprogramme mit Menschen aller Ebenen und Altersgruppen zu
organisieren, die sich insbesondere mit diesen wichtigen Anliegen der
Integration und Partizipation Jugendlicher befassen. Die Botschaft
des Jugend-Workshops wurde auf der LWB-Ratstagung in Turku dem
Programmausschuss fuer Mission und Entwicklung (AME) vorgetragen.

An dem Jugend-Workshop nahmen junge Menschen vor allem aus Kirchen in
Daenemark, Finnland, Island und Norwegen teil. Weiterhin beteiligten
sich drei Jugendmitglieder des Rates des Lutherischen Weltbundes aus
der Zentralafrikanischen Republik, aus Daenemark und Kenia, zwei
internationale oekumenische Gaeste aus Botswana (Reformierte Kirchen)
und Suedafrika (Anglikanische Kirche), drei weitere TeilnehmerInnen
arbeiten im Genfer Sekretariat des LWB bzw. in der
Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands (ELKF).

Das Treffen in Pohja stand unter dem Thema: "Zukuenftige Hoffnungen:
Suche mit Hoffnung". Pfr. Dr. Risto Cantell, Direktor des Rates fuer
Internationale Beziehungen in der ELKF, Pfr. Dr. Paeivi Jussila,
Studienreferentin fuer Gottesdienst und Gemeindeleben in der
LWB-Abteilung fuer Theologie und Studien (ATS) und Tero Rantanen von
der ELKF, waren als ReferentInnen eingeladen.

Diskutiert wurden die Integration Jugendlicher und die Teilhabe
junger Menschen am kirchlichen Leben im regionalen Kontext Zentral-
und Ostafrikas sowie Mittel- und Westeuropas. Eine Untersuchung des
norwegischen Theologen Dr. Paul Otto Brunstad ueber Wuensche,
Traeume, Aengste und Hoffnungen norwegischer SekundarschuelerInnen,
machte deutlich, dass die nordischen Laender Europas als stark
saekularisiert anzusehen sind, was das Leben der gesamten Kirche
beeinflusst. In dieser Studie wird unterstrichen, dass zwar
kirchliche Strukturen in den Gesellschaften Nordeuropas noch
existieren, die Bedeutung der Kirchen jedoch auf rituelle Handlungen,
d.h. Taufe, Konfirmation Hochzeit und Beerdigung beschraenkt ist.

"In dieser Situation haben die jungen Menschen nach der Konfirmation
ihren Platz in der Kirche verloren. Sie sehnen sich danach,
dazuzugehoeren, distanzieren sich jedoch selbst von der Kirche, wenn
sie nicht das Gefuehl haben, gebraucht zu werden. Sie verstehen das
Wesen der Kirche nicht, da sie nicht ihren Weg zum sakramentalen
Leben finden. Die Art und Weise, wie die Kirche den Kern das Glaubens
weitergibt, reflektiert nicht die Erfahrung der Jugend," heisst es in
der Botschaft des Jugendtreffens.

Insgesamt unterstrichen die JugendvertreterInnen, dass die Kirche der
Leib Christi sei. Er habe unterschiedliche Teile, die alle von
Bedeutung und voneinander abhaengig seien, sie muessten jedoch
sichtbarer und aktiver miteinander verbunden sein. Junge Menschen
sollten, so die Botschaft, zur Umsetzung des ganzheitlichen Wesens
der Kirche in allen praktischen Fragen der Kirche einbezogen und als
ihre vollwertigen Glieder akzeptiert werden. "Wir brauchen eine
bewegliche Kirche, die hinausgeht und persoenlichem Glauben begegnet
und daran teilhat".

Paul M. Kamau, Jugendmitglied des LWB-Rates und Vertreter der
Kenianischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (KELK), betonte, seine
Kirche beteilige die Jugend an allen Aspekten der Mission. Es sei
deshalb nicht ueberraschend, so Kamau, dass die KELK geistliches
Wachstum und Entwicklung im Hinblick auf die Tatsache erfahre, dass
junge Menschen ein Hauptfaktor in einer solchen Bewegung sind.

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 131 Mitgliedskirchen, denen knapp 59,5 der weltweit 63,1
Millionen LutheranerInnen in 72 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt
als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen
Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
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