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Namibia ist ein Kind "internationaler Solidaritaet"


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date 30 Jun 2000 16:07:52

Namibischer Premierminister Hage G. Geingob besuchte Lutherischen
Weltbund Genf

Genf, 30. Juni 2000 (LWI) - Zehn Jahre nach der Gruendung der
Republik Namibia betonte der Premierminister Namibias, Hage G.
Geingob, dass sein Land ein Kind "internationaler Solidaritaet" sei.
Bei einem Treffen mit dem Generalsekretaer des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Dr. Ishmael Noko, dem Generalsekretaer des
Oekumenischen Rates der Kirchen (OeRK), Dr. Konrad Raiser, und
MitarbeiterInnen des LWB-Stabes im Oekumenischen Zentrum in Genf,
betonte Geingob am 29. Juni, dass Kirchen und die gesamte
internationale Gemeinschaft ihre knappen Mittel und Ressourcen
"geopfert" haetten, um Namibia zu unterstuetzen.

Angesprochen auf den Einsatz namibischer Truppen im Buergerkrieg in
der Demokratischen Republik Kongo, raeumte Premierminister Geingob
ein, dass wohl begruendetes politisches Eigeninteresse zum Engagement
Namibias in diesem Konflikt gefuehrt habe. Sein Ziel und das Ziel von
Praesident Samuel Daniel Nujoma sei allerdings, Frieden zu schaffen,
denn Namibia koenne sich als kleines Land eine Beteiligung an diesem
Krieg auf Dauer nicht leisten. Da Namibia vor zahlreichen grossen
Herausforderungen stehe, brauche das Land, so Geingob, alle seine
finanziellen und materiellen Ressourcen fuer die Entwicklung
Namibias.

"Deshalb arbeiten wir mit aller Kraft fuer den Frieden", betonte der
Premierminister Namibias in Genf. Dieses Problem wie auch die
Auseinandersetzungen mit der separatistischen Caprivi-Befreiungsarmee
im Caprivi-Streifen muesse so schnell wie moeglich geloest werden, da
diese Konflikte die Stabilitaet im Suedlichen Afrika bedrohen.
Notwendig sei vor allem, die Wirtschaft der Region zu beleben. Fuer
Namibia als "friedliebendes Land" wuerden diese Konflikte bedeuten,
dass es seine eigenen Moeglichkeiten und Ressourcen nicht voll
ausschoepfen koenne.

LWB-Generalsekretaer Noko gratulierte Premierminister Geingob zum 10.
Jahrestag der Gruendung der Republik Namibia und erinnerte an die
LWB-Ratstagung 1995 in Windhoek, der Hauptstadt Namibias. Noko
verwies auf die Grenzkonflikte zwischen Namibia und Botswana, in
denen er im April 1998 vermittelt hatte. Von zentraler Bedeutung sei
in diesem Konflikt die Beteiligung des Kirchenrats von Namibia und
des Christenrats von Botswana gewesen. Noko dankte Geingob, dass die
gegebene Zusage seiner Regierung, die Entscheidung des
Internationalen Gerichtshofs in Den Haag zum Grenzverlauf und die
Nutzung des Wasservorrates der Fluesse Sedudu und Linyanti zu
akzeptieren, eingehalten wurde.

Premierminister Hage G. Geingob wurde im Maerz 1990 zum ersten
Premierminister der Republik Namibia gewaehlt, 1995 wurde er in
diesem Amt bestaetigt. Rund 82 Prozent der ueber 1,6 Millionen
EinwohnerInnen Namibias sind ChristInnen. 51 Prozent der
NamibierInnen sind lutherisch, rund 20 Prozent katholisch, sechs
Prozent niederlaendisch-reformiert und fuenf Prozent anglikanisch.

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 131 Mitgliedskirchen, denen knapp 59,5 der weltweit 63,1
Millionen LutheranerInnen in 72 Laendern angehoeren. Das
LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z.
B. oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions-
und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Grötzsch
E-mail: dmg@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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