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USA rügt Deutschlands Umgang mit religiösen


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Date 07 Oct 2000 09:32:45

Minderheiten

8. Oktober 2000
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
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CH-4003 Basel, Schweiz

USA rügt Deutschlands Umgang mit religiösen Minderheiten

New York/USA -  Die US-Regierung hat mehrere europäische
Staaten, darunter auch Deutschland und Österreich, wegen 
ihres Umgangs mit religiösen Minderheiten kritisiert. In 
dem von Aussenministerin Madeleine Albright in New York 
vorgestellten Bericht über die Religionsfreiheit heisst 
es in Anspielung auf die Scientology-Organisation und 
die Zeugen Jehovas, dass Frankreich, Belgien, Österreich, 
Tschechien und die Bundesrepublik bestimmte 
Religionsgemeinschaften als gefährliche Sekten 
diskriminierten. Der jährlich vorgelegte Bericht befasst 
sich mit der Religionsfreiheit in 194 Ländern. Besonders 
eingeschränkt sei die freie Religionsausübung in Asien 
und im Nahen Osten. Kritisiert werden insbesondere 
Afghanistan, China, Nord-Korea, Myanmar (Birma), Vietnam, 
Laos und Kuba. In Saudi-Arabien existiere keine 
Religionsfreiheit. In Russland und anderen 
Nachfolgestaaten der Sowjetunion gebe es 
Religionsgesetze, die die Mehrheitsreligion sehr 
bevorzugten und kleinere Glaubensgemeinschaften 
diskriminierten. Es gebe laut Bericht aber auch 
Verbesserungen. So kamen in Laos inhaftierte Christen 
frei und Aserbaidschan hob die zuvor angeordnete 
Ausweisung von Angehörigen religiöser Minderheiten auf. 

Der Grad religiöser Intoleranz in den untersuchten 
Staaten wird in fünf Kategorien eingeteilt. Diese reichen 
von totalitären und autoritären Regierungen, die 
versuchen, religiöse Betätigungen zu überwachen, bis hin 
zu europäischen Ländern, denen man vorwirft, bestimmte 
Glaubensgemeinschaften als gefährliche Sekten 
auszugrenzen. Überwiegend islamische Staaten finden sich 
in der zweiten Kategorie wieder. Sie gingen laut US-
Aussenministerium zwar nicht grundsätzlich gegen 
religiöse Minderheiten vor, versuchten aber häufig sie 
massiv einzuschüchtern.  Zur dritten Kategorie zählt der 
Bericht Staaten, deren Regierungen es versäumten, Gesetze 
gegen die Diskriminierung und Verfolgung von religiösen 
Minderheiten zu erlassen. Genannt werden Ägypten, Indien, 
Indonesien und Nigeria. Die vierte Kategorie betrifft 
Länder, die mit diskriminierenden Gesetzen gegen 
religiöse Minderheiten vorgehen. Dabei handelt es sich 
meist um osteuropäische Regierungen. Nach US-
Aussenministerin Madeleine Albright gehe es der USA nicht 
darum, der Welt ihre Werte aufzunötigen oder bestimmte 
Religionen zu verteidigen. Vielmehr wolle man "das Recht 
jedes Menschen auf diesem Planeten verteidigen und 
unterstützen, jede beliebige von ihm oder ihr gewählte 
Religion auszuüben." Hintergrund des globalen Interesses 
der US-Regierung ist ein 1998 von Präsident Bill Clinton 
unterzeichnetes Gesetz für Internationale 
Religionsfreiheit (International Religious Freedom Act).


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