wfn.org | Indischer Kirchenpraesident brutal ermordet

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Indische und internationale Kirchenvertreter schockiert ueber brutales
Verbrechen

Genf, 15. August 2000 (LWI) - Nach der brutalen Ermordung des Praesidenten
der Evangelisch-Lutherischen Kirche Andhra in Indien, Pfr. Dr. Gangavarapu
Emmanuel, am 29. Juli in Guntur im suedindischen Bundesstaat Andhra Pradesh,
zeigten sich zahlreiche indische und internationale Kirchenvertreter
schockiert ueber das Verbrechen.

Dr. Ishmael Noko, Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB),
betonte in einem Schreiben an die Leitung der indischen Kirche, "ein
aussergewoehnlicher Mensch ist auf grausame Weise aus dem Leben gerissen
worden." Noko hob hervor, dass Dr. Emmanuel ueber Indien hinaus bekannt
gewesen sei, nicht nur als Praesident der Evangelisch-Lutherischen Kirche
Andhra, sondern auch als einer der zwei Vizepraesidenten der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Indien (VELKI), als Vorsitzender des
Rates des Gurukul Lutheran Theological College and Research Institute und
als Vorstandsmitglied des Nationalen Rates der Kirchen in Indien.

Pfarrerin Dr. Prasanna Kumari, Exekutivsekretaerin der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Indien (VELKI) und seit 1997 eine der
VizepraesidentInnen des LWB, erklaerte in einem Schreiben Anfang August,
dass die indischen Kirchen diese ueberaus brutale und  unmenschliche Tat
verurteilen. Kumari betonte, dass Pfr. Dr. Emmanuel in vielfaeltiger Weise
aktiv gewesen sei und in seiner Leitungsfunktion verschiedene Schritte in
Richtung episkopaler Strukturen unternommen habe. "Er ordinierte Frauen,
eine Entscheidung von historischer Tragweite. Er richtete mehrere neue
Institutionen ein und foerderte mehrere neue Abteilungen in bereits
bestehenden Institutionen. In oekumenischen Kreisen war er weithin hoch
angesehen. In etwa einem Jahr haette er sich aus der aktiven Kirchenleitung
zurueckgezogen, und er beabsichtigte, sich im Ruhestand in verschiedenen
Bereichen zu engagieren. Es ist sehr bedauerlich, das ihn der Tod so
unerwartet ereilte", so Kumari.

Nach Berichten der indischen Polizei und entsprechend indischen
Zeitungsberichten wurde Pfr. Dr. G. Emmanuel am 29. Juli gegen 15.30 Uhr
beim Verlassen seines Bueros in Guntur von drei zunaechst unbekannten
Taetern brutal niedergestochen. Nach Aussagen der Aerzte fuehrten die
zahlreichen Stiche in Kopf und Koerper zum sofortigen Tod des Opfers.

Betreffs der Tathintergruende geht die indische Polizei davon aus, dass Pfr.
Dr. Emmanuel Opfer innerkirchlicher Auseinandersetzungen um Positionen und
Eigentum geworden ist. Wie die indische Presse berichtete, hat die
zustaendige Polizei inzwischen vier dringend Tatverdaechtige ermittelt und
verhaftet, weiterhin wurde eine Person festgenommen, die im Verdacht steht,
den Mord in Auftrag gegeben zu haben.

Pfr. Dr. G. Emmanuel, 64, arbeitete mehrere Jahrzehnte als Pfarrer seiner
Kirche in Indien und wurde 1993 zum Vizepraesidenten der
Evangelisch-Lutherischen Kirche Andhra gewaehlt. Im Mai 1997 wurde Pfr. Dr.
Emmanuel einstimmig zum Praesidenten der Evangelisch-Lutherischen Kirche
Andhra gewaehlt. Die Evangelisch-Lutherische Kirche Andhra ist mit rund
700.000 Mitgliedern die groesste lutherische Kirche Indiens und ist bereits
seit 1947 Mitgliedskirche des Lutherischen Weltbundes.

Die Beerdigung von Pfr. Dr. G. Emmanuel fand am Sonntag, 30. Juli, in dessen
Geburtsstadt Rajamundry in Bundesstaat Andhra Pradesh statt. Pfr. Dr.
Emmanuel hinterlaesst seine Ehefrau, vier Soehne und eine Tochter.

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 131
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